Aus dem Inhalt:
Was ist eine Gasetagenheizung?
Eine Gasetagenheizung ist ein Wärmeerzeuger, der nur eine Wohnung eines Gebäudes mit Wärme versorgt. Er kann entweder in Kombination mit einem zusätzlichen gasbetriebenen Warmwasserbereiter oder als Kombitherme für die gemeinsame Wärme- und Warmwasserbereitung installiert werden. Eine vor allem in der DDR bekannte Alternative ist die sogenannte Forsterheizung. Ein Etagenheizkessel (ETH) für den Betrieb mit Kohle.
Vor allem die kompakten Kombithermen haben dabei eine deutlich höhere Anschlussleistung, als für die Beheizung der Wohnung benötigt. Grund dafür ist die Warmwasserbereitung im Durchlaufprinzip, wobei das Trinkwasser immer erst dann erhitzt wird, wenn Nutzer einen Wasserhahn öffnen.
Was zeichnet eine Gasetagenheizung aus?
Wird jede Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit einer eigenen Gas-Heizung ausgestattet, hat das einige Vorteile für deren Nutzer. Denn diese können die Anlage optimal auf ihre Gewohnheiten anpassen. Im Gegensatz zu einer Zentralheizung können sie dabei zum Beispiel Temperaturen absenken oder Abschaltzeiten einplanen, die den eigenen Gasverbrauch senken. Darüber hinaus zahlen die Bewohner nur die Energie, die sie auch tatsächlich verbrauchen, und können sogar den Gasversorger frei wählen. Ein Wechsel funktioniert dabei genau so einfach wie bei einem Stromanbieter und kann bares Geld sparen.
Wird die Gasetagenheizung im beheizten Bereich installiert, treten theoretisch kaum Wärmeverluste auf. Denn dann wirken nahezu alle Verluste der Heizung als Gewinn in der Wohnung. Bei einer modernen Brennwertheizung können dabei bis zu 98 Prozent der eingesetzten Energie tatsächlich genutzt werden. Zum Vergleich: Vor allem bei älteren Zentralheizungen gehen nicht selten 10 Prozent der Wärme auf dem Weg vom Keller bis in die Wohnungen verloren. Grund dafür sind Verteilungsleitungen, die zum Beispiel in kalten Kellerräumen oder anderen unbeheizten Bereichen installiert werden.
Im Gegensatz zu Gebäuden mit einer Nutzeinheit bestehen in Mehrfamilienhäusern besonders hohe Anforderungen an Brand- und Schallschutz. Dabei soll vermieden werden, dass Lärm, Rauch oder Feuer von einer Wohnung in eine andere übertreten. Da bei Gasetagenheizungen alle Leitungen – bis auf die zentrale Gasversorgung – nur in einer Wohnung installiert werden, fallen die Kosten zum Einhalten der Brand- und Schallschutzanforderungen niedriger aus.
Welche Nachteile sind mit einer Gasetagenheizung verbunden?
Auch wenn eine Gasetagenheizung vor allem für Wohnungseigentümer einige Vorteile bietet, hat sie auch deutliche Nachteile. Einer der bedeutendsten ist zum Beispiel der Preis. Denn jede einzelne Heizung kostet etwa 4.000 bis 5.000 Euro. Bei mehreren Wohnungen kommt dabei schnell eine Summe zusammen, die die einer Zentralheizung übersteigt.
Neben der Investition beim Kauf einer Gasetagenheizung fallen regelmäßig auch Kosten für Wartung, Instandhaltung und zum Beispiel den Schornsteinfeger an. Während diese bei einer Zentralheizung für eine Anlage zu entrichten sind und auf die Hausbewohner aufgeteilt werden können, treffen die jährlichen Ausgaben bei Gasetagenheizungen jeden Wohnungsbesitzer einzeln.
Ein weiterer Nachteil ist, dass Gasetagenheizungen in der Regel nicht mit erneuerbaren Energien kombiniert werden können. Denn neben der Tatsache, dass der Anschluss mehrerer Solaranlagen mit hohen Wärmeverlusten verbunden wäre, fehlen Gasetagenheizungen in der Regel ausreichend große Speicher, um die thermische Energie der Sonne sinnvoll in das Heizsystem zu integrieren.
Lohnt sich eine Etagenheizung?
Betrachtet man die Vor- und Nachteile einer Gasetagenheizung, so lohnt sich die Technik heute kaum. Zu hoch sind die Kosten für Installation und Wartung. Auch die Tatsache, dass eine Kombination mit erneuerbaren Energien in der Regel nicht möglich ist, spricht heute gegen die dezentrale Heizung.
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