Aus dem Inhalt:
Wann lohnt sich der Heizungstausch?
Der Heizungstausch lohnt sich immer dann, wenn die eigene Heizung stottert. Wenn sie mit den Jahren unzuverlässig geworden ist und mehr Energie verbraucht als nötig. Oft passiert das in einem Alter von 15 bis 20 Jahren. Die Ergebnisse der jährlichen Wartung schaffen hier Klarheit. Eine Alternative dazu ist der Heiz-Check der Verbraucherzentrale, bei dem ein Experte die gesamte Heizungsanlage genau unter die Lupe nimmt. Den Check gibt bereits für 40 Euro.
Finanziell lohnt sich der Heizungstausch immer dann, wenn die Einsparungen durch Fördermittel und niedrigere Heizkosten die nötigen Investitionen in einem überschaubaren Zeitraum ausgleichen. Sicherheit bietet hier die Beratung durch einen neutralen Energieberater. Dieser erklärt die Vor- und Nachteile verschiedener Technologien, prüft, ob sie zum Haus passen, und schätzt die anfallenden Kosten ab. Darüber hinaus informiert er auch über mögliche Fördermittel und hilft bei deren Beantragung.
Übrigens: Wer die Anlage nicht gleich tauschen möchte, kann auch die Heizung optimieren.
Welche Möglichkeiten gibt es zum Heizungstausch?
Planen Hausbesitzer einen Heizungstausch, haben sie heute verschiedene Möglichkeiten. Beispiele dafür sind zum Beispiel:
- Öl- und Gas-Brennwertgeräte
- Scheitholz- oder Pelletheizungen
- Wärmepumpe
- Solarwärmeanlagen
Der Standard: Die Öl- oder Gasbrennwertheizung
Die Brennwertheizung zählt heute zum Standard, wenn es um den Heizungstausch geht. Sie kann mit Heizöl oder Gas betrieben werden und nutzt die Energieträger durch den sogenannten Brennwerteffekt fast komplett aus. Dabei wird das Abgas so weit heruntergekühlt, dass der enthaltene Wasserdampf kondensiert und auch die versteckte Wärme abgibt.
Brennwertheizungen sind kompakt und effizient. Sie eignen sich allerdings nur dann, wenn sie auch dauerhaft im Brennwertbereich arbeiten können. Voraussetzung dafür ist, dass die Temperaturen im Heizungsrücklauf möglichst unter 50 bis 55 Grad Celsius liegen. Möglich wird das zum Beispiel durch groß ausgelegte Heizflächen und einen hydraulischen Abgleich.
Weitere Informationen zur Technik finden Sie in der Systemlösung Öl-/Gas Brennwertsystem
Die Ökologische: Die Scheitholz- oder Pelletheizung
Soll die neue Heizung möglichst ökologisch sein, bieten Holzheizanlagen eine interessante Alternative beim Heizungstausch. Sie werden entweder mit Scheitholz oder Pellets betrieben und setzen auf nachhaltige und regional verfügbare Rohstoffe. Besonders günstig ist der Einsatz von Holz, da es im Wachstum in etwa so viel CO2 in Sauerstoff wandelt, wie bei der Verbrennung entsteht. Das heißt, es ist nahezu klimaneutral und umweltfreundlich.
Während sich moderne Scheitholzkessel nur dann lohnen, wenn Hausbesitzer genügend Zeit zum regelmäßigen Nachlegen haben, können Pelletkessel auch vollautomatisch betrieben werden. Möglich wird das durch die gleichmäßige Form der gepressten Holzstäbchen – den Pellets. Für beide Anlagen sollte allerdings ausreichend Platz zur Lagerung der Brennstoffe vorhanden sein. Eine Alternative: Die Pelletheizung mit Wochenbehälter.
Weitere Informationen zur Technik finden Sie in den Systemlösungen Pelletheizung und Festbrennstoffheizung.
Die Natürliche: Die Wärmepumpe
Die Wärmepumpe heizt mit Energie aus der Umwelt. Sie gewinnt dazu Wärme aus Wasser, Boden oder Luft und macht diese mit elektrischer Energie oder einem gasbetriebenen Prozess zum Heizen nutzbar. Effizient funktioniert das allerdings nur dann, wenn der Temperaturunterschied zwischen Umweltwärmequelle und Heizsystem klein ist.
Ein Heizungstausch mit Wärmepumpe lohnt sich in der Regel nur, wenn das gesamte Gebäude energetisch modernisiert oder mit einer energiesparenden Fußbodenheizung ausgestattet wird. Installiert man zum Beispiel eine elektrisch betriebene Wärmepumpe in einem alten unsanierten Haus mit Heizkörperheizung, können die Heizkosten sogar steigen.
Weitere Informationen zur Technik finden Sie in den Systemlösungen Luft/Wasser-Wärmepumpe, Sole/Wasser-Wärmepumpe, Wasser/Wasser-Wärmepumpe.
Die Ergänzung: Die Solarthermieanlage
Eine Solarthermieanlage nutzt die kostenfreie Energie der Sonne für die Heizung oder die Warmwasserbereitung. Sie besteht aus Kollektoren, Rohrnetz und Speicher und unterstützt neue oder alte Heizungen beim Heizungstausch. Vor allem eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung findet aufgrund ihrer geringen Einbaugröße einen Platz in vielen Häusern. Sie entlastet die konventionelle Heizung im Sommer sowie in der Übergangszeit und verursacht nach der Installation nahezu keine Kosten.
Weitere Informationen zur Technik finden Sie im Beitrag Solarthermie.
Förderung für den Heizungstausch
Der Heizungstausch spart Heizkosten und entlastet die Umwelt. Um Hausbesitzer dabei zu unterstützen, wird die Maßnahme vom Staat gefördert. So gibt es Zuschüsse in Höhe von 20 bis zu 55 Prozent für hybride und erneuerbare Heizungsanlagen. Einen Überblick über Konditionen und Tipps zur richtigen Beantragung geben wir im Beitrag zur Förderung der Heizung ab 2021.
So funktioniert der Heizungstausch
Haben sich Hausbesitzer für einen Heizungstausch entschieden, sollten sie sich zunächst über mögliche Technologie informieren. Ein Energieberater oder die Experten der Verbraucherzentrale helfen dabei vor Ort oder am Telefon, die passende Heizung zu finden.
Im nächsten Schritt sollten Hausbesitzer einen Fachhandwerker hinzuziehen. Dieser plant die Technik im Detail und stellt die anfallenden Kosten zusammen. Noch vor der Unterzeichnung des Auftrags sollten sich Hausbesitzer außerdem über mögliche Fördermittel informieren. Denn während BAFA-Mittel für Holzheizung, Solarthermie oder Wärmepumpe noch neun Monate nach Inbetriebnahme beantragt werden können, sind KfW-Mittel für die neue Brennwertheizung unbedingt vor dem Beginn der Arbeiten zu beantragen.
Besteht Klarheit in Bezug auf die Förderung, kann der Heizungstausch erfolgen. Ein Heizungsbauer demontiert dabei die alte Heizung und installiert eine neue. Gleichzeitig ist es günstig alte Pumpen auszutauschen und einen hydraulischen Abgleich durchführen zu lassen. Beide Maßnahmen werden gefördert und sorgen dafür, dass die Wärme effizient und sparsam da ankommt, wo sie hin soll.
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