Dachfenster Arten in der Übersicht
Aus dem Inhalt:
Fenster für die Montage im Dach gibt es heute in zahlreichen Ausführungen. Neben den klassischen Schwingfenstern sind das sogenannte Dachflächenfenster, Schiebefenster, Dachfenster für Gauben und Fenster mit Austritt (Dachausstieg). Die folgende Tabelle zeigt, was die einzelnen Fenster-Arten auszeichnet.
Dachfenster Art | Eigenschaften |
---|---|
Schwingfenster | Klassische Dachfensterart zum Einbau in liegende Dachflächen. Öffenbar über Kipp- oder Klappfunktion ragen die Elemente häufig in den Innenraum. Sie lassen sich leicht Reinigen und zum Schutz vor Sonne mit speziellen Rollos ausstatten. Wichtig ist hier meist eine Mindestneigung der Dachfläche. |
Schiebefenster | Schiebefenster sind Dachflächenfenster, die sich seitwärts öffnen lassen. Sie sind in großen Formaten erhältlich, ragen nicht in den Wohnraum und schaffen große Freiräume. Nachteilig: Die Fenster lassen sich ohne Kippfunktion schwerer reinigen und der Sonnenschutz ist nur eingeschränkt möglich. |
Dachausstiege und Dachbalkon | Dachfenster für den Einbau in Schrägen oder den kombinierten Einbau in vertikale Flächen. Die Elemente eröffnen eine große Ausstiegsluke oder sorgen mit ausklappbaren Balkonen für einen besonders hohen Komfort im Dachgeschoss. |
Dachfenster für Gauben und Giebel | Hier kommen in der Regel konventionelle Fenster zum vertikalen Einbau infrage. Besonders ist dabei unter anderem die Dreiecksform, die Giebelflächen bestmöglich ausnutzt, um viel Licht zu gewinnen. |
RWA-Fenster | Rauch- und Wärmeabzugs-Fenster (RWA) dienen den Brandschutz in Nichtwohngebäuden, indem sie Rauch und Hitze auf natürliche Weise nach oben abziehen lassen. |
Flachdachfenster und Lichtkuppeln | Dachfenster Arten für die Montage auf Dächern mit geringer Neigung (sog. Flachdächern). Die Elemente bestehen in der Regel aus einem kleinen Sockel und einem Fensterelement. Dieses kann festverglast oder öffenbar sein. Es hat eine geringe Neigung oder eine konkave Form, damit Feuchtigkeit gut ablaufen kann. |
Tageslicht-Lampen | Kleine Elemente, die Licht vom Dach in den Wohnraum leiten. Sie lassen sich in geneigte oder flache Dächer einbauen und können das Tageslicht über kurze Kanäle auch in die Geschosse unter dem Dachboden leiten. |
Dachflächenfenster: Öffenbar oder festverglast
Die Bezeichnung Dachflächenfenster betrifft erst einmal alle Fensterarten, die liegend im Dach montiert sind. Neben einfachen Schwingfenstern können das auch großformatige, festverglaste Fenster sein. Diese sorgen für besonders viel Licht, sollten aber auch der Traglast der Dachflächen entsprechen. Durch den liegenden Einbau großer Elemente muss das Dach eine deutlich höheren Masse tragen. Dachflächenfenster lassen sich in der Regel nur mit einer Mindestdachneigung installieren. Wie groß diese ist, verraten Hersteller wie VELUX, ROTO oder FAKRO in ihren Produktunterlagen.
Das Schwingfenster zum Dacheinbau
Schwingfenster sind der Klassiker unter den Dachfenster Arten. Sie lassen sich je nach Eignung stehend oder liegend montieren und sind über einen Schwingmechanismus leicht zu öffnen. Bei der Ausführung unterscheiden die Hersteller in Klapp- und Kippfenster. Während die drehbare Achse bei Klapp-Schwingfenstern am oberen Ende liegt, kann sich diese bei Kippfenstern an unterschiedlichen Punkten am Rahmen befinden. Wichtig zu wissen ist, dass viele Bauteile eine gewisse Mindestdachneigung benötigen, um ausreichend vor Regen zu schützen. Aufschluss geben auch hier die Herstellerunterlagen.
