Der Hausbau muss jedoch immer gut geplant werden, da mit ihm auch Risiken verbunden sind. Für die Folgen von Planungs- und Konstruktionsfehlern gibt es zahlreiche Beispiele, und in den meisten Fällen begannen die Fehler schon lange vor der eigentlichen Bauphase.
Bauberatung oder Verkaufsveranstaltung
Viele Bauinteressenten besuchen Musterhausparks in dem Glauben, dass sie dort von Hausverkäufern beraten werden. Faktisch erwartet sie dort aber ein Verkaufsgespräch, weil der Hausverkäufer natürlich nur das vorstellen und erklären kann, wozu er befugt ist.
Wenn der Hausanbieter zum Beispiel nur mit bestimmten Baustoffen bauen will, dann müssen den Kunden die Alternativen möglichst ungünstig dargestellt werden. Dieser Aspekt zieht sich wie ein roter Faden auch durch alle Ausstattungskomponenten eines Hauses: Mit Themen wie der Heizungstechnik oder der Art der Gründung wird ebenso verfahren.
Eine unabhängige Bauberatung betrachtet hingegen fundiert alle Aspekte des Bauens und kann dem Bauinteressenten so viel mehr Möglichkeiten anbieten. Auch wenn eine Beratung bei einem unabhängigen Bauratgeber nicht kostenlos zu haben ist, wird sie die Baukosten mit hoher Wahrscheinlichkeit reduzieren können: Unrealistische Offerten können gleich aussortiert und die anderen Hausangebote fachmännisch geprüft werden.
Die schlimmsten Stolperfallen beim Hausbau
Es geht hierbei nicht um die eine und andere Panne während des Bauens. Ein paar „Aufreger“ während der Bauphase gehören dazu, denn schließlich sind Handwerker auch Menschen. Letztendlich lassen sich, sofern man eine seriöse Baufirma beauftragt hat, derartige Pannen schnell aus der Welt schaffen. Mit Stolperfallen sind vielmehr diejenigen Fehler gemeint, die ein Bauprojekt schon von Beginn an scheitern lassen können.
Das Grundstück
Da Grundstücke immer knapper und teurer werden, begehen Bauinteressenten oft den Fehler, hier eine Entscheidung zu treffen, ohne sich mit den örtlichen Voraussetzungen auseinanderzusetzen. Nicht zu unterschätzen sind beispielsweise die Risiken, wenn der Baugrund in einem Überschwemmungsgebiet liegt.
Bevor ein Kaufvertrag abgeschlossen wird, sollte man außerdem unbedingt prüfen, ob der gewünschte Haustyp darauf überhaupt errichtet werden darf: Oft machen die Kommunen hinsichtlich der Architektur und Grundstücksgestaltung Vorgaben, die unbedingt einzuhalten sind.
Bauinteressenten sollten auch genau prüfen, ob Nahverkehrsanbindungen, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und ärztliche Betreuung dauerhaft zur Verfügung stehen.
Kosten und Baubudget
Ein weiterer Fehler, den ein zukünftiger Bauherr begehen kann, ist ein so knappes Baubudget, das zu einer entsprechend knappen Finanzierung führt. Ein Bauinteressent sollte alle Angebote mit der Unterstützung unabhängiger Bauberater vergleichen. Die Erfahrung zeigt, dass viele vermeintliche Kleinigkeiten sich schnell zu hohen Kosten summieren können. Ein Beispiel hierfür ist die Elektroausstattung: Wenn im Wohnzimmer lediglich fünf Steckdosen vorhanden sind, werden Sie sehr wahrscheinlich während der Bauphase das Angebot des Elektrikers erhalten, noch ein paar dazuzukaufen. Allerdings kosten diese dann ein Mehrfaches dessen, was sie hätten kosten müssen.
Auch bei den Fliesen sollte man genau hinschauen: Das entscheidende Kriterium ist nicht der Quadratmeterpreis, sondern die Ausstattung in den Räumen. Bei dem einen Anbieter sind zum Beispiel nur die Fußböden in Küche und Bad gefliest, andere haben auch für den Hauswirtschaftsraum und die Diele Fliesen kalkuliert.
Diese sog. Nachträge in der Bauphase kann man vermeiden, wenn in der Baubeschreibung alle Leistungen aufgeführt werden, die beim Hausbau zu erwarten sind. Sofern eine Baugrunduntersuchung durchgeführt wird, kann auch hinsichtlich der Gründung schon fast jedes Risiko ausgeschossen werden. Zudem hilft die Baugrunduntersuchung auch bei den Fragen, in welcher Ausführung der Keller oder die Bodenplatte errichtet werden muss oder ob sich eine Erdwärmepumpe mit Erdsonde lohnt.
Das Aktionshaus zum Aktionspreis
Lassen Sie sich nicht durch auf den ersten Blick günstige Aktionshäuser oder Verkaufsaktionen zu übereilten Entscheidungen drängen. Weder gibt es das super günstige Eigenheim noch das besonders preiswerte Aktionshaus. Jedes Produkt hat seinen Preis, und dies gilt auch beim Bauen. Es ist nicht ratsam, nur anhand des Preises einen Anbieter auszuwählen, da sich die Leistungsangebote mitunter gravierend voneinander unterscheiden. Niemand wird Ihnen eine Einbauküche schenken, und keine Baufirma wird ein hochwertiges Haus unter seinem Wert bauen können.
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