Der richtige Raum für das neue Familienmitglied
Bevor es an die Einrichtung geht, ist die Wahl des Raumes entscheidend. Lebt eine Familie bereits länger in ihrem zuhause, dann ist die Auswahl vermutlich stark eingeschränkt und es ist notwendig, einen Raum umzufunktionieren. Bei Neubauten oder einem Umzug kann die Wahl des Kinderzimmers einfacher berücksichtigt werden. Doch welche Faktoren spielen überhaupt eine Rolle bei der Wahl des Raumes?
Die Lage: Wenn sich das Kind erst daran gewöhnen muss, nachts alleine in seinem Zimmer zu schlafen oder noch nicht durchschläft, dann ist die Nähe zum Elternschlafzimmer hilfreich. In jedem Fall ist es wichtig, dass diese beiden Räume auf derselben Etage sind. Die Nähe zu lauten Räumen – wie zum Beispiel dem Wohnzimmer, WC oder Badezimmer – sollte wenn möglich gemieden werden. Spätestens im Teenager-Alter wird sich das Kind hingegen vermutlich mehr Distanz wünschen. Wenn ausreichend Räume vorhanden sind, dann lassen sich beispielsweise Arbeits- und Kinderzimmer tauschen.
Das Raumklima: Temperatur, Lichteinstrahlung und Co. können von Zimmer zu Zimmer sehr stark variieren. Für das Kinderzimmer eignen sich Räume am besten, in denen keine extremen Temperaturen herrschen und sich das Raumklima leicht regulieren lässt.
Die Ausrichtung: Ist das Zimmer nach Süden oder Westen ausgerichtet, kann das Kind nachmittags bei natürlichem Tageslicht spielen. Im Babyalltag sind Rollläden jedoch unverzichtbar, damit das Zimmer auch tagsüber als Schlafstätte genutzt werden kann. Außerdem empfiehlt es sich einen Raum zu wählen, bei dem die Fenster zu einer ruhigen Seite gehen.
Die Größe: Ein Kinderzimmer sollte nach Möglichkeit zumindest 14 Quadratmeter groß sein. Ist zu wenig Platz vorhanden, dann können manche Bereiche ausgelagert werden. Die Spielecke bietet sich beispielsweise auch im Wohnzimmer an. Das gilt insbesondere dann, wenn in einem Haus Schlaf- und Wohnräume nicht auf derselben Etage liegen. Gerade in den ersten Jahren lässt sich das Kind dadurch leichter beim Spielen beaufsichtigen und findet zugleich leichter mit den Eltern auf derselben Etage Ruhe.
Der Boden: Neben der Optik ist bei der Wahl des passenden Bodens vor allem die Robustheit relevant. Denn im Kinderzimmer fallen Dinge zu Boden, Flüssigkeiten laufen aus und es wird getobt und gespielt! Da Kinder meistens auf dem Boden spielen, sollte der Boden nicht nur robust, sondern auch möglichst warm sein. Geeignet sind beispielsweise Holzböden, Kork oder Kurzflor-Teppichböden. Bei Stürzen gewährleisten diese Bodenarten zusätzlich Sicherheit.
Vorhandene Anschlüsse: Während ein Baby noch keine Hightech-Ansprüche stellt, wächst der Bedarf nach stabilem Internet und einer Lademöglichkeit fürs Handy bei Kindern immer früher. Eine vorausschauende Planung bezieht daher auch vorhandene Steckdosen und eine gute Internetverbindung im Kinderzimmer mit ein.
Übrigens: Im ersten bis zum dritten Lebensjahr ist es üblich, dass das Baby im gleichen Raum wie die Eltern schläft. Daher sollte auch im Elternschlafzimmer ein geeigneter Platz für das Babybett gefunden werden. Das Thema Schlafumgebung von Babys ist sehr umfangreich und sollte von Eltern unbedingt berücksichtigt werden.
