Aus dem Inhalt:
Dem Alter gerecht wohnen
Deutschland altert. Das ist kein Geheimnis. Nach Angaben des BMUB wird die Anzahl der über 65-Jährigen bis 2030 auf fast 30% ansteigen. Bereits im Jahr 2050 wird schon jeder Siebte älter als 80 Jahre sein. Grob überschlagen sind das fast 11,5 Millionen Rentner.
Da es in Deutschland laut BMUB nur etwa 700.000 altersgerechte Wohnungen gibt, wird sich in diesem Bereich noch einiges tun müssen. Denn mit der steigenden Anzahl älterer Menschen wächst auch die Nachfrage nach passendem Wohnraum. Also Wohnungen, die möglichst ohne Barrieren ausgestattet und zur Not auch mit einem Rollstuhl befahrbar sind.
Im Hinblick auf die bevorstehenden Herausforderungen sind aber nicht nur viele Wohnungen zu sanieren. Es werden sich auch völlig neue Wohnformen entwickeln, die ein neues Miteinander alter und junger Menschen hervorbringen. Bereits heute werden solche Projekte erfolgreich getestet.
Ein Beispiel ist „Wohnen für Hilfe“, das erfolgreich in Köln und Münster praktiziert wird. Dabei vermieten ältere Menschen einen Teil ihrer Wohnung an Studenten oder Auszubildende. Anstatt Geld zu zahlen, verpflichten die sich jedoch dazu im Haushalt zu helfen, den Rasen zu mähen oder Botengänge zu übernehmen. Der Tausch Wohnraum gegen Arbeit kommt dabei aber nicht nur den Mietern zugute. Denn duch die kleinen Hilfen und die neue Gesellschaft kann die Lebensqualität älterer Menschen oft erheblich verbessert werden.
Energieeffizient Wohnen
Die Energieeffizienz gilt als schlafender Riese der Energiewende. Und das zurecht. Denn spürbare Einsparungen können häufig schon mit geringen Investitionen erreicht werden. Und bei über 40 Millionen Haushalten in Deutschland können schon kleine Erfolge bedeutende Auswirkungen nach sich ziehen.
Damit diese kleinen Erfolge in Zukunft einfacher erzielt werden können, muss das Bewusstsein für Energie steigen. Möglich wird das zum Beispiel mit einfachen Apps, die den Verbrauch von Wasser, Wärme oder Strom messen und auf spielerische Art und Weise verdeutlichen. Durchdachte Gamification-Elemente sorgen dabei für die nötige Motivation und das Energiesparen passiert automatisch ganz nebenbei.
Neben der Energieeffizienz im Alltag wird aber auch der energetische Gebäudestandard in Zukunft steigen. Sowohl im Neubau als auch im Sanierungsbereich wird der Trend dabei zu ganzheitlich durchdachten Konzepten gehen, die mehr Energie erzeugen, als sie selbst verbrauchen. Auch die Verknüpfung von Wärme, Strom und Mobilität wird dabei immer weiter in den Mittelpunkt rücken.
Mit fortschreitender Entwicklung, sinkenden Preisen und wachsender Nachfrage, könnte Energie dabei von großflächigen Photovoltaikanlagen auf dem Dach geerntet und zeitversetzt an Haus, Auto oder öffentliche Netze verteilt werden. Gleichzeitig könnte der Wärmebedarf der energieeffizienten Häuser über eine Wärmepumpe gedeckt werden, die natürlich auch mit selbst geerntetem Strom betrieben wird.
Vernetzte Gesellschaft – auch in den eigenen vier Wänden
Mit der zunehmenden Digitalisierung wird auch das „Internet der Dinge“ in unsere Wohnungen einziehen. Intelligente Haushaltsgeräte werden sich dabei in Zukunft nicht nur unseren Bedürfnissen anpassen. Sie werden auch wissen, wann es besonders günstig ist, Energie zu verbrauchen und so zu einer optimalen Ausnutzung fluktuierender, erneuerbarer Energiequellen beitragen.
Laut Zukunftsforscher Sven Gábor Jánszky wird sich die Zahl der vernetzten Geräte in unseren Wohnungen allein in den nächsten 5 Jahren verzehnfachen. In einem Interview geht er davon aus, dass die Vernetzung zwar nicht zu einem völlig neuen Alltags-Verhalten führt, aber durchaus vieles einfacher macht. Denn richtig eingestellt können die Smart-Home-Applikationen den Wohnkomfort steigern und gleichzeitig Energie sparen.
Die intelligente Vernetzung führt dazu, dass die ohnehin ineinander übergreifenden Bereiche Energieerzeugung, Mobilität und Wohnen in Zukunft immer stärker verbunden werden. Infolge dessen wird sie sich selbst zu einem roten Faden durch unser Leben entwickeln.
Bei allen Vorteilen, die die Digitalisierung mit sich bringt, gilt es dabei auch große Herausforderungen zu meistern. Denn auch eine steigende Effizienz in allen Bereichen darf nicht zulasten von Sicherheit und Datenschutz gehen.
0 Kommentare