Biomasse kann aus Pflanzen, Tieren oder deren Ausscheidung bestehen. Für Heizung allerdings wird in Deutschland hauptsächlich feste Biomasse genutzt.  Dazu zählen vor allem Waldrestholz wie Holzscheite oder Hackschnitzel, Rinde, Sägerestholz, Holzpellets und Altholz. Auch Brennstoffe wie Stroh, Getreide oder Chinaschilf sind als Biomasse bekannt.

Im Jahr 2015 lag der Anteil der Biomasse an den erneuerbaren Energien bei nur 13.2% der Wärmeerzeugung in Deutschland. Mehr als drei Viertel davon besteht aus festen Biostoffen. Als nachwachsender Rohstoff, der sich in Deutschland im Überfluss befindet, hat Biomasse noch enorme Potenziale. Bioheizungsanlagen können in zwei Kategorien geteilt werden: handbeschickte-, und automatischen Anlagen.

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Grundsätzlich eignen sich die nachfolgen vorgestellten Wärmeerzeuger dabei für klassische wasserführende Heizsysteme, wie auch für die Warmluftheizung.

Handbeschickte Heizanlagen

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Offene Kamine - Diese klassische Form von Heizung wird oft mit Nostalgie und alten Traditionen assoziiert, hat aber einen niedrigen Wirkungsgrad und verursacht hohe Schadstoffemissionen. Aus diesem Grund und aus weiteren Sicherheitsaspekten, werden diese Kamine in der EU nicht mehr zugelassen. Ein offener Kamin entzieht dem Raum relativ viel Sauerstoff. Sorgen Sie deshalb bei Betrieb immer für ausreichende Lüftung in dem Raum.

Geschlossene Kamine - Dabei handelt es sich um einen Kamin mit einer Glastür. Derartige Heizungen verfügen über getrennte Kammern, mit verschiedenen Funktionen. Diese sind der geschlossene Feuerraum,  Aschekasten, Abgassammler, Heizgaszüge und einen Abgasstutzen. Diese Konstruktion verbessert deutlich den Wirkungsgrad sowie die Verbrennungsqualität und benötigt keine zusätzliche Raumlüftung. Dabei ist auch die Verbrennungsgeschwindigkeit steuerbar. Abgabe von Luft an benachbarte Räume ist hiermit durch Konvektionskanäle und Luftröhren möglich.

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Zimmeröfen und Kaminöfen - Zimmeröfen sind alte, hauptsächlich geschlossene Kamine, die frei im Wohnraum stehen. Kaminöfen sind eine moderne Variante, die ähnlich funktioniert. Beide Öfen arbeiten in der Regel nach dem Durchbrandprinzip. Das heißt, dass die Primärluftzufuhr von unten nach oben kommt und die Heißgasabfuhr nach oben geht. Über 50% ihrer Wärme geben diese Öfen über Abstrahlung ab und halten dabei eine Oberflächentemperatur bis 250 °C. Bei Kaminen dieser Art sind 20 bis 40 cm Abstand von der Wand gefordert, sowie Feuerschutz-Bodenplatten bei brennbaren Fußböden einzubauen.

Speicheröfen - Diese traditionellen Öfen verfügen über eine große Speichermasse. Sie bestehen normalerweise aus Materialien wie Zementputz, Kacheln, Mörtel, oder Speckstein. Die Oberflächentemperatur liegt in der Regel bei einem Kachelofen zwischen 70 und 120 °C. Diese Wärme wird für lange Zeit in den massiven Wänden den Öfen gespeichert. Allerdings passt diese Heizung nicht für schnelle Aufwärmung denn dicke Wände benötigen lange Zeit um Wärme aufzubauen.

Heizanlagen mit automatischen Beschickung

Pellets können sowohl in Zentralheizungen als auch in Anlagen für einzelne Wohnräume genutzt werden. Durch gleichmäßige Forderung minimieren Pellets die Schwankungen im Feuerungsablauf.

Wenn ein Pelletofen im Zimmer steht, wird der Brennstoff in einen Vorratsbehälter von 20 bis 50 kg an der Hinterseite der Anlage eingefüllt. Rechnet man mit Feuerungsleistung von 5 kW, dann brennt etwa ein kg Pellets pro Stunde.  Das entspricht 20-50 Stunden Betriebszeit. Der Wirkungsgrad einer Pellets-betriebenen Anlage ist mit 90% ziemlich hoch.

Ein Kamin im Wohnzimmer sorgt für Behaglichkeit und Komfort. Allerdings, wenn Sie sich auf ganzheitliche Lösungen orientieren, oder eine Haussanierung vor sich haben, lohnt sich eine zentrale Pelletanlage. Obwohl auch ein Scheitholz-Zentralheizungs-Kessel als zentrale Heizungsanlage dienen kan, ist der Pelletkessel für eine automatische Beschickung deutlich besser geeignet.

Laut einem Vergleich von energieheld.de lohnt sich der Kauf von Pellets. Beim Wärmebedarf von 35.000 kWh pro Jahr liegen die Kosten von Pellets bei 1.855 Euro, während die äquivalenten Ausgaben für eine gasbetriebene Heizung 2.520 Euro beträgt. Die Ölpreise liegen dabei mit 2.765 Euro pro Jahr noch höher.

Es besteht je nach Platzangebot eine Auswahl zwischen voll- und halbautomatischen Pelletanlagen. Kleinere und halbautomatische Pelletkessel sind direkt mit einem kleinen Vorratsbehälter von etwa 400 Liter ausgestattet. Diese Anlagen müssen wöchentlich von Hand mit Sackware befüllt werden. Vollautomatische Pelletanlagen, mit einem Tank, sind nur einmal jährlich zu befüllen. Die Asche, die bei der Verbrennung der Holzpresslinge entsteht, muss regelmäßig entfernt und entsorgt werden. Mit einem Wirkungsgrad von  über 90% schafft der Pelletkessel eine nachhaltige und modulare Heizlösung. Im Rahmen einer ganzheitlichen Sanierung, mit der Installation einer Pelletanlage, ist die Installation eines Pufferspeichers ratsam.

Als Effiziente und der klimaneutralen Technologie werden Pelletanlagen in Deutschland gefördert. Die Installation eines Pufferspeichers und Kessel mit Brennwertnutzung erhöht die Effizienz sowie die Förderung.

Eine Hackschnitzelheizung ist mit den Pelletheizungen vergleichbar. Sie sind umweltfreundlicher, da kein Herstellungs Prozess benötigt wird, kostengünstiger und für die automatische Beschickung geeignet.

Allerdings ist die Umstellung von Heizungsanlagen auf Hackschnitzelheizungen mit hohen Investitionskosten verbunden und es muss dabei mit einer Geruchsbelästigung aufgrund ihres Feuchtegehaltes gerechnet werden.

Fazit und Zusammenfassung 

Es befindet sich eine Vielfalt an mit Biomasse betriebene Heizungen auf dem Markt. Bei der Auswahl sollten Sie zuerst betrachten, ob Komfort, Effizienz Nachhaltigkeit oder Geldersparnis im Vordergrund stehen sollten.

Biomasse ist regional, nachwachsend und schafft eine energetische Unabhängigkeit für deutsche Verbraucher. Aus diesem Grund bleiben die Preise für Biomasse relativ stabil und lassen eine klare Investitionsprognose leicht erstellen. Biomasse, vor allem Holzprodukte stellen daher eine sichere Alternative zur Fossilen Rohstoffen mit schwankenden Preisen dar.

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