Aus dem Inhalt:
Den ursprünglichen Beitrag im Kesselheld-Blog und die Antworten der übrigen Portale finden Sie hier:
Energie- und Wärmewende: Große Chance und bedeutende Aufgabe
Die Energiewende ist Chance und Aufgabe zu gleich. Hierbei fordert uns der Gesetzgeber auf, innerhalb einer Baugeneration bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu schaffen. Das bedeutet konkret in 35 Jahren dürfen die gesamten Gebäude nur noch 20% der heutigen Energie verbrauchen und diese ist weitgehend regenerativ zu erzeugen.
Diese Herausforderung muss zum Wohle unserer Kinder die gesamte Bau- und Sanierungsbranche annehmen. Wir sprechen dann nicht nur von der Heizung der Zukunft, sondern von einem Lebensstiel, der Wohnen, Arbeiten und Mobilität beinhaltet.
Wir müssen uns die Frage stellen, ob wir durchschnittlich über 50 m² Wohnfläche pro Einwohner beheizen und sanieren wollen. Ebenfalls sind über weite tägliche Fahrten zur Arbeit nachzudenken.
Ganzheitliche Ansätze für einen Paradigmenwechsel
Nur über ganzheitliche Ansätze sind obige Ziele erreichbar. Das bedeutet einen Paradigmenwechsel in allen Bereichen. Hierbei ist die wichtigste Person der Mensch, der in dem Haus oder der Wohnung arbeitet und lebt.
Dieser Mensch stellt Anforderungen an Komfort, Behaglichkeit und Lebensqualität, die er auch noch bezahlen kann. Das bedeutet, der Wohnraum muss behagliche Temperaturen, Luftfeuchte und frische Luft haben. Bei der Mobilität steht das Bedürfnis, komfortabel und termingerecht von Punkt A zu Punkt B zu gelangen im Vordergrund.
Aus diesen Überlegungen heraus ist die wichtigste Energie die, die durch bauliche und nutzerspezifische Maßnahmen, nicht benötigt wird. Die verbleibenden 20% werden über regenerative Energie überwiegt aus erzeugtem Strom aus Windkraft und Solarenergie abgedeckt.
Energieeffizienz und Regenerative Energien
Denkt man dieses Szenario konsequent weiter, so ist parallel zum kontinuierlichen Ausbau der Windkraft (auch Kleinwindkraftanlagen) und Fotovoltaik in vielen Anlagen ein Wärmepumpen-Hybridsystem, bei einer anstehenden Sanierung einzubauen. Das bedeutet, die Grundlast wird über regenerativ erzeugtem Strom mit einer Wärmepumpe abgedeckt. Über ein vernetztes Regelsystem mit integrierten, projektbezogen Mehr-Tagesspeichern wird ein maßgebender Teil des Jahresenergieverbrauches erbracht. Der Restenergiebedarf wird über thermische oder gespeicherte Solarenergie wie z.B. Pellets oder über konventionelle Öl- oder Gas-Brennwertgeräte erzeugt. Hierdurch erfolgt nach und nach ein Umstieg von fossiler Energie auf regenerative Energie.
Dem Haus und dem Nutzer kommt bei diesem ganzheitlichen Ansatz eine zusätzliche Bedeutung zu. Durch seine Speichermasse, sowie durch Einbau von thermischen wie elektrischen Speichern, kann durch eine intelligente Steuerung im großen Maße, die Volatilität des regenerativ erzeugten Stromes kompensiert werden. Kombiniert man dies mit einem Elektrofahrzeug, so ergeben sich weitere Synergie-Effekte.
Diese Grundfunktion ist sowohl im Bestand als auch beim sogenannten Niedrigst-Energiegebäude anzusetzen und durch Quartierskonzepte und mögliche Nutzung von Abwärmesystemen den jeweiligen Gegebenheiten anzupassen.
Die folgende Abbildung stellt das Konzept grafisch dar.
Digitalisierung schafft individuelles Optimum
Die Digitalisierung bietet uns die Möglichkeit ganzheitliche aufeinander abgestimmte Systeme zu entwickeln, dem Nutzer vorzustellen, diese einzubauen und die Energieerzeugung und Nutzung im Betrieb unter Berücksichtigung der Nutzerbedürfnisse, intelligent und nahezu klimaneutral zu betreiben. eccuro…so geht neu!
Vielen Dank an Kesselheld! Wir haben uns gefreut, mit unserer Sicht auf die Heizung der Zukunft an der Diskussion teilhaben zu dürfen!
Natürlich freuen wir uns auch hier über Ihre Kommentare zum Thema. Was denken Sie, wie könnte die Heizung der Zukunft aussehen?
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