Aus dem Inhalt:
Sand gibt es genug, warum nicht für den Hochbau?
Mit großen Wüstenflächen gibt es eigentlich genügend Sand auf der Erde. Das Problem: Große Teile dieses Vorrats eignen sich nicht für den Einsatz im Baubereich. Denn der Sand, der zum Mischen von Hochbau-Beton verwendet wird, muss besondere Anforderungen erfüllen. Wüstensand ist dabei zu fein und rund. Die für den Hausbau notwendige Stabilität kann damit nicht erreicht werden. Soll dennoch Beton aus Wüstensand hergestellt werden, dann muss dieser zunächst aufbereitet und mit verschiedenen Zusatzstoffen versetzt werden. Das ist jedoch aufwendig und teuer.
Die Zaak Technologies GmbH, ein internationales und in Berlin gegründetes Start-up, hat nun ein Verfahren entwickelt, mit dem Sand zukünftig aus Flugasche großer Kohlekraftwerke hergestellt werden kann. Das Besondere daran: Das Verfahren kann auch stark verschmutzte Flugasche mit einem Kohlenstoff-Anteil von 15 Prozent verarbeiten. Diese hat sonst überhaupt keine Verwendung und eingelagert auf Deponien, auch langfristig eine negative Umwelteinwirkung.
Welche Vorteile bietet der Bausand aus Flugasche?
Wird Beton mit dem Smart Sand – so bezeichnet das junge Unternehmen um den Gründer Dr. Abbas Khan den Sand aus Flugasche – hergestellt, reduziert das nicht nur den enormen Sand-Verbrauch der immer weiterwachsenden Bau-Industrie. Der Beton bekommt auch bessere Eigenschaften.
So ist der Sand leichter als herkömmliche Produkte. Das reduziert den Transportaufwand und senkt die Kosten. Zudem hat der Zaak Sand nach Aussage der Gründer auch deutlich bessere Wärmedämm- und Schallschutzeigenschaften.
Da es über das mehrfach ausgezeichnete Verfahren möglich ist, Sand mit unterschiedlichsten Eigenschaften herzustellen, kann das smarte Produkt auch in vielen Bau- und Nischenbereichen eingesetzt werden. Beispiele dafür sind der Gartenbau, Dachbegrünungen, Gießereien oder Filter.
Wie wirkt sich Bausand aus Flugasche auf Klima und Umwelt aus?
Der smarte Bausand, der den natürlichen Sand bei der Betonherstellung 1:1 ersetzen kann, senkt den Verbrauch natürlich vorkommender Rohstoffe und kann die negativen Folgen auf Umwelt und Ökosystem reduzieren. Darüber hinaus macht es die Zaak Technologies GmbH möglich Flugasche, die bei der Kohle-Verbrennung entsteht, zu recyceln und den sonst hohen Entsorgungsaufwand zu mindern. Das spart nicht nur Kosten, sondern schont auch die Umwelt.
Mit den besonderen Eigenschaften des Betons aus dem Zaak-Sand, erreichen neue Gebäude oft eine bessere Wärmedämmung und verbrauchen daher weniger Energie für Heizung und Kühlung. Das schont fossile Energieträger und unterstützt die Energiewende im Wärmebereich.
Mit dem Verfahren zur Herstellung von Smart Sand aus Flugasche ist dem Start-up Zaak Technologies eine zukunftsweisende Entwicklung gelungen, die nicht nur der Bauindustrie dabei hilft alternative und hocheffiziente Rohstoffquellen zu erschließen, sondern auch das Klima und die Umwelt entlastet. Beides Gründe, für die Auszeichnung mit dem Innovationspreis Berlin Brandenburg im Jahr 2015.
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