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Neubau oder Anbau: Das fordert die EnEV
Die Energieeinsparverordnung gibt Vorgaben für die energetische Qualität von neu gebauten oder sanierten Gebäuden und ist damit eines der wichtigsten politischen Instrumente für die Einhaltung der Klimaziele im Gebäudebereich. Über den Grenzwert zum Transmissionswärmeverlust legt sie dabei unter anderem auch fest, wie gut die Gebäudehülle sein muss.
Während sich der Grenzwert auf die gesamten wärmeumschließenden Flächen – also Dach, Fenster, Fassade, oder Bodenplatte – bezieht, gibt die Energieeinsparverordnung auch Anforderungen an die energetische Qualität verschiedener Bauteile. Außenwände von Neu- oder Anbauten müssen dabei einen U-Wert von mindestens 0,28 W/m²K aufweisen.
Bei einem herkömmlichen Kalksandstein-Mauerwerk kann dieser Wert zum Beispiel nur dann erreicht werden, wenn die Außenwand mit einer Dämmung der Wärmeleitgruppe 035 von mindestens 12 cm belegt wird.
Was ist eine monolithische Bauweise?
Der Begriff Monolith kommt aus dem lateinischen und beschreibt ganz allgemein, eine aus einem Stein gemeißelte Säule. Übertragen auf den Gebäudebereich, wird mit dem Begriff ein einschaliges Mauerwerk bezeichnet. Monolithische Bauwerke haben also keine Dämmung, sondern bestehen ganz traditionell aus einem Mauerwerk mit Außen- sowie Innenputz.
Durch die regelmäßige Verbesserung von Materialien halten die hocheffizienten Baustoffe heute den höchsten Anforderungen an Energieeffizienz, Witterungsschutz und Tragfähigkeit stand.
Worin liegt der Vorteil monolithischer Bauweisen mit Dämm-Ziegeln?
Die monolithische oder einschalige Bauweise hat einige Vorteile gegenüber mehrschaligen Mauerwerken mit Wärmedämmverbundsystem. Neben dem geringeren Aufwand beim Bau selbst – wenn keine Dämmung nötig ist, kann wertvolle Zeit gespart werden – schätzen viele Bauherren den Platzgewinn. Denn wenn die Maße eines Gebäudes begrenzt sind, bedeuten schlankere Wände zusätzlichen Wohnraum.
Auch aus ökologischer Sicht raten viele Experten zur monolithischen Bauweise. Denn sie soll nicht nur das Wohnklima verbessern, sondern auch die Umweltauswirkungen des Gebäudes minimieren. Und das nicht nur in der energieintensiven Herstellung von Dämmung aus Kunststoffprodukten, sondern auch dann, wenn das Gebäude abgerissen werden soll. Denn dann kann auf eine aufwendige Trennung in Sondermüll und verwertbare Elemente verzichtet werden.
Kostenseitig gehen Bau-Experten davon aus, dass die monolithische Bauweise die Sanierungszyklen der Außenhaut eines Gebäudes verlängert und so über die Lebenszeit des Hauses bares Geld sparen kann. Mit der richtigen Pflege sollte der Unterschied zu einem modernen Wärmedämmverbund-System aber gering ausfallen, belegen auch die Studien des Frauenhofer Instituts für Bauphysik (IBP).
Sind monolithische Bauweisen mit Dämmziegeln energieeffizient?
Kurz und knapp: Ja! Durch langjährige Forschung und die Verbesserung der Baustoffe haben einige Hersteller heute bereits Produkte auf den Markt gebracht, die sogar vom Darmstädter Passivhaus-Institut als passivhausgeeignete Komponente zertifiziert wurden. Mit einem Lambda-Wert von 0,04 W/mK, kommen die Ziegel dabei sehr dicht an die energetische Qualität verschiedener Dämmstoffe heran.
Ein Beispiel dafür, wie gut die monolithische Bauweise funktioniert, liefert auch der Energieexperte und Energiebotschafter der deutschen Bundesregierung Prof. Timo Leukefeld. Denn auch seine energieautarken Häuser – Gebäude die so wenig Energie verbrauchen, dass sie sich allein über erneuerbare Energien selbst versorgen können - wurden ganz ohne Dämmung auf der Außenwand gebaut.
Besonders günstig sind aber nicht nur die Wärmedämm- sondern auch die Wärmespeichereigenschaften der energieeffizienten Baustoffe. Denn je schwerer ein Gebäude ist, desto mehr Energie können seine Wände, Böden und Decken aufnehmen. Was im Sommer dabei hilft, einen besonders hohen Anstieg der Raumtemperaturen zu verhindern, kann im Winter vor allem auch im Zusammenhang mit schwankend auftretenden erneuerbaren Energien als effektiver Wärmespeicher genutzt werden.
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