Voraussetzung: Das richtige Holz verbrennen
Möchten Sie den Kaminofen anzünden, muss ausreichend trockenes Holz vorhanden sein. Ist das Brennmaterial zu nass, verdampft die enthaltene Feuchtigkeit bei der Verbrennung. Die Flammtemperatur sinkt und mit ihr auch der Wirkungsgrad. Viel schlimmer: Der Ofen stößt nun deutlich mehr Schadstoffe aus und es besteht die Gefahr, dass sich sogenannter Glanzruß im Schornstein bildet. Dieser lagert sich an den Wandungen ab und kann zu einem Schornsteinbrand führen.
Optimale Feuchte und Größe vom Brennholz
Eine Brennholzfeuchtigkeit von 12 bis 15 Prozent ist optimal für den Betrieb einer Holzheizung. Diese erreichen Scheite nach einer Lager- und Trockenzeit von 2 bis 3 Jahren. Entscheidend ist aber auch die Größe der Scheite. Sind diese zu mächtig, brennen sie schlechter an und es entsteht mehr Abgas, wenn Sie den Kaminofen anzünden. Optimal sind klein gespaltene Holzscheite mit einer Länge von 25 bis 30 cm. Angaben über die maximale Länge finden Sie auch in den Produktunterlagen Ihres Ofens.
Unser Tipp: Messen Sie die Feuchtigkeit, bevor Sie den Kaminofen anzünden. Möglich ist das mit einem Feuchtemessgerät für Holz, das es im Baumarkt bereits für unter 20 Euro zu kaufen gibt.
Nur unbehandeltes Holz darf in den Ofen
Für eine saubere Verbrennung dürfen Sie nur naturbelassenes, unbehandeltes Holz im Kaminofen anzünden. So schreibt es die 1. Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz (1. BImSchV) vor. Treibholz vom Strand oder Reste von der letzten Renovierung haben im Kamin jedoch nichts zu suchen. Das Gleiche gilt für brennbare Flüssigkeiten, behandeltes Holz oder gar Altpapier.
Mit Holzbriketts den Kaminofen anzünden
Holzbriketts (oder nur Briketts) sind gepresste Holzreste und eine echte Alternative zum konventionellen Scheitholz. Durch die kompakte Form ist das Anbrennen allerdings eine Herausforderung. Am einfachsten funktioniert es, wenn Sie den Kaminofen mit Anzündholz und Scheiten anfeuern. Erst wenn sich eine stabile Glut entwickelt hat, legen Sie Briketts nach.
Wichtig zu wissen: Ob Sie Briketts im Kaminofen anzünden dürfen, entnehmen Sie den Herstellerunterlagen. Achten Sie außerdem darauf, nicht zu viele Briketts auf einmal zu verbrennen.
Kaminofen richtig anzünden: Der Ablauf
Haben Sie einen Kamin nachrüsten oder einbauen lassen und ausreichend trockenes sowie klein gespaltenes Holz auf Lager? Dann können Sie den Ofen anschüren. Die folgende Übersicht zeigt, welche Utensilien Sie dazu benötigen.
Kaminofen anzünden: Diese Utensilien sind nötig |
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trockene Holzscheite (am besten Fichte oder Kiefer) |
klein gespaltenes Anmachholz |
Anzündwürfel oder Grillanzünder |
Feuerzeug oder Streichhölzer |
Schritt 1: Holz in den Kaminofen einlegen
Im ersten Schritt legen Sie zwei oder drei Scheite in den Ofen ein. Gut geeignet ist weiches Kiefern- oder Fichtenholz, da dieses schnell anbrennt. Auf die Scheite stapeln Sie etwas Anmachholz. Zum Schluss legen Sie Anzündwürfel oder trockenen Grillanzünder ein.
Schritt 2: Luftzufuhr öffnen und Kaminofen anzünden
Öffnen Sie die Luftzufuhr komplett und zünden die Anzündwürfel an. Das Feuer brennt nun allmählich von oben nach unten durch, bis auch die Scheite in Flammen stehen. Wichtig ist, dass Sie vor allem zu Beginn für viel Sauerstoff im Ofen sorgen. Reicht es nicht aus, die Luftregulierung voll zu öffnen, können Sie auch die Tür des Aschefachs offen stehen lassen.
Wichtig zu wissen: Hinweise zum Anzünden des Kaminofens finden Sie auch in den Herstellerunterlagen. Beachten Sie diese unbedingt, um für eine saubere und effiziente Verbrennung zu sorgen.
Schritt 3: Weitere Holzscheite nachlegen
Hat sich eine stabile Glut gebildet, können Sie weitere Holzscheite einlegen. Wichtig ist, dass Sie nie zu viel Holz auf einmal verbrennen. Denn dann kann die Wärmeentwicklung zu groß sein und der Ofen nimmt eventuell Schaden.
Kaminofen qualmt: Diese Tipps helfen
Was sich einfach anhört, funktioniert in der Praxis nicht immer reibungslos. Und so kann es vorkommen, dass Ihr Kaminofen qualmt und rußt. Die folgende Tabelle zeigt typische Probleme und erste Lösungsvorschläge.
Probleme beim Kaminofen anzünden | Tipps zur Lösung |
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zu wenig Sauerstoff | Öffnen Sie die Luftklappe beim Anzünden komplett und legen Sie nicht zu viel Holz auf einmal ein. Unter Umständen können Sie auch die Tür vom Brennraum zu Beginn einen Spalt öffnen. |
Lüftungsanlage in Betrieb | Kamin und Lüftung vertragen sich nicht immer. Denn Lüftungsanlagen oder Küchenabluftsysteme mit Außenanschluss können für einen Unterdruck im Raum sorgen, der dem Ofen den Sauerstoff nimmt. Abhilfe schaffen Sie mit einem Druckwächter oder einem raumluftunabhängigen Kamin. Letzterer bezieht Verbrennungsluft von außen. |
feuchtes Holz im Ofen | Wenn Sie den Kaminofen anzünden und zu feuchtes Holz eingelegt haben, kann der Ofen qualmen. Messen Sie die Restfeuchte und verbrennen nur Scheite mit einem Feuchtegehalt von 12 bis 15 Prozent. |
Sonne oder hohe Außentemperaturen | Scheint die Sonne direkt auf die Schornsteinverkleidung oder -mündung, kann sich dieser aufheizen. Genau wie bei zu hohen Außentemperaturen oder drückendem Wind baut sich dann kein richtiger Zug auf. Abhilfe schaffen Sie eventuell mit einem Lockfeuer aus Anmachholz. |
ungeeigneter Schornstein | Passt der Schornstein nicht zum Ofen, ziehen die Rauchgase nicht optimal ab und der Kamin qualmt. Lassen Sie Ihren Schornstein daher vor der Installation des Kamins von einem Schornsteinfeger prüfen. |
verstopfter Schornstein | Haben Sie den Kaminofen lange nicht angezündet? Dann haben Vögel eventuell ein Nest im Schlot gebaut. Genau wie Unrat oder andere Fremdkörper verhindert das, dass die Abgase abziehen und ein Kaminzug entsteht. Lassen Sie den Schornstein reinigen, wenn das Problem auftritt. |
Fragen und Probleme: Ihr Schornsteinfeger hilft
Brennt das Holz nicht richtig oder sind Sie unsicher, wie Sie den Kaminofen anzünden? Dann wenden Sie sich an Ihren Schornsteinfeger. Der Experte kennt sich mit der Technik aus und gibt hilfreiche Tipps. Bei Problemen mit der Verbrennung hilft er außerdem, bauliche Mängel zu finden und zu beseitigen.
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