Schiebefenster für grenzenlose Freiheit im Dach
Fenster zum Aufschieben sparen viel Platz im Dach. Denn sie lassen sich seitwärts öffnen und ragen damit nicht in den Wohnraum hinein. Im geöffneten Zustand bieten sie außerdem eine sehr große freie Fläche, die neben Tageslicht auch viel frische Luft in das Dachgeschoss lässt. Ohne Klappfunktion ist die Reinigung außerdem mit gewissen Herausforderungen verbunden. Auch Sonnenschutzeinrichtungen, wie die bekannten Rollos sind für diese Dachfenster Arten nur spärlich am Markt verfügbar.
Fenster für Dachausstiege und Dachbalkone
Unglaublich: Dieser weite Blick vom eigenen Dach. Wer diesen uneingeschränkt genießen möchte, findet in Dachausstiegen oder Fenstern mit ausklappbaren Balkonen eine besonders interessante Lösung. Hersteller wie VELUX, ROTO oder FAKRO bieten dabei Elemente mit kombinierten Schräg- und Vertikalelementen, Dachfenster mit großer Ausstiegsluke oder sogar Bauteile mit ausklappbaren Balkonen.
Dachfenster für Gauben und Giebelflächen
In Gauben oder Giebelflächen kommen in der Regel konventionelle Fassadenfenster zum Einsatz. Der Unterschied ist hier jedoch die spezielle Form. So entscheiden sich viele Hausbesitzer für Dreiecksfenster im Giebel. Diese nutzen die vorhandene Fläche besonders gut aus und lassen viel Licht in den Innenraum.
RWA-Fenster für hohe Ansprüche an den Brandschutz
RWA-Fenster kommen eher in Nichtwohngebäuden zum Einsatz. Sie öffnen bei bestimmten Zuständen im Innenraum automatisch und lassen bei einem Feuer den entstehenden Rauch frei nach außen abströmen. Das schützt die Nutzer im Inneren der Gebäude und kann bei einem Brand Leben retten. Ausgesprochen steht die Abkürzung übrigens für Rauch- und Wärmeabzugsfenster. Die Dachfenster Arten öffnen dabei auch bei großer Hitze und lassen diese naturgemäß nach oben entweichen.
Flachdachfenster und Lichtkuppeln für Tageslicht im Haus
Wie der Name bereits vermuten lässt, kommen Flachdachfenster auf Dachflächen mit sehr kleinen Neigungen zum Einsatz. Sie bestehen in der Regel aus einem flachen Sockel oder Flansch, der die Glasflächen zum Schutz vor Regen und Schnee etwas über die Dachfläche hebt. Auf dem Sockel sitzen Fensterelemente, die entweder festverglast oder öffenbar ausgeführt sein können. In vielen Fällen haben die Dachfenster eine konkave Form, sodass der Regen einfach herunterlaufen kann. Angeboten werden die Elemente in unterschiedlichen Größen und Formen unter anderem von VELUX, ROTO oder FAKRO.
Tageslicht-Lampen als Ersatz für die Dachfenster Arten
Ist ein Fenster aus technischen Gründen nicht einsetzbar, sorgen auch Tageslicht-Lampen für Helligkeit in Dachräumen und oberen Geschossen. Sie bestehen dabei aus einem kleinen transparenten Element, das Licht in flachen oder geneigten Dächern einfängt. Ein Kanal leitet die Helligkeit nach innen und kann durch eine Umlenkung sogar Räume in der oberen Etage (unter dem Dachboden) mit viel Tageslicht versorgen. In Innenräumen wirken die Spots wie Lampen, die sich stilvoll in die Architektur integrieren lassen.
Verschiedene Materialien stehen zur Auswahl
Die vorgestellten Dachfenster Arten gibt es auch in unterschiedlichen Materialien. Darunter Holz, Kunststoff, Aluminium und Kombinationen. Die folgende Liste gibt einen Überblick über die wichtigsten Eigenschaften:
- Holz: Holzfenster wirken natürlich und massiv. Sie sind langlebig, stabil und sorgen naturgemäß für einen hohen Wärme- und Schallschutz. Damit sie lange halten, sind die Fenster aber regelmäßig zu pflegen. Andernfalls könnte die Witterung Holzdachfenstern mit den Jahren stark zusetzen.
- Kunststoff: Kunststofffenster sind in vielen Farben erhältlich, leicht und langlebig. Ein besonderer Vorteil ist darüber hinaus auch der Preis: Denn im Material-Vergleich schneiden Kunststoffdachfenster meist am günstigsten ab. Durch ihre geringere Masse sind sie außerdem mit Nachteilen in Bezug auf Wärmedämmung und Schallschutz verbunden.
