Die Ziele der Bundesregierung zur Energiewende sind uns allen bekannt: 

Reduktion der Treibhausgase um 80% (gegenüber, 1990) Reduzierung des Primärenergieverbrauchs um 50% (gegenüber, 2008) Reduktion des Wärmebedarfs in Gebäuden um 60% (ggü. 2008) Nahezu klimaneutraler Gebäudebestand bis 2050 Reduktion des Stromverbrauchs um 25% (ggü. 2008) Ausbau der erneuerbaren Energien Ausstieg Kernenergie Steigerung der Energieproduktivität.

Vergleicht man jedoch den derzeitigen Gebäudestand mit der bereits hinfälligen ENEV 2009, muss man feststellen, dass selbst hier noch ein langer Weg vor uns liegt, da nur ca. 20% aller Bestandsgebäude die veraltete Energieeinsparverordnung einhalten. Zu einem Großteil kann dies auf die Gebäudehülle zurückgeführt werden, ca. 60% der Fassaden im deutschen Wohngebäudestand sind ungedämmt, weitere 20% entsprechen nicht den heutigen technischen Möglichkeiten (Dämmstärke bis 9cm). Bei den Fenstern und dem Dach sieht es nur geringfügig besser aus, hier sind ca. 55% nicht auf dem aktuellem Stand oder energetisch Schlecht. Unter dem Aspekt, dass die Gebäudebeheizung momentan ca. 1/3 des Gesamft Primärenergieverbrauchs in Deutschland stellt, gibt es ein enormes Einsparungspotenzial in diesem Bereich.

Eine Repräsentative Umfrage zur Akzeptanz von Mieterhöhungen aufgrund energetischer Sanierungsmaßnahmen aus dem Jahr 2011 ergab das 70% der Mieter diese akzeptieren würden. Jedoch wird in diesem Bereich häufig noch stark gespart, und nur ein Minimum an Arbeiten wird durchgeführt um die Grenzwerte zu erfüllen. Die Mehrkosten um ein Gebäude aber auf einen guten Energetischen Stand zu bringen wären vergleichsweise gering (ca. 20% Mehrkosten im Vergleich zu den sowieso anfallenden Kosten)

Auch die Regierung hat noch einige Möglichkeiten zur Regulierung, die bisher jedoch noch nicht ausgeschöpft wurden. Die Baupraxis orientiert sich zu einem Großteil an den gesetzlichen Mindestanforderungen obwohl schon ein wesentlich besserer Standard zum Einsatz kommen könnte. Seit 1989 sind die Mindestanforderungen immer weit über den technischen Möglichkeiten, bezogen auf den Primärenergiebedarf sogar teilweise um das 10fache.

Fazit:Die Weichen zur Energiewende wurden bereits gestellt, bis zum Ziel ist es jedoch noch ein weiter Weg. Um das Ziel zu erreichen, müssen die Anforderungen weiter verschärft und an den aktuellen Stand der Technik (Plusenergiehaus) angepasst werden. Ebenfalls müssen Sanierungen besser subventioniert werden um die Anzahl der geplanten Sanierungen von ca. 1% jährlich zu verdoppeln. Denn die beste und günstigste Energie ist auch weiterhin die, die nicht benötigt wird.

(siehe Anhänge)

 

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Energiewende der Bundesregierung

Arno Rosel Ingenieurbüro

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