Erste Möglichkeit: Weniger heizen

Nicht jeder kann ohne Weiteres das Heizsystem ändern. Als erste Lösung bietet es sich deshalb an, den Verbrauch von Öl und Gas zu reduzieren.

Im Alltag Heizkosten sparen

Als kurzfristige Maßnahme, empfiehlt es sich, im alltäglichen Leben sparsamer zu heizen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie frieren müssen. Es kommt vielmehr darauf an, klüger zu heizen und einige Grundregeln zu befolgen, z. B.

• Zieltemperatur je nach Raum anpassen: In Schlafräumen reichen z. B. 17-18 Grad, in Wohnräumen 20-21 Grad – jedes Grad zählt.

• Richtig lüften: Fenster nicht kippen, sondern lieber kurz stoßlüften.

• Heizkörper nicht abdecken: Sind Heizkörper durch Möbel oder Gardinen bedeckt, verteilt sich die Wärme nicht gut im Raum.

• Heizung zeitweise absenken, etwa in der Nacht oder bei Abwesenheit.

Heizwärmebedarf reduzieren

Haus- und Wohnungsbesitzer können auch über eine energetische Sanierung nachdenken, um den Heizwärmebedarf insgesamt zu senken. Das ist zwar nicht ganz billig – ein Teil der Kosten lässt sich meist durch Förderungen decken.

In Frage kommt z. B. der Einbau von Fenstern und Türen mit besserer Wärmedämmung, eine automatische Wohnraumlüftung sowie die Dämmung von Dach und Außenwänden.

Zweite Möglichkeit: Anders heizen

Wer nicht nur weniger Öl und Gas verbrauchen, sondern ganz darauf verzichten möchte, muss in vielen Fällen auf ein alternatives Heizsystem umsteigen. Dies ist mit einer entsprechenden finanziellen Investition verbunden – in der Regel rentiert sich dies aber auf lange Sicht. Förderungen sind auch hier möglich. Folgende Alternativen zu Öl und Gas stehen zur Verfügung:

Infrarotheizung

Infrarotheizungen werden mit Strom betrieben und stellen damit – je nach Art der Stromerzeugung – potenziell eine sehr nachhaltige Alternative dar. Ideal ist zum Beispiel die Kombination mit eigener Photovoltaik-Anlage und Akku.

Infrarotheizungen produzieren vor allem Strahlungswärme und erwärmen damit die bestrahlten Objekte. Gerade wenn man schnell und punktuell heizen möchte, etwa in einem Hobbykeller, besitzen Infrarotheizungen hohe Effizienz.

Wärmepumpe

Wachsender Beliebtheit erfreut sich das Heizen mittels Wärmepumpe: Nicht ohne Grund, denn hier wird Wärme aus Erdreich, Luft oder Grundwasser genutzt – eine Ressource, die unbegrenzt zur Verfügung steht.

Um eine Wärmepumpe zu betreiben, wird zwar ebenfalls Strom benötigt. Doch der Stromverbrauch ist um ein Vielfaches geringer als bei einer direkten Stromheizung.

Solartechnik

Eine weitere Alternative ist es, mit Sonnenenergie zu heizen. Kollektoren machen die Sonnenwärme nutzbar, um Heizflüssigkeit und Brauchwasser zu erhitzen. Allerdings: Der gesamte Heizbedarf lässt sich damit meist nicht decken. Eine Kombination mit Gas-, Pellet- oder Wärmepumpenheizung macht daher Sinn.

Pellets

Pellets werden aus Abfallprodukten der Holzindustrie hergestellt und sind im Vergleich zu fossilen Brennstoffen deutlich ökologischer. Bei der Verbrennung der Pellets entsteht zwar CO2 – jedoch nur so viel, wie auch bei der natürlichen Verrottung des Holzes anfallen würde.

Kachelofen

Heizen mit Holz ist ebenso mit einem klassischen Kachelofen möglich. Ein ganzes Haus damit zu heizen, ist sehr schwierig bis unmöglich. Er empfiehlt sich deshalb vor allem als Zusatzheizung und punktet durch den hohen Gemütlichkeitsfaktor. Weiteres Plus: Auch bei Stromausfall dient der Ofen als verlässliche Wärmequelle.

Fazit: Öl- und Gasheizungen sind Auslaufmodelle

Aus ökologischer Sicht ist klar, dass das Heizen mit fossilen Brennstoffen nicht zukunftstauglich ist. Der Umstieg auf nachhaltigere Heizsysteme ist also auf kurz oder lang unvermeidlich. Die starken Preisschwankungen am Weltmarkt bieten hier einen weiteren Anreiz, sich von Gas und Öl ein Stück weit unabhängiger zu machen.

 

Unabhängiger werden von Preisanstiegen bei Öl und Gas

Philipp Rosel

Ich bin Philipp Rosel Redaktionsleiter von eccuro Wenn Sie einen spannenden Artikel haben, dann melden Sie sich gerne an und teilen diesen mit der eccuro Gemeinschaft.

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