Aus dem Inhalt:
Warum ist Lüften im Winter besonders wichtig?
Bei immer dichteren Gebäuden nimmt die Bedeutung der Lüftung zu. Denn egal ob im Neubau oder bei einer Sanierung können moderne Gebäude die Feuchtelasten, Schadstoffe oder Gerüche des Alltags kaum von selbst regulieren. Vor allem im Winter kommt es auf ein ausreichendes Lüftungsverhalten an. Denn durch niedrige Temperaturen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Feuchte aus der Luft an kalten Oberflächen – zum Beispiel an Wärmebrücken – kondensiert und unbemerkt schimmel entsteht.
Das Lüften im Winter – diese Kosten können entstehen
Damit das verhindert werden kann, sollte der stündliche Luftwechsel generell über 0,5 liegen. Das heißt, dass mehr als die Hälfte der Luft in einem Haus stündlich durch frische ersetzt wird. Bei einer Jahresmitteltemperatur von etwa 9,5 Grad Celsius entsteht dabei in einer 100 Quadratmeter-Wohnung ein Wärmebedarf von mehr als 4.500 Kilowattstunden im Jahr zum Aufheizen der kalten Außenluft. Das entspricht Kosten von mehr als 300 Euro, abhängig von der Art und der Effizienz der eingesetzten Heiztechnik.
Geht es allein um den Feuchteschutz, können auch einfache Fensterfalzlüfter helfen. Diese arbeiten ohne Wärmerücgewinnung, kosten aber auch nur 20 bis 50 Euro por Fenster.
Die Lüftung mit Wärmerückgewinnung so funktioniert sie
Bei der Lüftung mit Wärmerüclgewinnung wird die Energie der verbrauchten Raumluft genutzt, um die frische Außenluft vorzuheizen. Ganz ohne die Heizung kann ihre Temperatur dabei von -12 Grad Celsius auf über 12 Grad Celsius angehoben werden. Das spart nicht nur Kosten, sondern schafft auch eine höhere Behaglichkeit.
Möglich wird das, in dem die kalten und warmen Luftmassen über einen Wärmeübertrager aneinander vorbeigeführt werden. Um zu verhindern, dass neben der Wärmeenergie dabei auch Schadstoffe oder Gerüche übertragen werden, strömen Außen- und Abluft dabei durch unterschiedliche Kammern. Wie das in einer zentralen Lüftungsanlage aussehen kann, zeigt die folgende Abbildung.
Diese Arten der Lüftung mit Wärmerückgewinnung gibt es
Die Wärmerüclgewinnung kann in verschiedenen Anlagen genutzt werden. Generell unterscheidet man dabei:
- zentrale oder wohnungszentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
- dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
Bei zentralen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung wird der gesamte Luftaustausch im Haus oder in einer Wohnung über ein Gerät organisiert. Dieses saugt frische Außenluft an, erwärmt sie – zum Beispiel über einen Wärmeübertrager – transportiert die Luft über ein Kanalsystem in die Räume, in denen sie benötigt wird, und saugt gleichzeitig auch die alte und verbrauchte Luft ab. Da die gesamten Luftmassen hier über ein zentrales Gerät geführt werden, können besonders hohe Wärmerückgewinnungswerte erreicht werden.
Eine Alternative zu zentralen Lüftungsgeräten sind dezentrale Anlagen. Dabei werden kleine Geräte meist direkt in der Außenwand installiert, die abwechselnd Luft aus und in das Gebäude befördern. Ein Speichermedium im Luftstrom nimmt dabei die Energie der verbrauchten Luft auf und heizt damit die kalte Außenluft vor. Im Vergleich zu zentralen Geräten sind die Wärmerückgewinnungsgrade hier geringer. Mehr über dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung lesen Sie im Beitrag: „Dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung nach der Sanierung“.
Einen Überblick über verschiedene Arten der Wärmerückgewinnung aus der Luft geben wir Ihnen im Beitrag: „Energieeffizienz: Wärmerückgewinnung aus der Luft“.
Wie viel Geld kann die Lüftung mit Wärmerückgewinnung sparen?
Würde die 100 Quadratmeter große Wohnung aus dem obigen Beispiel mit einer zentralen Lüftung mit Wärmerüclgewinnung belüftet werden, könnte der entsprechende Wärmeverbrauch auf rund 1.300 Kilowattstunden gesenkt werden. Jährlich können somit mehr als 200 Euro gespart werden. Während die Einsparmöglichkeiten in Altbeuten meist höher sind, kommt außerdem auch der sichere Schutz vor Schimmel sowie ein Zugewinn an Behaglichkeit hinzu.
In vielen neuen oder sanierten Gebäuden wird der Einbau einer Lüftungsanlage sogar vorgeschrieben, um Feuchteschäden am Haus zu vermeiden.
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