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Die Heizkurve einfach erklärt
Die Heizkurve oder auch Heizkennlinie ist eine Funktion, die jeder Außentemperatur eine spezifische Vorlauftemperatur zuweist. Sie kommt in witterungsgeführten Heizungsanlagen zum Einsatz. Also immer dann, wenn sich die Leistung der Heizung mit der Außentemperatur verändert. Indem Hausbesitzer die Heizkennlinie einstellen, sorgen sie für einen bedarfsgerechten Betrieb ihres Wärmeerzeugers. Der Kessel produziert dabei genug Wärme, um die auftretenden Wärmeverluste über die Gebäudehülle auszugleichen und eine voreingestellte Raumtemperatur zu erreichen. Da er aber auch nicht mehr arbeitet als nötig, ist der Verbrauch gering und die Heizkosten fallen niedrig aus.
Wann Hausbesitzer die Heizkennlinie einstellen sollten
Die Einstellung der Heizkennlinie ist an das thermische Verhalten eines Gebäudes anzupassen. Das heißt, dass die Kurve in einem Haus mit starker Dämmung anders verläuft, als in einem zugigen Altbau. Während Heizungsbauer die Heizkennlinie nach der Installation einer neuen Heizung einstellen sollten, ist die Arbeit bei jeder Sanierung zu überprüfen. So können Hausbesitzer die Parameter nach untern korrigieren, wenn sie eine Dämmung anbringen, die Fenster tauschen oder auf eine Fußbodenheizung umsteigen.
Die Heizkennlinie einstellen: So funktioniert es
Wer die Kurve optimal einstellen möchte, muss auf ein Versuch-und-Irrtum-Verfahren zurückgreifen. Dabei werden einzelne Parameter Schritt für Schritt nach unten korrigiert und die Veränderungen dokumentiert. Kommt das Haus bei verschiedenen Witterungsbedingungen auf die gewünschten Temperaturen, ist die Arbeit abgeschlossen. Wichtig zu wissen ist, dass Hausbesitzer die Thermostate im Haus während der gesamten Arbeit nicht verändern. Denn das könnte die Ergebnisse verfälschen.
Unser Tipp: Abhängig vom Alter und der Art der Heizungsregelung lassen sich die nachfolgend erläuterten Parameter ganz unterschiedlich einstellen. Günstig ist es dabei, vor dem Beginn der Arbeiten einen Blick in die Bedienungsanleitung der Hersteller zu werfen.
Höhe der Kurve an das Gebäude anpassen
Wer die Heizkennlinie einstellen möchte, kann mit der Höhe oder dem Niveau beginnen. Der Wert hebt oder senkt die Vorlauftemperatur bei allen Außentemperaturen gleichermaßen. Das heißt: Steigt die Temperatur bei -20 Grad Celsius Außentemperatur um 5 Kelvin, wird sie auch bei +10 Grad Celsius um 5 Kelvin angehoben. Sparsam ist dabei generell eine niedrige Kurve.
Neigung der Heizkennlinie einstellen
Über die Neigung können Hausbesitzer das Verhalten der Heizung bei unterschiedlichen Außentemperaturen beeinflussen. Ist die Heizkurve sehr steil, leistet die Heizung bei sehr niedrigen Temperaturen deutlich mehr. Das kann nötig sein, um die hohen Verluste in unsanierten Altbauten auszugleichen. Da sich der Wärmebedarf von Gebäude mit einem hohen Dämmstandard auch bei schwankenden Außentemperaturen kaum verändert, können Hausbesitzer die Heizkennlinie hier flacher einstellen.
Ergebnisse beobachten und Nachbessern
Durch das Versuch-und-Irrtum-Verfahren sollten Verbraucher die Temperaturen im Gebäude über einen längeren Zeitraum beobachten. Sie können die Parameter so immer weiter optimieren und erreichen schließlich einen hohen Komfort bei niedrigen Heizkosten.
Wer sich die aufwendige Arbeit sparen möchte, kann auf eine digitale Steuerung zurückgreifen. Die Technik lässt sich bei vielen neuen und alten Kesseln installieren. Sie lernt das Gebäude kennen und sorgt immer für einen sparsamen Betrieb. Dabei berücksichtigen die intelligenten Algorithmen nicht nur die Gewohnheiten der Nutzer, sondern auch die spezifischen Eigenschaften des Gebäudes und sogar die aktuelle Wettervorhersage.
Unsere Tipps für einen einfachen Einstieg
Das Einstellen der Heizkurve kann eine langwierige und komplizierte Aufgabe sein. Allen, denen diese zu viel ist, empfehlen wir die Unterstützung durch einen Experten aus der eigenen Region. Alle anderen finden erste Ansätze in den folgenden Tipps. Sind die Raumtemperaturen
- immer zu hoch: Höhe nach unten korrigieren
- immer zu gering: Höhe nach oben korrigieren
- in der Übergangszeit optimal, im Winter zu niedrig: Höhe nach unten und Neigung steiler
- in der Übergangszeit optimal, im Winter zu hoch: Höhe nach oben und Neigung flacher
- im Winter optimal, in der Übergangszeit zu hoch: Höhe nach unten und Neigung steiler
- im Winter optimal, in der Übergangszeit zu gering: Höhe nach oben und Neigung flacher
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