- Aluminium: Aluminium-Fenster sind besonders stabil. Sie erreichen auch ohne aufwendige Pflege eine hohe Langlebigkeit und schützen darüber hinaus effektiv vor Einbruchversuchen. Während das Dachfenster Material mit geringen Abstrichen in Bezug auf die Wärmedämmung verbunden ist, lassen sich Aluminiumfenster in vielen Farben herstellen.
- Holz-Alu: Holz-Aludachfenster bieten alles, was ein modernes Fenster bieten muss. Sie sind stabil, langlebig und erreichen sehr gute Werte in Bezug auf Wärme- und Schallschutz. Die Hausbesitzer müssen die Holzflächen allerdings auch hier ab und an mit einem neuen Anstrich versehen, um die Fenster vor der Witterung zu schützen.
Übrigens: Neben dem Fensterelement selbst müssen Hausbesitzer auch für den Eindeckrahmen ein geeignetes Material wählen. Dieses richtet sich jedoch nach der Dacheindeckung. Hersteller bieten heute Modelle für Ziegel, Welle, Schiefer, Biberschwanz und Metallstehfalz an. Geht es um den Austausch alter Fenster, funktioniert das mit Adapterrahmen denkbar einfach. Solle die neuen Dachflächenfenster eine steiler stehen als das eigene Dach, kommen hingegen spezielle Aufkeilrahmen zum Einsatz.
Dachfenster nachrüsten: So funktioniert der Einbau im Bestand
Viele Gebäude im Bestand haben heute ein nicht ausgebautes Dachgeschoss. Ist dieses groß genug, lässt es sich wunderbar in neuen Wohnraum verwandeln. Wer diesen mit Tageslicht versehen möchte, kann Dachfenster nachrüsten. Damit das problemlos funktioniert, sind jedoch einige Dinge zu beachten. Um Fehler und schwerwiegende Folgen zu vermeiden, empfehlen wir, die Arbeiten an einen erfahrenen Dachdecker zu vergeben.
Video: Dachfenster einbauen mit Wechsel
Hornbach Meisterschule erklärt, wie sich ein neues Dachfenster bei zu engen Sparrenabständen einbauen lässtWechsel in den Sparren für unterschiedliche Fenstergrößen
Bevor die neuen Fenster ins Dach kommen, sind erst einmal die Dimensionen zu bestimmen. Aber wie lang und vor allem: Wie breit darf ein Dachfenster zum Nachrüsten eigentlich sein? Begrenzend wirken hier die Dachsparren. Liegen diese sehr eng, kommen oft nur maßgefertigte Fenster zum Einsatz. Aber Achtung: Sanierer sollten bei der Bemessung auch an die Rahmen denken. Bei zu geringen Sparrenabständen bleibt dann kaum noch Platz für die Glasflächen. Für Abhilfe sorgen sogenannte Wechsel. Dabei schneiden Handerker einen Teil aus den Sparren und verteilen die Last durch Querbalken auf die nebenan liegenden. Ob das im Einzelfall möglich ist, kann ein erfahrener Dachdecker oder ein Statiker beurteilen.
Sicherer Anschluss an Dachdämmung und Dampfbremse
Wer Dachfenster nachträglich einbaut, setzt diese in der Regel in ein gedämmtes Dach. Dieses ist nach innen mit einer Dampfsperre vor eindringender Feuchte geschützt. Durch das Öffnen der Konstruktion beim Fenstereinbau ist der Aufbau gestört und Wasserdampf könnte in die Dachdämmung eintreten. Kondensiert dieser darin, durchfeuchtet er das Material. Daraufhin sinkt der Wärmeschutz und sogar giftiger Schimmel kann entstehen. Damit das nicht passiert, sind die Fenster unbedingt Luftsicht einzubauen. Da das nicht ganz einfach ist, empfehlen wir Sanierern die Unterstützung durch einen erfahrenen Handwerker.
Achtung: Baugenehmigung oder Bauanzeige für neue Dachfenster
Auch rechtlich ist beim nachträglichen Einbau der Fenster einiges zu beachten. So kann zum Beispiel eine Baugenehmigung nötig sein, wenn mit dem Nachrüsten der Fenster auch eine Umnutzung des Dachgeschosses einhergeht. Gleiches gilt übrigens auch für Dachaufbauten oder Gauben, die in diesem Zuge neu errichtet werden sollen. Ob die neuen Dachflächenfenster erlaubt sind, hängt in einigen Regionen auch vom Bebauungsplan ab. Denn dieser kann Formen, Farben, Größen uns Stückzahlen der Dachfenster vorgeben.
