Aus dem Inhalt:
Was ist passive Kühlung überhaupt?
Die passive Kühlung ist eine Art der Kühlung von Gebäuden, die weitestgehend auf natürlichen Prinzipien beruht. Anders als bei Klimageräten (Klimasplitgeräte oder andere), die die Temperatur von Luft über einen elektrisch angetriebenen Prozess senken, wird der Energieverbrauch bei der passiven Kühlung so weit wie möglich reduziert.
Der erste Ansatz ist dabei meist eine optimale Verschattung von Fenstern und Türen. Denn diese mindert den Wärmeeintrag der Sonne im Sommer und kann die Kühllast deutlich begrenzen. Der übrige Kühlbedarf kann dann zum Beispiel über folgende Maßnahmen gedeckt werden:
- natürliche Lüftung in der Nacht
- begrünte Dächer oder Fassaden zur Verdunstungskühlung über die Gebäudehülle
- Verdunstungskühlung über die Berieselung von Dachflächen
- phasenwechselnde Materialien zum Puffern von Wärmespitzen
- wasserführende Kühldecken oder Kühlung über Flächenheizungen und Bauteiltemperierung
Wie kann Begrünung von Dächern oder Fassaden ein Haus kühlen?
Die Begrünung von Dächern und Fassaden kann die Gebäudekühlung gleich auf zwei Wege unterstützen. Denn zum einen wirken große Pflanzen an Fassaden – vor allem vor Fensterflächen von Bürogebäuden – als Sonnenschutz und mindern den Wärmeeintrag der Sonne. Zum anderen erzeugen begrünte Dächer und Fassaden Verdunstungskälte, die einem starken Aufheizen entgegenwirkt.
Möglich wird das durch die in den Pflanzen gespeicherte Feuchtigkeit. Werden die grünen Flächen von der Sonne bestrahlt, nutzen sie im Sommer mehr als die Hälfte der auftreffenden Strahlung für die Verdunstung von Wasser. Da der Phasenübergang - flüssig zu dampfförmig – besonders energieintensiv ist, entzieht das Wasser der umgebenden Luft Energie und senkt somit ihre Temperatur. Das dabei entstehende Mikroklima reduziert den Wärmeeintrag auf das Gebäude und kann ihm sogar Wärme entziehen.
Messungen des Instituts für Physik in Berlin Adlershof haben ergeben, dass bei unbegrünten Dächern 95 Prozent der auftreffenden Strahlung in Wärme umgewandelt werden. Im Vergleich zu begrünten Gebäuden heißt das, dass der Wärmeeintrag auf ein herkömmliches Haus fast um das doppelte ansteigt.
Hat die Begrünung weitere Vorteile?
Ja! Denn neben der Temperierung von Gebäuden sorgt eine Begrünung von Dächern und Fassaden auch für eine bessere Schall- und Wärmedämmung. Im Umfeld der Häuser sorgen die Pflanzen zudem für eine höhere Luftfeuchtigkeit, die Bindung von Feinstaub und die Filterung von Luftschadstoffen, wodurch das Klima in Städten deutlich gesteigert werden kann. Zudem können vor allem begrünte Dächer, auftreffendes Regenwasser zwischenzeitlich speichern und die ohnehin oft überlasteten Kanalisationen schonen.
Neben diesen Vorteilen für Gebäude und Stadt wandeln die grünen Pflanzen CO2 in lebenswichtigen Sauerstoff und unterstützen damit auch die Energiewende.
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