Aus dem Inhalt:
Was sind Balkon Solaranlagen und wie funktionieren sie?
Wenn die Sonne im Sommer so richtig brennt, freuen sich viel Hausbesitzer mit einer Solarstromanlage über ordentliche Stromernten. Insgesamt sendet die Sonne in jeder Stunde mehr Energie auf die Erde, als die gesamte Menschheit in einem Jahr verbraucht.
Balkon Solaranlagen ermöglichen es dabei auch Mietern oder Wohnungsbesitzern diese kostenfreie Energiequelle anzuzapfen und vom grünen Strom zu profitieren. Und das geht viel einfacher als gedacht. Denn die Mini-Kraftwerke werden an das Balkongeländer gehängt, an der Wand oder am Vordach montiert und über eine handelsübliche Schuko-Steckdose mit dem Stromnetz verbunden. Ein integrierter Wechselrichter wandelt den geernteten Strom um und speist ihn direkt ins Verbrauchernetz ein.
Neben den Anlagen, die einfach über die Steckdose anzuschließen sind, gibt es auch Balkonanlagen, die fest mit dem Netz verbunden werden. Der Anschluss muss dabei von einem Elektriker erledigt werden.
In der Praxis werden die Balkon Solaranlagen von verschiedenen Herstellern als Bausatz angeboten, der dann im eigenen Zuhause zusammengesetzt und eigenverantwortlich angeschlossen werden muss. Mit Modulgrößen von etwa 200 Watt sind Solar-Bausätze dabei schon für rund 500 € zu haben.
Was ist bei Balkon Solaranlagen zu beachten?
Während viele Anbieter mit einem einfachen Anschluss werben, warnt der Verband der Elektrotechnik VDE vor den Gefahren der Mini-Kraftwerke. Bemängelt wird dabei vor allem die rechtliche Grauzone. Denn während die gesetzlichen Rahmenbedingungen und Vorgaben für Hausanlagen im Leistungsbereich von 3 kW bis 10 kW gelten, gibt es kaum Richtlinien für die Mini-Kraftwerke. Der VDE warnt dabei auch davor, dass die vorhandenen Sicherheitseinrichtungen im Hausnetz mit den Balkon Solaranlagen nicht mehr richtig funktionieren und gefährliche Stromschläge die Folge sein könnten.
Erfahrungen aus anderen Ländern können dabei aber beruhigen. Denn während die Balkon Solaranlagen in Deutschland noch neu sind, werden sie bei unseren niederländischen Nachbarn ohne Bedenken schon seit vielen Jahren verwendet, so ein Bericht des WDR.
Sobald die Paneele von der Sonne beschienen werden, produzieren sie Strom, der direkt ins Hausnetz eingespeist wird. In der Regel wird die Energie dabei unmittelbar von Stand-By-Geräten oder Kühlschränken verbraucht und der Stromzähler dreht langsamer. Kritisch wird es dagegen, wenn kein Strom verbraucht wird und alte Stromzähler rückwärts drehen. Denn das widerspricht den Vorgaben der Netzbetreiber.
Worauf unbedingt geachtet werden sollte, ist eine sichere und feste Montage. Denn bei Stürmen müssen die Anlagen auch bei starken Windlasten fest sitzen. Vor allem für die Montage am Balkon liefern viele Hersteller dabei aber einfach zu installierende und sichere Haltesysteme.
Müssen Solaranlagen für den Balkon angemeldet werden?
Trotz geringer Leistung und der Tatsache, dass Balkon Solaranlagen eher selten wirklich Strom ins öffentliche Netz einspeisen, würden Netzbetreiber gern eine Eintragungspflicht sehen. Gegen Verstöße wird dabei sogar mit Bußgeldern gedroht, wie ein Bericht auf proteus-solutions.de zeigt.
Die rechtslage ist unsicher. Generell gilt eine Genehmigungspflicht für PV-Anlagen in Deutschland ab einer Leistung 3,5 kW.
Vor allem in Mietwohnung sollte die Installation einer Balkon Solaranlage im Vorhinein auch mit Vermieter oder Hausverwaltung abgestimmt werden.
Lohnt es sich eigenen Strom auf dem Balkon zu produzieren
Wie viele Fragen nach Sinn und Wirtschaftlichkeit, kann auch diese leider nicht pauschal beantwortet werden. Generell führen die Balkon Solaranlagen zu einer steigenden Akzeptanz und Verbreitung von Sonnenstrom, was sich ganzheitlich gesehen auf jeden Fall lohnt.
Die Wirtschaftlichkeit der eigenen Anlage ist aber abhängig von Ausrichtung, Installationsort und Verschattung. Allgemein kann eine nach Süden ausgerichtete Anlage aus einem Modul mit etwa 250 Watt, jedes Jahr Strom im Wert von 50 € einsparen. Das entspricht einem Ertrag von ca. 180 kWh im Jahr. Bei Kosten von 500 € (ohne Installation und Anschluss durch einen Fachhandwerker) rentiert sich die Ausgabe also nach etwa 10 Jahren.
Fazit und Zusammenfassung
Balkon Solaranlagen sind in der Regel für überschaubare Kosten zu haben und oft auch einfach zu installieren. Sie geben Mietern und Wohnungsbesitzern die Möglichkeit sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen und erhöhen die Akzeptanz von PV-Strom in der Gesellschaft. Sofern alle gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden und der Anschluss mit ausreichende Fachkenntnis durchgeführt wurde, können sich die Anlagen je nach Ausrichtung und Lage nach etwa 10 Jahren rentieren.
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