Aus dem Inhalt:
Welche Systeme gibt es zum Heizen mit Gas und Öl
Während es zum Heizen mit Gas- und Öl bis zur Mitte der 80er Jahre überwiegend ineffiziente Konstanttemperaturkessel gab, ist die Auswahl heute deutlich größer. Neben sparsamen und kompakten Brennwertgeräten können sich Hausbesitzer heute zum Beispiel auch für stromerzeugende Blockheizkraftwerke, regenerative Hybridheizungen oder moderne Adsorptionssysteme entscheiden. Wer auf der Suche nach einer Zusatz- oder Übergangsheizung ist, findet unter Umständen auch im Gasheizofen eine interessante Alternative.
Grundsätzlich eignen sich die nachfolgend vorgestellten Wärmeerzeuger dabei für klassische wasserführende Heizsysteme, wie auch für die Warmluftheizung.
Gas- und Öl-Brennwertheizung: Kompakt und energiesparend
Die Brennwertheizung zählt heute zum Standard in vielen Neubau- und Sanierungsvorhaben. Sie löste alte Konstant- und Niedertemperaturkessel ab und kann bis zu 98 Prozent der Energie in Gas und Öl zum Heizen nutzen. Möglich wird das durch den Brennwerteffekt, bei dem das Abgas mithilfe des Rücklaufwassers so weit gekühlt wird, dass der darin enthaltene Wasserdampf kondensiert. Damit das funktioniert, muss eine Brennwertheizung dauerhaft mit einer Rücklauftemperatur von maximal 55 Grad Celsius betrieben werden. Besondere Beachtung kommt dabei den Heizflächen zu. Denn wenn diese zu klein dimensioniert sind, kann der Brennwerteffekt im Altbau oft nicht richtig ausgenutzt werden. Ein hydraulischer Abgleich, bei dem die Druckverhältnisse im gesamten Rohrnetz aufeinander abgestimmt werden, hilft hier oft entscheidende Punkte gut zu machen.
Während eine Öl- oder Gasbrennwerttherme zwar effizient und platzsparend ist, wird sie in den meisten Fällen dennoch mit fossilen Rohstoffen betrieben. Ein Nachteil, wenn es um die Ökobilanz der Anlagen geht. Die Technik ist dafür vergleichseise günstig, wie der Beitrag Ölheizung Kosten zeigt.
Gas- und Öl-Blockheizkraftwerk: Die stromerzeugende Heizung
Ein weiteres System zum Heizen mit Gas- und Öl ist das Blockheizkraftwerk – eine Heizung die nicht nur Wärme, sondern auch Strom erzeugt. Möglich wird das, indem die chemische Energie aus Gas und Öl zum Betrieb eines Motors genutzt wird. Dieser treibt einen Generator an, der wiederum Strom erzeugt, der entweder selbst genutzt oder in das öffentliche Versorgungsnetz eingespeist werden kann. Die bei diesem Prozess entstehende Abwärme wird über verschiedene Wärmeübertrager rückgewonnen und für Heizung und Warmwasserbereitung genutzt. Da Blockheizkraftwerke heute noch recht teuer sind, lohnen sie sich nur dann, wenn sie viel Strom produzieren, der im besten Falle auch selbst verbraucht wird. Aus diesem Grunde decken BHKWs in der Regel nur die Grundlast – die Heizleistung, die über weite Teile des Jahres zum Beispiel für die Warmwasserbereitung benötigt wird. Besonders lukrativ sind die Geräte dabei nur dann, wenn der Wärmebedarf im Haus eher etwas höher ist.
Blockheizkraftwerke erreichen durch die Strom- und Wärmeerzeugung einen hohen Wirkungsgrad beim Heizen mit Gas und Öl. Dennoch lohnen sie sich auf Grund hoher Kosten meist erst dann, wenn über das gesamte Jahr gleichmäßig viel Wärme in einem Haus benötigt wird. Wie Brennwertheizungen werden auch sie überwiegend mit fossilen Brennstoffen betrieben, wobei die Ökobilanz schlechter als bei manch anderen Systemen ist.
Gas- und Öl-Hybridheizung: Vorteile in Kombination
Die Hybridheizung kombiniert die Vorteile der sicheren und zuverlässigen konventionellen Heizsysteme mit denen regenerativer Energien. Denn sie verbinden zum Beispiel Brennwertgerät und Solarthermie in einem System. Verbunden über einen großen Speicher, nutzen hybride Anlagen dabei so viel der kostenfreien und unerschöpflichen Solarenergie wie möglich. Wird diese einmal knapp, schaltet sich die energiesparende Brennwertheizung zu und stellt sicher, dass immer ausreichend Wärme für Heizung und Warmwasser vorhanden ist.
Geht es um das Heizen mit Gas und Öl ist die Hybridheizung eine der nachhaltigsten Varianten. Sie passt in viele neue und alte Häuser und erreicht in der Regel eine gute Ökobilanz. Vor allem im Neubau zählt sie durch die Anforderungen der Energieeinsparverordnung heute zum Standard.
Gas- und Öl-Adsorptions-Heizgerät
Eine Sonderstellung im Vergleich der Systeme zum Heizen mit Gas und Öl ist das Adsorptions-Heizgerät oder die Zeolith-Wärmepumpe. Denn neben der Verbrennung nutzt diese auch einen physikalischen Prozess zur Gewinnung von Wärme für Heizung und Warmwasser. Möglich wird das durch die besonderen Eigenschaften von Zeolith – einem porösen Material, das bei der Einlagerung von Wasserdampf Wärme abgibt. Während der Dampf wie bei einer typischen Wärmepumpe über eine Umweltwärmequelle gewonnen wird, sorgen Gas- oder Ölheizung für die Regeneration des Zeolith. Nutzbare Wärme kann dabei in beiden Phasen gewonnen werden.
Die Gas- oder Ölheizung mit Zeolith-Adsorptionsmodul kombiniert die Vorteile einer konventionellen mit denen einer Umweltheizung. Sie erreicht in der Regel Heizkosteneinsparungen von bis zu 25 Prozent und schont durch einen niedrigeren Gas- oder Öl-Verbrauch auch die Umwelt. Effizient eingesetzt werden, können die Geräte zum Heizen mit Gas und Öl zum Beispiel in Wohngebäuden mit niedrigem Energieverbrauch.
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