Vorsicht bei dem Betrieb raumluftabhängiger Heizgeräte
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Durch neue Fenster wird das eigene Zuhause dichter. Vor allem in Zusammenhang mit raumluftabhängigen Feuerstätten kann genau das zur Gefahr werden. Denn Kachelöfen, Kamine, Öl- bzw. Gaskessel und Gasthermen mit atmosphärischem Brenner ziehen den Sauerstoff für die Verbrennung aus dem Raum. Strömt nicht genügend frischer von außen nach, kann giftiges Kohlenmonoxid entstehen. Und das führt je nach Konzentration zu Kopfschmerzen, Übelkeit und ernsteren Gesundheitsgefährdungen. Abhilfe schaffen hier zum Beispiel Lüftungsöffnungen in der Außenluft. Diese lassen auch nach einem Fenstertausch ausreichend Sauerstoff in die Wohnung und gewährleisten einen gesunden Heizbetrieb.
Steigende Dichtheit kann Feuchteschäden begünstigen
Aber auch ohne raumluftabhängige Feuerstätten gibt es bei einem Fenstertausch einiges zu beachten. Denn er reduziert die natürliche Luftzirkulation und sorgt dafür, dass im Inneren entstehende Feuchte unter Umständen nicht mehr ausreichend abgeführt werden kann. Die ansteigende relative Luftfeuchte führt zu einer steigenden Taupunkttemperatur. Das heißt, das Wasser kondensiert bereits bei höheren Temperaturen und es kann giftiger Schimmel entstehen.
Damit das nicht passiert, ist ein Lüftungskonzept zu erstellen, wenn der Fenstertausch mehr als ein Drittel der Fenster im Haus betrifft. Dabei wird geprüft, ob auch nach einer Sanierung noch ausreichend Luft durch Haus oder Wohnung zirkuliert. Ist das nicht der Fall, sind lüftungstechnische Maßnahmen zu treffen. Möglich ist hier zum Beispiel die freie Lüftung durch sogenannte Außenwanddurchlasselemente. Eine sicherere und komfortablere Alternative ist die ventilatorgestützte Lüftung mit Abluft-, Zuluft- oder Zu- und Abluftanlagen.
Fenster sollten schlechtere Qualität als die umliegende Wand haben
Generell gilt bei einem Fenstertausch, dass die neuen Fenster eine schlechtere Qualität als die umliegenden Wände haben sollten. Auf diese Weise wirken sie als sogenannte Feuchtefalle. Ist die Luftfeuchtigkeit im Raum zu hoch, bildet sich Kondenswasser dabei sichtbar am Fensterglas. Ein Zeichen dafür, dass gelüftet werden muss.
Ist der U-Wert der Fenster besser als der der umliegenden Wände, würde sich das Kondenswasser zuerst an den Außenwänden bilden. Bleibt es hier über längere Zeit unbemerkt, kann sich giftiger Schimmel bilden.
BEG-Förderung ist vor den Bauarbeiten zu beantragen
Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude für Einzelmaßnahmen (BEG EM) wird der Fenstertausch mit einem Zuschuss oder einem Darlehen mit Tilgungszuschuss in Höhe von 20 bis 25 Prozent gefördert. Damit Hausbesitzer davon profitieren können, müssen sie die Mittel jedoch vor dem Beginn der Maßnahme über die Webseite des BAFA (Zuschuss) oder die eigene Hausbank (Darlehen) beantragen. Außerdem ist auch ein Energieberater einzubeziehen.
Seit 2020 ist außerdem auch ein Steuerbonus für die Sanierung verfügbar. Hausbesitzer können damit 20 Prozent Ihrer Sanierungskosten über drei Jahre steuerlich geltend machen. Die Förderung ist auf 40.000 Euro begrenzt und nach der Sanierung über die nächste Einkommenssteuererklärung zu beantragen.
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