Unser Tipp: Wir empfehlen Sanierern, das Vorhaben vorher mit dem örtlichen Bauamt abzustimmen. Die Sachbearbeiter können dann schnell mitteilen, ob Anforderungen bestehen oder Genehmigungen nötig sind.
Qualitätsversprechen durch Dachfenster bekannter Hersteller
Damit neue Fenster lange zuverlässig funktionieren, lohnt es sich bei der Anschaffung auf die Marken bekannter Hersteller zu vertrauen. Zur nennen sind dabei unter anderem:
- alwitra
- Braas
- Essmann
- Kureda
- Roto
- Velux
- Fakro
- Schüco
Hier finden Sie das Dachfenster Ihrer Wahl.
Pflegetipps für Dachfenster aus Holz, Kunststoff und Aluminium
Neue Fenster halten 30 Jahre und länger. Damit das funktioniert und die Elemente am Dach auch nach langer Zeit noch ansehnlich sind, sollten Hausbesitzer die Bauteile regelmäßig pflegen. Bei Kunststoff- und Aludachfenster bedeutet das:
- Fenster von innen und außen regelmäßig reinigen
- Oberflächen auf Beschädigungen kontrollieren
- Dichtungen prüfen und bei Bedarf ersetzen
- Scharniere prüfen, reinigen und bei Bedarf fetten
- Luftfilter (wenn vorhanden) jährlich prüfen, reinigen oder austauschen
Geht es um die Pflege von Holzfenstern, haben Verbraucher etwas mehr zu tun. Denn hier ist alle fünf bis zehn Jahre auch ein neuer Anstrich nötig. Denn dieser schützt das Material vor Feuchte und Witterung. Die übrigen Punkte überschneiden sich mit den bereits vorgestellten von Kunststoff und Aludachfenstern.
Dachfenster Kosten und Fördermittel für den Einbau im Altbau
Wie hoch sind eigentlich die Dachfenster-Kosten, fragen sich viele Hausbesitzer, bevor Sie mit der Maßnahme beginnen. Und: Eine einheitliche Antwort ist leider nicht möglich. Denn die Preise hängen neben der Qualität der Rahmen auch von der Verglasung und der entsprechenden Größe ab. Auch die Öffenmechanismen wirken sich teils entscheidend auf die Bauteile aus. Die folgende Liste gibt einen Überblick:
- Dachfenster aus Holz (klein) 300 bis 750 Euro
- Kunststoffdachfenster (klein) 150 bis 300 Euro
- Alufenster für das Dach (klein) 250 bis 500 Euro
- Dachbalkone zum Nachrüsten 2.000 bis 3.000 Euro
- Flachdachfenster (klein) 150 bis 500 Euro
- Tageslicht-Systeme zum Nachrüsten 300 bis 750 Euro
Wichtig zu wissen ist, dass die hier angegeben Werte nur grobe Hinweise geben. Wer sich für die tatsächlichen Dachfenster-Kosten interessiert, sollte die Angebote von Anbietern und Handwerkern vergleichen. Hinzu kommen dabei auch Montagekosten, die neben der örtlichen Einbausituation auch vom regionalen Preisgefüge abhängen.
Dachfenster-Förderung über die BEG zum Energiesparen
Haben die neuen Fenster einen U-Wert von 1,0 W/m²K oder besser, vergibt der Staat eine Dachfenster-Förderung über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Zur Auswahl stehen zinsgünstige Darlehen mit Tilgungszuschuss oder einmalige Zuschüsse in Höhe von 20 bis 25 Prozent.
Wichtig: Die Mittel müssen vor der Vergabe von Liefer- und Leistungsverträgen mit einem Energieberater beantragt werden. Dessen Kosten sind dabei natürlich ebenfalls förderfähig.
Steuerliche Förderung der Lohnkosten für Handerker
Kommt die KfW-Dachfenster-Förderung nicht infrage, bleibt in vielen Fällen noch die Förderung über das Finanzamt. Denn das erlässt Sanierern 20 Prozent der Handwerkerkosten (maximal 1.200 Euro im Jahr) im Rahmen der jährlichen Einkommenssteuererklärung. Damit das richtig funktioniert, müssen die Posten Lohn- und Materialkosten unbedingt getrennt auch den Handwerkerrechnungen hervorgehen.
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