Was bedeutet umweltfreundlich?

In der Vergangenheit wurden sie oft belächelt: Gärtner, die umweltfreundlich den Garten gestalten und pflegen. Doch in den letzten Jahren fand bei vielen Menschen ein Umdenken statt. Das Thema Umweltschutz wurde eines der zentralen Themen in ihrer Lebensgestaltung. Eine der Folgen: Immer mehr Gärtner gestalten und pflegen ihren Garten umweltbewusst und versuchen damit, die Umwelt zu schützen und zu erhalten. Sie verzichten auf plastikhaltige Gartengeräte und verwenden nachhaltig hergestellte Produkte aus Holz, wie beispielsweise Staketenzäune aus Kastanienholz oder Regentonnen. Auch das massenhafte Bienensterben und dessen Ursachen hat das Umweltbewusstsein vieler Deutsche nochmals verstärkt. Doch was verstehen wir als umweltfreundlich? Welche Richtlinien oder Vorschriften gibt es? Im Allgemeinen bezeichnet der Begriff „umweltfreundlich“ ein Verhalten, welches die natürliche Umwelt schützt. Umweltfreundlich findet in vielen Lebensbereichen Anwendung:

·         Umweltfreundliche Politik

·         Umweltfreundliches Wohnen

·         Umweltfreundliche Mobilität

·         Umweltfreundliche Produktion

Diese Liste lässt sich sicher noch weiter ausführen. Doch wie genau können Gärtner ihren Garten umweltfreundlicher gestalten und pflegen? Im Folgenden sollen verschiedene Bereiche der Gartenarbeit unter diesem Aspekt eingehender betrachtet werden.

Kompostieren – Das Gartengold aus den Abfällen herausholen

Pflanzen brauchen Nährstoffe, damit sie wachsen. Viele Gärtner greifen zum Düngern auf Pflanzenerde oder Dünger aus dem Gartencenter zurück. Dieser Ansatz ist aber falsch. Viel besser wäre es, einen Komposthaufen im Garten anzulegen. Dort können die Garten- sowie Küchenabfälle abgeladen werden und schon nach einigen Wochen oder Monaten bildet sich wahres „Gartengold“. Der entstandene Kompost ist nicht nur reich an Nährstoffen und damit ein hervorragender Dünger für die Pflanzen, sondern spart zudem Geld durch den Verzicht von gekaufter Pflanzenerde aus dem Gartencenter oder Baumarkt.

Unkrautbekämpfung ohne Gift

Es stört uns im Gemüsebeet und in Ritzen zwischen den Terrassensteinen: Unkraut. Faule Gärtner greifen dann schnell zur chemischen Keule. Doch es gibt eine Methode, die viel umweltfreundlicher ist, um das Unkraut zu entfernen. Mit einem Fugenkratzer oder Unkrautstecher kann das lästige Unkraut problemlos beseitigt werden. Der Gärtner gibt einmalig Geld für einen Fugenkratzer aus und spart langfristig eine Menge Geld. Zudem schaden chemische Produkte der Umwelt und zerstören den Lebensraum von Insekten und Würmern.

Tipp: Holen Sie sich Hilfe beim örtlichen Gartencenter. In der Regel führt dieser das geeignete Werkzeug für eine umweltfreundliche Unkrautvernichtung.

Torffreie Pflanzenerde

Rund zehn Millionen Kubikmeter Torf werden pro Jahr in Deutschland verbraucht – rund drei Millionen Kubikmeter kaufen allein die Deutschen für den eigenen Garten. Ein Großteil der torfhaltigen Blumen- und Pflanzenerde stammt aus dem Baltikum und wird industriell hergestellt. Torfhaltige Erde für den Garten sollten GärtnerInnen aus einen wichtigen Grund vermeiden: Für den Abbau der Torferde werden unwiderruflich Moore zerstört. Doch diese Moore sind ein wichtiger Lebensraum für seltene Tiere. Zusätzlich sind die teilweise jahrtausendalten Moore ein wichtiger Kohlenstoffspeicher. Wird der Torf abgebaut, wird massiv Kohlenstoffdioxid freigesetzt. Zudem ist eine Renaturierung abgetorfter Moore nicht möglich.

Energie sparen im Gewächshaus

Viele Pflanzen und Blumen brauchen besondere klimatische Bedingungen, damit sie wachsen. Ein Gewächshaus eignet sich dafür hervorragend. Doch gerade in den kalten Monaten birgt ein Gewächshaus ein großes Problem: Es ist für einige Pflanzen zu frostig. Die Lösung ist in vielen Fällen eine Heizung im Inneren des Gewächshauses, um diesen Bereich frostfrei zu halten. Aber um das Gewächshaus zu beheizen, braucht es Strom und je nach Dauer der frostigen Tage kann das sehr teuer werden. Am Ende belastet man nicht nur den eigenen Geldbeutel, sondern auch das eigene Umweltgewissen durch eine erhöhte CO2-Bilanz. Mit ein paar Tipps und Tricks können Gartenfreunde im Gewächshaus Energie sparen:

· Kontrollieren Sie regelmäßig die Dichtigkeit der Fenster und Türen

· Isolieren Sie das Fundament des Gewächshauses

· Isolieren Sie nachträglich die Wände Außenwände des Gewächshauses

· Befestigen Sie nachts oberhalb der Pflanzen und unterhalb der Decke eine isolierende Folie. Sie reduziert nachts Wärmeverluste.

Ganz wichtig: Durch die Nutzung von zertifizierten Ökostrom gehen Gartenfreunde auf Nummer sicher und sorgen für ein umweltfreundliches gärtnern im Gewächshaus.

Solarstrom verwenden

Sei es der elektrische Rasenmäher, die Springbrunnenpumpe oder die Lampe im Gartenhaus: Ohne Strom geht im Garten nichts. Umweltbewusste Gartenfreunde nutzen für die Stromversorgung die Energie der Sonne. Handliche Solarpanele können auf dem Gartenhaus montiert werden und liefern so umweltfreundlichen Strom. Und auch das Dach des Eigenheims kann für großflächige Solarpanele genutzt werden. Langfristig betrachtet, verbessern GärtnerInnen ihre CO2-Bilanz und schützen dadurch die Umwelt.

Nutzen Sie Gartengeräte gemeinschaftlich

Egal, ob Rasenmäher, Trimmer oder Vertikutierer: Nicht immer braucht man jedes Gartengerät. Warum nicht teilen? Die Shareconomy hat auch die Gartengestaltung erreicht. Geteilte Gartengeräte entlasten die Umwelt, da weniger Geräte hergestellt werden müssen. Gewisse Gartengeräte können auch im Baumarkt oder Gartencenter zu günstigen Tagespreisen ausgeliehen werden.

Fazit

Umweltfreundliches Gärtnern ist nicht schwer. Es macht sogar Spaß, schont den Geldbeutel und vor allem die Umwelt. Jeder Gärtner kann die oben genannten Tipps und Tricks für den eigenen Garten anwenden. Nur wenn der Mensch in Zukunft mehr an die Umwelt denkt und ihre Ressourcen schonend behandelt, schützt er langfristig die Umwelt.

Umwelt und Gartenplanung - Tipps zum umweltfreundlichen gärtnern

Michael Kramer

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