Grundlegendes zur Checkliste Hausrenovierung
Die Sanierung des Eigenheims löst bei Hausbesitzern oft Unruhe oder sogar Panik aus, zu stark ist eventuell noch die Erinnerung an den einige Jahre zurückliegenden Neubau oder eine bereits beim Einzug vorgenommene Modernisierung. Doch auch hier gilt: Planung ist die halbe Miete, mit einer guten und umfassenden Checkliste Hausrenovierung können Sie viel Zeit, Nerven und vielleicht sogar Geld sparen. Informationen zum Thema Hausrenovierung finden Sie hier.
Der ungefähre Ablauf einer Sanierung
Bei einer Modernisierung oder Sanierung für die eigene Immobilie sollen Räume und Substanz auf Vordermann gebracht werden. Generell gilt: Beginnen Sie beim Renovieren mit den großen Projekten wie die Umgestaltung der Struktur der Räume, Ersetzen der Heizungen, Behebung von Schäden an Dach und Keller, etc. Sind diese grundlegenden Aspekte abgehabt, geht es an die Innengestaltung, wie das Ersetzen der Badeinrichtung, das Tapezieren und neue Türen oder Fenster.
Die Checkliste Hausrenovierung für Ihren Altbau
1. Überblick und Kalkulation der Renovierungskosten
Zu Beginn einer Renovierung ist es wichtig, sich einen Überblick über den aktuellen Zustand des Objekts zu verschaffen, das einer Renovierung unterzogen werden soll. Das hilft auch bei der Kalkulierung der Renovierungskosten, die ein wesentlicher Faktor für die Umsetzung sind. Bei einem Haus, das unter die Kategorie Altbau oder denkmalgeschützt fällt, hilft ein Sachverständiger einen genaueren realistischen Überblick über die entstehenden Kosten zu erhalten.
2. Vorbereitung und Entrümpelung
Am besten lässt sich eine Renovierung umsetzen, wenn in leeren Räumen gearbeitet werden kann. Das spart Zeit, Kosten und auch Nerven, denn was nicht da ist, kann nicht beschädigt werden (zum Beispiel Möbel, Schränke, etc.). Bei einer tiefgehenden Sanierung sollten folgende Elemente im Objekt entfernt werden: Möbel, abnehmbare Trennwände, Tapeten, zu ersetzende Bodenbeläge, die Einrichtung in Küche und Bad/ WC, Entleerung von Stauräumen wie Keller oder Dachboden. Aussortierte Materialien oder Möbel werden mittels Bauschutt-Containern oder dem Wertstoffhof entsorgt.
3. Sanierung von Wänden und Böden
Nun geht es an die Substanz: für die Renovierung von Wänden, Böden und Dachteilen muss vor allem auf eingearbeitete Strom- und Wasserleitungen sowie statische Gegebenheiten geachtet werden. Wenn beispielsweise ein Zimmer vergrößert werden soll und dafür eine Wand einrissen werden muss, sollten Sie die Baupläne der Immobilie genauestens inspizieren und bei Zweifeln einen Architekten konsultieren. Besonders bei der Veränderung tragenden Elementen muss unter Umständen eine Stahl-Verstärkung integriert werden, damit die Sicherheit und Stabilität gewährleistet ist. Nicht wärmeisolierte oder gedämmte Gebäude können jetzt auch aufgerüstet werden, sodass eine bessere energetische Balance vorliegt. Das spart bis zu 25 % der Heizkosten im Winter und sorgt an heißeren Tagen für eine bessere Abschirmung vor Wärme. Wärmedämmung ist nicht zu unterschätzen!
4. Tipps zum Sonderfall: Altbau
Bei einem Haus älteren Baudatums sollten zudem bei einer Sanierung dringend alle Rohre und Leitungen überprüft werden. Bei Häusern, die vor mehr als 60 Jahren zum letzten Mal modernisiert wurden oder die ein Baujahr von mehr als 100 Jahren aufweisen, führt der Lauf der Zeit häufig zu Mängeln in den Leitungen und Abwasser- oder Wasserrohren. Eine sofortige Behebung solcher Mängel erspart Ihnen eine erneute Renovierung in einem kurzen Abstand, da bei der Erneuerung von Kabeln, Leitungen und Co oft Wände und Böden aufgerissen werden müssen.
