Effizienzlabel sind für Verbraucher eine feine Sache. Bei elektronischen Geräten weisen sie den Weg weg von Stromfressern hin zu Energiesparern. Die übersichtliche und farbliche Gliederung von A (grün und Top) bis G (rot und lieber nicht kaufen) ist übersichtlich und seit 1992, dem Jahr der Ersteinführung von den Kunden gut gelernt. Nun kommen die Label auch für neue und, wie die Regierung plant, auch für alte Heizkessel. Doch die schöne Übersichtlichkeit ist nun dahin.
Denn wenn man bei der weißen Ware oder bei Fernsehern davon ausgehen kann, dass mit einem guten Rating Strom und damit Verbrauchskosten sinken, ist dies bei bei den Heizgeräten keineswegs der Fall.
Hauptgrund ist die von der Regierung gewollte Bevorzugung regenerativer Energien. Davon profitieren vor allem Wärmepumpen. Diese werden immer das Label A+ und besser bekommen, selbst wenn sie wenig effizient sind. Ein Öl-Brennwertkessel, mit Wirkungsgraden von bis zu 98 Prozent hocheffizient, kann maximal auf A hoffen. So vergleicht das Label also verschiedene Technologien miteinander und nicht, wie bisher üblich, die Geräte innerhalb einer Technologie.
Diese Schwäche bemängeln auch die Verbraucherschützer aus Nordrhein-Westfalen und beklagen den „Verzicht auf eine wirkungsvolle, verbraucherfreundliche Binnendifferenzierung innerhalb der einzelnen Gerätegruppen. So wird zum Beispiel eine Wärmepumpe mit vergleichsweise sehr schlechter Jahresarbeitszahl und hohem Stromverbrauch, die also hohe Kosten verursacht, aufgrund des Berechnungsverfahrens noch eine – de facto technologiegebundene – sehr gute Klassifizierung erhalten.“
Sprich: Die Brennstoffkosten, zumindest ein Faktor für Energieeffizienz aus Verbrauchersicht, bleiben komplett außen vor.
Mehr hier http://www.enwipo.de/2015/09/28/effizienz-label-fuer-heizkessel-wenig-effizient/
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