Aus dem Inhalt:
Warum überhaupt Wärmewende in meinem Zuhause?
In Zeiten, in denen die Ölpreise deutlich sinken, hat die Wärmewende für viele Hausbesitzer nicht gerade oberste Priorität. Was auf den ersten Blick verständlich ist, ist auf lange Sicht sehr bedenklich. Warum wird klar, wenn man sich die Ursachen der sinkenden Ölpreise anschaut.
Denn die sind das Ergebnis eines erbitterten Preiskampfes um wertvolle Anteile am Öl-Markt. Durch Fracking gelang es den USA, die eigene Öl-Produktion deutlich zu steigern und so zunehmend unabhängig von Rohstoffimporten aus anderen Regionen zu werden. Während das dabei entstehende Überangebot im Normalfall zu einer Drosselung der Fördermengen führen würde, versuchen die OPEC-Staaten, allen voran Saudi-Arabien, wichtige Marktanteile zurückzugewinnen. Sie behalten hohe Öl-Fördermengen bei und erzeugen sinkende Preise durch das entstehende Überangebot.
Wie lange die Preise dabei auf niedrigen Niveaus bleiben, ist nur eine Frage der Zeit. Denn die Fracking-Technologie der USA ist teuer. Experten schätzen die Grenzkosten auf etwa 40 Dollar pro Barrel. So viel kostete Öl im März 2016.
Während sie mit Gas oder Öl im eigenen Zuhause den Preis großer Energiekonzerne zahlen, können Sie mit erneuerbaren Technologien zunehmend Unabhängigkeit und Sicherheit gewinnen. Wie das funktioniert, erklären wir Ihnen in den kommenden Abschnitten.
Wärme aus der Sonne mit Solarthermie für Heizung oder Warmwasser
Die Sonne sendet in einer Minute mehr Energie auf die Erde, als die gesamte Menschheit in einem Jahr verbrauchen könnte. Mit Solarthermie-Anlagen können sie diese nahezu unerschöpfliche Energiequelle auch nutzen, um Ihr eigenes Zuhause zu beheizen.
Mit einer Solarthermieanlage kann die Wärme zur Warmwasser-Bereitung einfach in bestehende Anlagen integriert werden. Planen Sie einen Neubau? Dann ist es sogar möglich, das Haus fast komplett mit der Sonne zu heizen. Wie das funktioniert, haben wir im Beitrag „Sonnenhaus in Neubau und Sanierung“ einmal für Sie beschrieben.
Ob sich eine Solarthermie-Anlage zur Warmwasserbereitung lohnt, erfahren Sie im Beitrag „Mit Solarthermie im Bestand Energiekosten senken“
Holz – CO2-neutrale Wärme aus nachwachsenden Rohstoffen
Holz ist eine der ältesten Wärmequellen unserer Erde. So vermuten Wissenschaftler, dass der Homo Erectus, der „aufgerichtete Mensch", schon vor 1,8 Millionen Jahren natürliche Brände als Lagerfeuer am Laufen hielt.
Heute, fast zwei Millionen Jahre später, wird Holz in modernen Heizkesseln immer noch genutzt, um Wärme für unsere Häuser zu erzeugen. Eingesetzt werden kann es dabei zur manuellen Befeuerung als Scheitholz oder ganz bequem über gepresste Holzreste, sogenannte Pellets.
Das Besondere daran: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der bei nachhaltiger Verwendung nahezu unerschöpflich ist. Außerdem entsteht bei der Verbrennung so viel CO2, wie ein Baum im Laufe seines Lebens zu Sauerstoff umwandelt.
Wie Sie Ihr Zuhause mit Holzvergaserheizung, Pelletkessel oder Kamin mollig warm heizen können, erfahren Sie im Beitrag „Die Holzheizung – regional und nachwachsend“ oder im Beitrag zum Kombikessel.
Wärmepumpen – Energie aus der Umwelt für ein warmes Zuhause
Energie befindet sich überall um uns herum. Egal ob in der Luft, in der Erde oder im Wasser. Mit einer Wärmepumpe kann diese Umweltenergie angezapft werden, um auch das eigene Zuhause zu beheizen.
Da sich mit 5°C bis 10°C Bodentemperatur im Winter natürlich kein Haus heizen lässt, nimmt die Wärmepumpe die vorhandene Wärme auf und bringt sie über einen speziellen Prozess auf ein höheres, auch für die Heizung nutzbares Niveau. Generell gilt dabei: Je niedriger die Systemtemperatur der Heizung, desto höher die Effizienz der Wärmepumpe. Im Vergleich kann eine Wärmepumpe also bei einer Fußbodenheizung, die aufgrund hoher Heizflächen mit niedrigen Heiztemperaturen auskommt, mehr Energie sparen als mit einer herkömmlichen Heizkörperheizung.
Wie eine Wärmepumpe genau funktioniert und welche Arten es gibt, haben wir für Sie im Beitrag „Die Wärmepumpe – Prinzip, Funktion und Typen“ genauer erklärt.
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