5. Heizsysteme und alternative Installationen
Die Erneuerung und Heizungen ist ebenfalls eine sinnvolle Maßnahme bei einem Haus älteren Baudatums. Alte Heizkörper sind oft wenig effizient und verlieren einen Teil der produzierten Wärme bei der Weiterleitung, moderne Heizsysteme sparen daher einiges an Kosten und sind zudem ästhetisch in den Raum integrierbar. Bei der Sanierung für einen Altbau sollten Sie einen sachkundigen Gebäudefachmann zu Rate ziehen oder einen Termin mit einem Heizungsinstallateur vereinbaren, da hier das neueste Heizsystem nicht immer das adäquateste ist. Da die Energieeffizienz in einem Altbau oft niedrig ist, können auch alternative Installationen wie eine Pellet-Heizung oder ein Gasbrenn-Kessel wirtschaftlicher sein. Beachten Sie auch staatliche Vorgaben: Heizungen, die älter als 35 Jahre sind, müssen oftmals im Rahmen von Sicherheitsaspekten inspiziert und oft ausgetauscht werden. Dazu gibt es Fördermittel von Bund und Kommunen, die einen gewissen Prozentsatz (8 - 12 %) der Kosten für die Modernisierung der Heizung mittragen.
6. Tipps zu Böden und Schallisolierung:
Die Erneuerung von Bodenbelägen und Dämmungen: Bei Fußböden können Sie im Rahmen einer Renovierung eine Trittschall-Dämmung einbauen. Diese reduziert die Lautstärke von festen Schritten oder Raumgeräuschen, sodass darunter liegende Stockwerke davon weniger gestört werden. Dies lohnt sich vor allem bei der Sanierung von Mietsobjekten oder Altbauten, da diese im Regelfall über sehr "hellhörige" Böden und Wände verfügen. So schaffen Sie durch eine vergleichsweise einfache Maßnahme mehr Ruhe und Privatsphäre für alle Bewohner im Haus. Der Einbau einer Fußbodenheizung ist ein beliebter Punkt auf der Checkliste für die Renovierung. Ein warmer Boden im Bad ist vor allem an kalten Tagen Luxus und kann dank moderner Technik sogar ohne manuelle Bedienung eingestellt werden. Bei einer Fußbodenheizung empfehlen sich eher natürliche Bodenbeläge, die wärmeleitend sind, wie zum Beispiel Fließen, Steinplatten und glasiertes Holz. Bei einem historischen Altbau muss der Boden unter Umständen zuerst begradigt und eben gemacht werden, bevor eine Fußbodenheizung eingebaut werden kann.
7. Wandsanierung und ein neuer Verputz:
Die Renovierung der Wand sowie eine neue Verputzung ist ein wichtiger Punkt auf dieser Checkliste. Da die Tapeten am Anfang bei der Entrümpelung bereits entfernt wurden, können Sie nun direkt zu Ausbesserung von Mängeln übergehen. Der Zahn der Zeit nagt auch an der Wand: kleine Löcher, Risse und größere Unebenheiten beeinträchtigen das Bild und lassen Tapeten nicht wie erwünscht wirken. Bei einem Altbau treten zudem oft Schäden durch Feuchtigkeit auf. Hier bröckelt der Putz leicht und hinterlässt Krater in der Wand, die eingeebnet werden müssen. Sollten große Flächen des Putzes bei Berührung bröckeln oder abfallen, muss dieser vollständig erneuert werden. Hier ist besser die Kompetenz ein Handwerker gefragt. Eigenarbeit ist zwar ein beliebtes Instrument, um die Renovierungskosten zu senken, die Notwendigkeit der Fachkenntnis eines Handwerkers darf auf dieser Checkliste jedoch nicht vergessen werden. Sie können selbst Unebenheiten ausbessern, indem Sie Löcher und Risse mit Spachtelmasse auffüllen und so auch mittlere Krater ausbessern. Beim Selbstanrühren von Spachtelmasse ist es wichtig, die Angaben des Herstellers zu den zeitlichen Abständen genau zu beachten, da die Konsistenz genau passend sein muss. Bei einer ordnungsgemäßen Anwendung können Sie in kurzer Zeit mithilfe der Masse und einem Spachtel ihrer Wand eine neue glatte Oberfläche verleihen.