Eine sichere Grundausstattung für das Kinderzimmer
Zur Grundausstattung eines Kinderzimmers zählen ein Babybett, ausreichend Stauraum und eine Wickelkommode. Im Zweifel ist weniger mehr – denn im jungen Alter kann vieles eine Gefahr darstellen. Bei Möbeln für das Kinderzimmer lohnt es sich zudem auf Qualität zu setzen und auf Gütesiegel zu achten die sicherstellen, dass die Einrichtung frei von Schadstoffen ist. Ab einem Alter von zwei Jahren sollte aus Sicherheitsgründen auf das Gitter beim Bett verzichtet werden, zwischen denen der Kinderkopf stecken bleiben kann. Regale und Schränke sollten an der Wand befestigt werden, sodass diese in keinem Fall umfallen können. Fenstergriffe sollten aus Sicherheitsgründen verriegelt werden.
Ein Kinderzimmer will langfristig geplant werden
Besonders in den ersten Monaten entwickeln sich Kinder sehr schnell weiter. Dementsprechend ändern sich auch die Anforderungen an ein Kinderzimmer zügig. Betrachtet man einen Zeitraum von mehreren Jahren, dann verändern sich die Rahmenbedingungen sogar noch deutlicher. Doch was bedeutet das für die Kinderzimmer-Planung?
Nach der Geburt kann sich ein Baby zunächst noch nicht frei im Raum bewegen. Doch das ändert sich schnell und das Kinderzimmer wird bald höchstpersönlich vom Kind erkundet. Um möglichem Stress zuvorzukommen, sollte der Raum schon vor der Geburt sicher gestaltet werden. Dazu zählt beispielsweise die Ausstattung der Steckdosen mit einer Kindersicherung. Auf weitere Sicherheitsaspekte gehen wir später im Artikel ein.
Auch das Sehvermögen eines Babys entwickelt und verändert sich schnell. Während ein Neugeborenes die Welt vor allem mit dem Mund erkundet, beginnt ein Kind im siebten oder achten Monat damit, seine Umgebung zunehmend auch viel mit den Augen wahrzunehmen. Ein einjähriges Kind hat seine Sehfähigkeit zu etwa 50 % entwickelt. Spätestens ab diesem Zeitpunkt erfreut sich das Kind an einer bunten, kindgerechten Einrichtung. Deswegen unser Tipp: Schon die Zeit vor der Geburt für bunte Wandfarben und Spielecken nutzen.
Zuletzt sind natürlich auch die Möbel ein wichtiger Aspekt im Kinderzimmer. Diese lassen sich mit etwas Voraussicht leicht umfunktionieren und so für viele Jahre nutzen. Eine Wickelkommode lässt sich mit wenigen Handgriffen zu einem Sideboard umbauen. Ein Hochbett mit Rutsche lässt sich in ein cooles Jugendbett verwandeln, wenn die Rutsche und langen Beine entfernt werden. Bei Schreibtischen sind höhenverstellbare Modelle erhältlich, die im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Kind mitwachsen.
Wie der Kinderwunsch die Immobiliensuche beeinflusst
Besonders gut lässt sich natürlich vorausplanen, wenn schon bei der Suche nach einer neuen Immobilie oder beim Hausbau bekannt ist, dass es einmal Familienzuwachs geben wird. Dann sollten, abhängig von der geplanten Kinderanzahl, ausreichend Kinderzimmer vorhanden sein, die die oben genannten Kriterien erfüllen. Ist das Budget vorhanden oder lässt sich eine passende Immobilie finden, dann kann die Wunschliste auch noch erweitert werden. Spätestens wenn das Kind im Teenager-Alter ist oder mehr als vier Familienmitglieder in einem Haushalt leben, bietet sich beispielsweise ein eigenes Bad für das Kinderzimmer an. Diese Möglichkeit haben meist nur Familien, die den Kinderwunsch schon bei der Immobilien-Wahl berücksichtigen.
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