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Hauptmerkmale unseres Wassers
Das Leitungswasser in Deutschland besteht hauptsächlich aus Grund- und Quellwasser, Flüssen, Seen, Talsperren sowie Uferfiltraten. Industrien, Bergbau, Bauwesen und Verkehr, sowie Abflüsse aus landwirtschaftlichen und städtischen Gebieten, tragen zu der Wasserverschmutzung bei. Im Wasserwerk wird das Wasser dementsprechend aufbereitet, dass es den Trinkwasservorschriften entspricht.
Zwischen den Trinkwasserleitungen unter der Straße und dem Wasserhahn, liegen die Hausanschlussleitungen und die Hausinstallationen, welche Verunreinigungen an das Trinkwasser abgeben können. Bei Altbauten kann von alten Rohren Blei, Kupfer, Nickel und Cadmium ins Leitungswasser gelangen. Das Gesundheitsamt lässt Trinkwasserproben durchführen um ein Schadstofffreies Trinkwasser zu garantieren. Im Zweifelsfall wenden Sie sich an das ansässige Gesundheitsamt. Wenn sich tatsächlich Schadstoffe im Leitungswasser befinden, wird der Eigentümer dazu verpflichtet, die Leitungen auszutauschen.
Auch wenn Trinkwassernormen in vielen Ländern existieren, kann die zulässige Konzentration einzelner Bestandteile um das zehnfache vom Standard variieren. Generell genießen die EU Länder eine hohe Wasserqualität. Die Konzentration von Stoffen wird in μg/l - Mikrogram pro Liter gemessen. In der EU gilt die Richtlinie 98/83/EG über die Wasserqualität für den menschlichen Gebrauch.
Wasserqualität hängt in erster Linie von der Konzentration von Bakterien, Blei, Pestiziden, Nitriten / Nitraten, Chlor, Härte und dem pH-Wert des Wassers ab. Chlor wird bei der Desinfektion von Wasser benutzt. Nitrate aus Düngemitteln sind hauptsächlich für Säuglinge schädlich. Kalzium und Magnesium ("Härte") können Schuppenbildung in Rohren verursachen, die Wirkung von Seife Schwächen und Spuren auf den Wasserhahn und Waschbecken hinterlassen. Wasser mit sehr hohen pH-Werten (saures Wasser) können Vorrichtungen korrodieren.
Für die genannten Schadstoffe gelten nach der Trinkwasserrichtlinie die folgenden parametrischen Standards:
- Blei - unter 10 μg/l
- Pestiziden - unter 0.10 μg/l
- Nitrate - unter 50 mg/l
- Nitrite - unter 0.50 mg/l
- Der pH sollte zwischen 6,5 und 9,5 liegen.
Eine berühmte schädliche Art von Wasserbakterien sind Legionellen. Die Bakterien können beim Einatmen von Wasserdampf eine Sonderform von Lungenentzündung hervorrufen. Legionellenarten existieren typischerweise in der Natur bei niedrigen Konzentrationen, im Grundwasser, Seen und Flüssen. In künstlichen Wassersystemen, wie Kühltürmen, Schwimmbädern, oder Duschen. Unter den richtigen Bedingungen kann es sich reproduzieren. Allerdings ist die Erkrankungsgefahr ziemlich niedrig, denn Legionellen können Temperaturen über 60 Grad Celsius nicht überleben. Gesetzlich sind 100 koloniebildende Einheiten (KBE) pro 100 Milliliter Wasser erlaubt.
In Kühltürmen und Klimaanlagen sind die Bakterien am häufigsten zu finden. Erkrankungsfälle über das Trinkwassersystem sind selten. Größere KBE können zwar in einem Haus, dessen Wasserverbrauch über mehrere Wochen eingestellt wurde, gemessen werden, aber wenn das Wasser über längere Zeit wieder läuft, sollten sich die Werte wieder normalisieren.
Trinkwasserqualität selber zuhause testen
Zusätzlich zu dem Test des Gesundheitsamts können Sie auch selber eine Wasserprobe zu Hause durchführen. Dazu werden Sie ein Wassertest Set für Trinkwasseranalyse brauchen. Diese kleinen Sets kosten normalerweise zwischen 12 und 60 Euro und sind einfach zu nutzen. Auch Legionellen Selbsttestprodukte sind auf dem Markt zu finden. Eine Trinkwasseranalyse, von einer Fachperson, kostet, in einem Mehrfamilienhaus, zwischen 250 und 300 Euro.
Manchmal reichen auch unseren Geruch- und Geschmackssinne um Verunreinigungen im Wasser zu entdecken. Bleichmittelgeruch kann mit dem Chlor aus Ihrem örtlicher Wasseraufbereitungsanlage verbunden sein und sollte generell harmlos sein. Beim Geruch des Zerfalls von organischen Stoffen, kann in der Regel das Wasser keinen Schaden hervorrufen. Beim schwefelhaltigen Geruch, der länger im Wasser bleibt, melden Sie sich sofort bei Ihrer Hausverwaltung oder beim kommunalen Gesundheitsamt. Ähnliche Hinweise gelten auch für Geschmack.
Auf der populären Website Wiki-how finden Sie detaillierte Anweisungen für den Test Trinkwasser zu Hause prüfen. Die Wasserhärte können Sie mit einfachen Mitteln wie eine Wasserflasche und Spülseife testen. Genaueren Methoden zur Messung der Wasserhärte bieten auch verschiedene Firmen. Ein Beispiel finden Sie hier.
Wasser in Heizungssystemen
Wärmeübertragungsflächen werden immer kompakter, effizienter und erfordern dabei eine gute Wasserqualität. Der wichtigste Charakter des Wassers in einem Heizungssystem ist dessen Druck. Nähere Informationen zu den Themen Druckhaltung und hydraulischer Abgleich können sie in weiteren Artikeln der Eccuro-Redaktion erhalten. Gasentstehung in den Heizungsanlagen sollte man generell vermeiden. Mit automatischem Entlüfter oder Mikroblasenabscheider erfolgt eine effektive Entgasung.
Schlammabscheidung ist eine weiteres Problem moderner Heizungsanlagen. Beim Kontakt zwischen dem Wasser und den inneren Metalloberflächen, wie Pufferspeichern, können Eisenkorrosionsprodukte und andere ungewollte Produkte entstehen. Um Rost, Kalk und Schmutzpartikel zu entfernen, sollte das System über einen Schlammabscheider verfügen.
Die Herstelleranforderungen für die Gesamthärte sind gemäß Richtlinie VDI 2035 zu bestimmen. Je größer die Nennwärmeleistung eines Heizungssystems, ist, desto kleiner die erlaubte Gesamthärte des Wassers. Bei der Behandlung von Heizungswasser stehen, je nach Herstellervorgabe, zwei verschiedene Methoden zu Verfügung: Enthärtung und Entsalzung.
Die erste Maßnahme vor jedem Umbau oder vor jede Sanierung eines Heizungssystems muss die Fachberatung mit einer Fachperson sein.
Passende Experten finden Sie auch in unserem Branchenbuch.
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