8. Tipps zur Ausgestaltung der Wände
Nun geht es an die Neugestaltung der Wand: Hier gibt es verschiedenste Möglichkeit, wie Sie die Räume im modernisierten Haus ganz nach dem eigenen Geschmack ausgestalten können. Tapeten sind zeitlos und vergleichsweise unkompliziert anzubringen, hier gibt es eine schier unendliche Auswahl an Modellen in Vinyl- Metall- oder Papieroptik. Doch auch Holzverkleidungen, die teilweise oder vollständig an der Wand angebracht werden, können einen Altbau in neuem Glanz erstrahlen lassen und dem ganzen Raum einen wohnlichen Charme verleihen. Für den Flair eines Industrielofts kann die Wand auch im verputzten Zustand verbleiben, ein Anstrich in neutralen Farben wie Beige oder Grau verleiht ein wenig mehr Ästhetik. Auch Verkleidungen aus Stein erfreuen sich wachsender Beliebtheit, Favoriten sind zum Beispiel Ziegel, Betonoptik oder terracottafarbener Naturstein.
9. Modernisierung der Bäder
Bei Bädern und WCs, die in einem altmodischen Zustand sind, lohnen sich Renovierungskosten für eine neue Toilette, Waschbecken, Dusche und/ oder Badewanne. Ein einheitliches modernes Design verleiht dem Bad nicht nur eine ansprechendere Optik, sondern kann auch den Raum nach eigenen Wünschen praktischer gestalten. Beispielsweise kann eine begehbare Dusche eingebaut werden, die zu einem späteren Zeitpunkt ohne Probleme auch von Senioren nutzbar ist.
10. Tipps zu Türen und Rollläden
Als vorletzter Punkt auf der Checkliste für die Renovierung Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung bietet sich die Erneuerung der Innentüren, Rollläden und Fenster an. Insbesondere in älteren Gebäuden haben sich die Türen im Lauf der Zeit durch Temperaturwechsel und Feuchtigkeit verzogen. Dadurch können empfindliche Bodenbeläge wie Parkett auf Dauer in Mitleidenschaft gezogen werden und auch die Abschirmung von Geräuschen ist nicht wie am Anfang gegeben. Für Familien mit Kindern sind große Flügeltüren in einem möglicherweise weniger gut geeignet, da die Gefahr von Verletzungen hier höher ist; bei Häusern mit Dachschrägen könnte ein Türenersatz in Form von Bögen eine Option sein, die Platz spart und die Räume offener wirken lässt. Beim Neukauf von Türen halten sich die Renovierungskosten in Grenzen, da reguläre Modelle ohne individuelle Abänderungen bereits im mittleren Preissegment zu haben sind. Sollen in Ihrem Altbau jedoch die originalen hohen Türen erhalten bleiben, sollte eine fachkundige Restauration vorgenommen werden, um Verziehungen an Rahmen und Holz zu beheben und eventuell beschädigte Teile der Tür auszutauschen.
11. Abschluss der Checkliste: Renovierung der Küche
Die Kücheneinrichtung ist ein zentraler Punkt jeder Renovierung. Eine moderne, funktionale und technisch aufgerüstete Küche verleiht Lust am Kochen und ist einer der Mittelpunkte des Hauses. Bei alten Objekten sowie Wohnungen in eher ungepflegtem Zustand lohnen sich die Renovierungskosten für eine neue Kücheneinrichtung, die neue Schränke, Stauräume und Elektrogeräte beinhaltet. Dies ist eine gute Gelegenheit, um auch die Wand hinter den vorher angebrachten Küchenelementen zu überprüfen, da sich hier manchmal Schimmel- oder Wasserflecken befinden. Spar-Tipp: Es muss nicht immer zwangsläufig eine neue Küche aus einem Hochglanzprospekt sein, auch bereits gebrauchte Modelle, die in einem guten Zustand sind, sind eine gute Option. Viele Mieter sind gezwungen, beim Umzug oder beim Bau eines Eigenheims die Küche in der vorherigen Wohnung zu belassen, da deren Maße nicht passend sind. Hier können Sie Geld sparen, da diese Küchen oft zu Preisen abgegeben werden, die weit unter dem ursprünglichen Kaufpreis liegen.
