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Solarthermie-Anlagen unterstützen die Heizung mit erneuerbaren Energien
Im Normalfall arbeitet ein Heizungskessel mindestens 20 Jahre. Bereits vor dem Ablauf dieser theoretischen Lebenszeit können Sie aber Maßnahmen ergreifen, die die Lebensdauer verlängern und zusätzlich auch die Energiekosten senken. Eine Möglichkeit dafür sind Solarthermie-Anlagen (auch als Kombination von Gasheizung mit Solar). Diese nutzen die Energie der Sonne und wandeln sie in Wärme, die dann zum Heizen oder für die Warmwasserbereitung genutzt werden kann.
Einfach beschrieben besteht eine Solarthermie-Anlage aus drei wesentlichen Komponenten. Diese sind:
- die Kollektoren auf dem Dach
- der Wärmespeicher im Heizungskeller
- der Solarkreis im Gebäude
Die Kollektoren werden auf dem Dach installiert und haben die Aufgabe, die Strahlung der Sonne in nutzbare Wärme umzuwandeln. Die Funktion dahinter kennen Sie zum Beispiel aus einer Regentonne, in der sich Wasser bei Sonnenschein schnell aufwärmt. Die Kollektoren bestehen in der Regel aus einem gedämmten Kasten, der zur Sonne hin mit einer durchsichtigen Scheibe abgedeckt ist. Treffen die Sonnenstrahlen darauf, erwärmt sich das Innere der Kollektoren. Über eine Solarflüssigkeit, die in integrierten Rohrleitungen zirkuliert, kann die dabei gewonnene Wärme aufgenommen und zur Heizung transportiert werden.
So ähnlich wie die hier beschriebenen Flach-Kollektoren, funktionieren auch Vakuum-Röhren-Kollektoren. Der Unterschied: Anstelle der gedämmten Kästen erwärmt das Sonnen-Licht das Innere einzelner Vakuumröhren. Wie bei einer Thermoskanne können diese die Wärmeverluste reduzieren und den Wirkungsgrad der Kollektoren erhöhen.
Hinweis: Vakuum-Röhrenkollektoren haben einen höheren Ertrag, kosten aber auch mehr. Im Vergleich eignen sie sich daher immer dann, wenn der Installationsort, zum Beispiel durch Neigung oder Ausrichtung der Kollektoren, nicht optimal ist.
Über den Solarkreis, ein Netz aus Rohrleitungen, Armaturen und Sicherheitskomponenten, wird die Wärme kontinuierlich vom Kollektor in den Speicher transportiert. Angetrieben von einer Pumpe zirkuliert dabei eine Solarflüssigkeit. Das Gemisch aus Frostschutz und Wasser verhindert dabei, dass das System im Winter einfriert und Schaden nimmt.
Der Speicher, der einfach beschrieben aus einem großen, mit Wasser befüllten Behälter besteht, nimmt die Wärme auf und gibt sie zeitversetzt an die Heizungsanlage ab. Um unnötige Wärmeverluste zu verhindern, werden Wärmespeicher generell mit einer umschließenden Dämmung ausgestattet.
Hinweis: Die Effizienz des Speichers ist am größten, wenn sich die Wasserschichten im Inneren nicht vermischen. Wie ein sogenannter Schichtwärmespeicher funktioniert, haben wir Ihnen im Beitrag Effizienz im Pufferspeicher – der Schichtladespeicher genauer erklärt.
Über die Kosten und Nutzen einer Solarthermie-Anlage zur Warmwasserbereitung
Bei dem Einsatz einer Solarthermie-Anlage kann man generell zwischen Anlagen zur Warmwasserbereitung und Anlagen zur Heizungsunterstützung unterscheiden. Da Solaranlagen zur Warmwasserbereitung oft einfacher in ein bestehendes System integriert werden können, empfiehlt sich auch die Auslegung nach dieser Maßgabe.
Die Größe der einzelnen Komponenten ergibt sich dabei aus der Anzahl an Personen in einem Haus. Als Faustwerte sollte dabei je Person eine Kollektorfläche von 1 m² eingeplant werden. Eine typische Anlage für einen 4-Personen-Hauhalt besteht dabei aus:
- einer Kollektorfläche von etwa 4 m²
- einem Speicher mit rund 300 Litern Fassungsvermögen
Hinweis: Da sich die solaren Erträge in Abhängigkeit der jeweiligen Verhältnisse am Installationsort unterscheiden können, empfehlen wir immer die Planung durch einen regionalen Fachpartner. Diese finden Sie zum Beispiel im eccuro-Expertenverzeichnis.
Als Komplettpaket sind Anlagen in dieser Größenordnung einschließlich Installation heute schon für 3.500 € bis 5.000 € erhältlich. Dazu gibt es eine Förderung der Solarthermie vom BAFA in Höhe von 30 Prozent.
Neben den Einsparungen kann aber auch die Lebensdauer der bestehenden Anlage erhöht werden. Denn die kann im Sommer und der Übergangszeit oft fast vollständig entlastet werden.
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