Obwohl sie schon seit der Antike existieren, rückten moderne Fußbodenheizungen erst in den letzten Jahrzehnte wieder  in den Vordergrund. Deshalb kennt auch nicht jeder ihre Vor-und Nachteile. Über teilweise stark verbreitete Vorurteile soll im Folgenden aufgeklärt werden.

1.   Die Verlegung und die Wartung sind kompliziert

Bei der Verlegung der Fußbodenheizung unterscheidet man zwischen Trocken- und Nassverlegung. Im ersten Fall werden die Leitungsröhren in spezielle Vertiefungen innerhalb der Dämmplatten gelegt und mit einer Folie von dem Estrich getrennt. Bei der Nassverlegung hingegen liegen die Röhren direkt im Estrich und oberhalb der Trittschall- und Wärmedämmung.

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Je nach Art der Fußbodenheizung kann die Montage leichter oder komplizierter sein. Nachrüstung zum Beispiel kann in manchen Fällen kompliziert werden, vor allem bei einem nass verlegtem System. Eine nachträgliche Verlegung ist in diesem Fall unerwünscht, wenn es sich nicht um einer Kernsanierung handelt. Grund dafür ist die lange Zeit, der ein Estrich zum Aushärten braucht. Eine Trockenestrich Fußbodenheizung lässt sich normalerweise einfacher nachrüsten, da es nah zu keine Bewegung in den Bauteilen stattfindet. Schäden an der Bodenheizung treten eher selten auf. Die Verlegung muss fachgerecht erfolgen, um später teure Probleme zu vermeiden.

Es ist zwar empfohlen eine Beratung und fachliche Unterstützung bei der Heizungsinstallation zu nutzen, dies ist aber keine Pflicht. In diesem Video sehen Sie wie ein Hobbyheimwerker eine Fußbodenheizung selber montiert.

2. Es ist am besten, Fußbodenheizung unter Fliesen oder Beton zu installieren.

Das stimmt nicht. Sie können auch Fußbodenheizung unter Holz oder einem Teppich installieren. Während verschiedene Bodenarten in ihrer Isolierkapazität variieren, beeinflusst dies in keiner Weise die Wirksamkeit der Fußbodenheizung. Tatsächlich haben auch dicke Materialien wie Teppichboden ein hohes Emissionsvermögen - die Fähigkeit, Wärmeenergie abzugeben - was sie für die Fußbodenheizung geeignet macht.

Hölzer wie Bambus, Merbau oder Eiche, Kirsche und Nussbaum sind mit einer Fußbodenheizung kompatibel.  Buchenholz oder Ahorn sollte man für diesen Zweck nicht verwenden. Damit Feuchtigkeit besser transportiert wird, darf das Parkett nicht versiegelt sein. Bei Parkett sowie bei Laminat muss Heizestrich als Untergrund verwenden werden.

Auch nicht alle Teppiche sind für eine Fußbodenheizung geeignet.  Der Teppich darf nicht isolierend wirken, oder Schadstoffe freisetzen. Teppiche, die mit Flächenheizungen kombinierbar sind, werden dementsprechend markiert.

3. Fußbodenheizungen sind teuer

Die Kosten für die Installation einer Fußbodenheizung sind abhängig von:


• Klimabedingungen

• Systemkomplexität

• Der Klimatechnik

• Der vorhandene Boden

• Flexibilität des Herstellers / Installateurs


Preise für Trockensysteme liegen zwischen 28 und 44 Euro pro Quadratmeter. Zusätzliche Kosten entstehen für Anbindeleitungen (ca. € 6,50 pro Meter) sowie für Verlegeplatten (ca. € 11 pro Quadratmeter). Die Kosten von Nasssystemen befinden sich zwischen 13 und 40 Euro pro Quadratmeter. Bei elektrischen Fußbodenheizungen liegen die Kosten etwa bei 24 Euro pro Quadratmeter.

Installationspreise pro Quadratmeter werden bei größerer Fußbodenfläche vergleichsweise sinken. Wichtig ist es, unterschiedliche Angebote für die Installation zu vergleichen. Da Altbauten eine spezielle Behandlung benötigen, sind die Installationskosten auch normalerweise höher als bei Neubauten, wo mehr Standardisierung zulässig ist.

Fußbodenheizungen können durch ihre niedrigeren Temperaturen Energie sparen. Während ein Heizkörpersystem Temperaturen von 55°C bis 60°C benötigt, braucht eine Fußbodenheizung lediglich etwa zwischen 40 und 45°C. Weil die Wärme erst an die kälteempfindlichen Füße übertragen wird, könnte die Raumtemperatur rund zwei Grad Celsius niedriger liegen, als bei herkömmlichen Heizungssystemen. Die Ausnahme zu dieser Regel kann die Elektro-Fußbodenheizungen sein. Trotz ihrer einfachen Verlegung kann  der Betrieb, wegen der hohen Strompreise und ohne eigene Stromerzeugung teuer werden.

4. Die Heizung ist im Boden installiert, da Wärme steigt

Warme Luft bewegt sich zwar nach oben, dies ist aber nicht das hauptsächliche Funktionsprinzip von Flächenheizungen. Die Wärmeabgabe an den Raum erfolgt über Strahlung und die ist in alle Richtungen gleich. Flächenheizung funktioniert genauso gut an der Wand oder der Decke, aber es ist meisten angenehmer, den Tag mit warmen Füßen anzufangen. Noch besser ist das für kleine Kinder, die sich oftmals am Boden bewegen.

5. Eine Fußbodenheizung belastet den Kühlschrank

Obwohl ein Kühlschrank auf dem Boden steht, wird dieser nicht mehr von einer Fußbodenheizung aufgewärmt als von jedem anderen Heizungssystem. Ein moderner, gut isolierter und strahlungsreflektierender Kühlschrank, wird diese Temperatur leicht überstehen. Dennoch rechnet man bei einer Fußbodenheizung mit einer Oberflächentemperatur von zwischen 20 und 25 Grad, was normalen Sommertemmertempraturen entspricht.

 

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