Gesonderte Stellen im Haus zur regelmäßigen Überprüfung
Es gibt bestimmte Stellen im Haus oder einer Wohnung, die besonders anfällig für den Zahn der Zeit sind und die regelmäßig eines genaueren Blickes bedürfen, um den Ist-Zustand festzustellen. Im Folgenden finden Sie eine Auflistung der wichtigsten "Checkpoints": · Keller: Manche Keller - besonders in felsigem Gebiet - neigen zur Feuchtigkeit und damit auch leichter zur Schimmelbildung. Eine genaue Inspektion der Bereiche hinter Schränken, Regalen und Co zeigt entsprechende Mängel auf · Dachgeschoss: Besonders bei Objekten, die nicht neu erbaut, sondern bereits in einem gewissen Alter gekauft wurden, können Mängel im Dach auftreten. Überprüfen Sie dieses im Rahmen einer Sanierung, um mögliche Schäden schnell zu beheben · Heizkörper: In älteren Mietsobjekten oder gekauften Altbauten sind die Heizungsanlagen des Öfteren in einem unzureichenden Zustand. Zwar funktioniert das Heizen an sich; durch den veralteten Zustand der Körper und Verbindungen entstehen jedoch oft Kosten, die durch eine Modernisierung erheblich gesenkt werden könnten. Lassen Sie im Zweifelsfall einen Sachverständigen ein Urteil fällen · Fenster: Wind, Wetter und Kälte greifen Fenster aus Holz oder ähnlich wenig wetterbeständigen Materialien schnell an. Undichte Fenster können jedoch die Kosten für das Heizen der Räume in die Höhe treiben, da Wärme ungenutzt durch diese Fugen verloren geht. Werfen Sie daher einen genaueren Blick auf Dichtungen und Fensterahmen · Fußböden: Unter dem Bodenbelag (insbesondere bei älteren Anlagen) können vor allem im Keller Wasseransammlungen oder Schimmelbildung entstehen. Zwar sind Fußböden nicht der erste Punkt auf der Checkliste zur Modernisierung eines Gebäudes, eine Untersuchung lohnt sich jedoch, um eventuelle Schäden frühzeitig zu entdecken und zusammen mit anderen Maßnahmen durchzuführen. Das verringert den insgesamten Aufwand
Fazit
Die Sanierung eines Hauses ist selbstredend kein Kinderspiel. Nichtsdestotrotz ist sie durchaus gut zu bewältigen, wenn das Vorgehen gut strukturiert und geplant wird. Ein erster Überblick und eine eventuelle Konsultation eines Gutachters zeigt den gestalterischen Spielraum für die Sanierung auf und ermöglicht Ihnen eine Abschätzung der Kosten für die Renovierung. Die einzelnen Punkte dieser Checkliste geben Ihnen Anhaltspunkte für alle zu beachtenden Abschnitte der Renovierung, je nach Möglichkeiten und zeitlichem Spielraum können Sie einige Dinge, wie zum Beispiel das Entfernen der Tapeten oder Neuverputzen der Wände selbst erledigen. Das spart einiges an Kosten für Handwerker, da Sie nur das Material sowie die Arbeitsausrüstung aufbringen müssen. Scheuen Sie sich jedoch nicht, bei Bedarf einen Fachmann oder Gutachter hinzuzuziehen: So verhindern Sie potenzielle Fehler bei der Planung der Umgestaltung Ihres Objekts.
Weitere Informationen zur Finanzierung einer Hausrenovierung gibt es hier.
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