Entwicklung und Aufbau der Wärmedämmziegel
Aus dem Inhalt:
Ziegel wurden in der Konstruktion bereits seit der landwirtschaftlichen Revolution verwendet. In den 1970er Jahren wurden die ersten „Porotonziegel“ hergestellt. Ziegel mit Löchern oder Poren haben bereits einen Dämmvorteil. Denn Luft innerhalb eines geschlossenen Raums gilt als guter Dämmstoff. Aus diesem Grund wurden zuerst Ziegel mit Lochbild oder poröse Ziegel hergestellt. Das spart auch Ziegelmaterial für die Herstellung.
Mit der Jahrtausendwende kamen die ersten Dämmstoffziegel auf den Markt. Der Unterschied zwischen herkömmlichen Ziegeln und Dämmziegeln liegt an der Füllung. Während Standardziegel mit Luftlücken konzipiert sind, werden diese Lücken bei Dämmziegeln mit Dämmstoffen befüllt. Hochlochziegel aus Poroton oder Leichtbeton sind mit verschiedenen Füllungsmaterialien auf dem Markt zu finden. Diese Füllung besteht normalerweise aus Steinwolle, Perlite, natürlichen Holzfasern oder Polystyrol.
Einsatz und Vorteile der speziellen Ziegelsteine
Ab 2021 müssen alle Neubauten als Niedrigstenergiegebäude errichtet werden. Für öffentliche Gebäude gilt das Gesetz bereits ab 2019. Das bedeutet: U-Werte von weniger als:
- 0,25 W/m²K für Außenwände in einem Niedrigenergiehaus und
- unter 0,15 W/m²K in dem Fall eines Passivhauses.
So brauchen Neubauten nach der EnEV 2016 eine Dämmschicht von 14 bis 20 cm Stärke. Wärmedämmziegel stellen dafür eine Alternative dar. Denn die zusätzliche Dämmung der Fassade zum Standardziegel muss vor Feuchtigkeit geschützt werden. Das erhöht das Eigengewicht und verbraucht wertvolle Fläche.
Wärmedämmziegel verbrauchen weniger Fläche
Ein wichtiger Vorteil von Wärmedämmziegeln ist die Reduzierung vom Platzbedarf gegenüber einer Wand mit zusätzlichem Dämmsystem. Besonders wichtig ist das in urbanen Räumen oder in Reihenhäusern. Wärmedämmziegel eignen sich sowohl für den Bau von Privathäusern als auch für den mehrgeschossigen Wohnungsbau.
Vielfältige Vorteile der Wärmedämmziegel
Bei einer nicht fachgerechten Installation der Wärmedämmung können Feuchtigkeit und somit Schimmel sowie Wärmebrücken (umgangssprachlich auch Kältebrücken genannt) und leere Räume entstehen. Eine integrierte Dämmung in den Blöcken hilft, diese Probleme zu vermeiden. Weiterhin verfügen Dämmstoffziegel über eine höhere Schallschutzfähigkeit. Die zusätzliche Füllung unterstützt zudem die Druckfestigkeit der Ziegel und steigert so die statische Belastbarkeit der Wände.
Der eingebaute Dämmstoff erhöht den Schallschutz und den Hitzeschutz der Außenwand im Sommer. Gefüllte Ziegel mit stärkeren Stegen sind gegen die Risiken von Putzrissen gewappnet. Aus demselben Grund sind diese Materialien besser für die Montage und den Einsatz von Dübeln geeignet.
Technische Eigenschaften der Dämmstoffziegel
Die Wärmeleitfähigkeit von Dämmziegeln kann zwischen 0,07 und 0,10 W/(mK) liegen. Dabei handelt es sich um Wandstärken von 36,5 bis 49 cm. Die U-Werte liegen dabei zwischen 0,15 und 0,16 W/m²K. So reichen zum Beispiel Leichtbeton-Dämmziegel mit einem Wärmeleitwert von 0,07 bis 0,08 W/mK für den Bau eines KfW-40-Haus. Und das ohne Zusatzdämmung auf der Außenwand.
Fazit und Zusammenfassung
Wärmedämmziegel erreichen dünnere Wände und einen höheren Wärmedämmungsgrad auf der gleichen Fläche. Der Preisvergleich gegenüber einer zusätzlichen Dämmschicht bei Neubauprojekten ist auf jedem Fall zu empfehlen. Ein Experte aus Ihrer Region hilft dabei.
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