Wann gilt ein Stoff als gefährlich? - Einstufung und Kennzeichnung von Gefahrstoffen

Ob ein Stoff beziehungsweise eine Chemikalie als gefährlich einzustufen ist, regelt die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV), die dem deutschen Arbeitsschutz zuzuordnen ist. Hiernach gelten Stoffe, Gemische oder Erzeugnisse als gefährlich, sobald sie die Gesundheit oder die Sicherheit der Beschäftigten gefährden. Das gilt ebenfalls für die Umwelt. Die grundlegende Klassifizierung umfasst elf Kriterien, die als Gefahrenbezeichnung verwendet werden:

·         Explosionsgefährlich

·         Hochentzündlich

·         Leichtentzündlich

·         Entzündlich

·         Brandfördernd

·         Ätzend

·         Sehr giftig

·         Giftig

·         Reizend

·         Gesundheitsschädlich

·         Umweltgefährlich

 

Um eine weltweit einheitliche Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien zu gewährleisten, erließen die Vereinten Nationen die sogenannte GHS-Verordnung, gemäß derer alle Stoffe bis Ende 2010 gekennzeichnet sein mussten. Die Symbole (Piktogramme) und die Kodierung zu jeder der elf Gefahrenbezeichnungen sind ebenfalls einheitlich auf internationaler Ebene geregelt.

Die häufigsten Gefahrstoffe in Unternehmen

In Deutschland ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, die rechtlichen Regelungen im Umgang mit Chemikalien im Unternehmen umzusetzen und den Schutz seiner Beschäftigten zu gewährleisten. Um Fässer sicher zu transportieren, Chemikalien ordnungsgemäß zu verstauen oder Material zu reinigen, gibt es einige Produkte zum Gefahrstoffhandling, die in keinem betroffenen Betrieb fehlen sollten, um Mitarbeiter und Umwelt zu schützen. Oft werden Gefahrstoffe unterschätzt und erst gar nicht als solche wahrgenommen. Aceton beispielsweise: als gängiges Lösungsmittel und in vielen Werkstätten verwendet, ist leicht entzündlich. Für diesen Stoff muss also sowohl ein Sicherheitsdatenblatt angefertigt werden, als auch auf die richtige Lagerung in einem Kanister geachtet werden. Eine potenzielle Gefährdung besteht weiter bei vielen Mal- und Lackierarbeiten, durch Farben, Lacke, Verdünner und Kleber. Neben den entzündlichen Eigenschaften, können diese Stoffe oft eine Reizung der Atemwege auslösen und bedürfen besondere Schutzmaßnahmen bei der Verwendung. Zu den gängigsten Gefahrstoffen in Betrieben gehören nach wie vor Reinigungs- und Desinfektionsmittel, mit denen die Beschäftigten in Berührung kommen.

Gefahrstoffe müssen umweltgerecht entsorgt werden

Die ordnungsgemäße Entsorgung von Abfällen ist in Deutschland durch das Kreislaufwirtschaftsgesetz gesetzlich geregelt. Für Gefahrstoffe gelten meist spezielle Regelungen, da die physikalischen und chemischen Eigenschaften oft nicht vereinbar sind mit der üblichen Entsorgung über den Hausmüll. Zu den Sonderabfällen gehören beispielsweise Kraftstoffe und Öle, Batterien und Leuchtstoffröhren oder lösemittelhaltige Stoffe.

Gefahrstoffe in Unternehmen richtig einstufen und kennzeichnen

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