Aus dem Inhalt:
Was sind intelligente Zähler?
SmartMeter sind intelligente Zähler. Gegenüber herkömmlichen Ferraris-Zählern, die sich an der drehenden Scheibe auf dem Ziffernblatt erkennen lassen, messen sie aber nicht nur Ihren absoluten Energieverbrauch, sondern auch den tatsächlichen und die zugehörigen Verbrauchszeiten. Darüber hinaus sind sie in ein Kommunikationsnetz eingebunden und übermitteln Ihre Verbrauchsdaten in regelmäßigen Abständen automatisch an den Energieversorger.
SmartMeter gibt es heute für Wasser, Strom, Ga s oder Wärme aus Fernwärmenetzen. Erkennbar sind sie oft an der digitalen Anzeige und daran, dass keine Ablesung vom Versorger mehr notwendig ist.
Was bringen intelligente Zähler?
Mit einer flächendeckenden Einführung von SmartMetern sollen die Energieverbräuche für Verbraucher besser nachvollziehbar werden. Eine regelmäßige Anzeige oder Abrechnung soll den Verbrauch, zum Beispiel von Strom, transparenter machen und zum Sparen anregen.
Dabei muss man aber sagen, dass die bloße Kenntnis der monatlichen Verbrauchsdaten noch keine Kilowattstunde Strom spart. Denn um Potentiale zu erkennen, müssen die Ergebnisse verstanden, in Kosten umgerechnet, langfristig aufgezeichnet und dann auch noch vergleichend dargestellt werden.
Eine vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Auftrag gegebene Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young hat einmal das Kosten-Nutzen-Verhältnis für den Austausch untersucht und kommt zu einem ernüchterndem Ergebnis. Im Durchschnittshaushalt lassen sich mit den intelligenten Zählern ohne weiteres keine Energiekosten sparen.
Das heißt Strom sparen mit intelligenten Zählern ist zwar möglich aber auch mühsam. Kostenfreie Monitoring-Lösungen, wie der Pixometer, der Zählerstände über Ihre Smartphone-Kamera erkennt und zusammenstellt, leisten da bereits heute deutlich mehr.
Im Rahmen der Energiewende ermöglicht die automatische Übermittlung von tatsächlichen Verbräuchen und Nutzungszeiten aber eine effizientere Regelbarkeit der Energieerzeugung. Im Kontext der Energiewende könnten dabei zum Beispiel hohe Investitionskosten für den Netzausbau eingespart werden.
Ein weiteres Plus der SmartMeter sind zeitabhängige Tarife. Denn mit der Übergabe der Nutzungszeit kann der Energieversorger nicht nur feststellen wie viel Energie Sie verbraucht haben, sondern auch wann. Der Verbrauch von Strom in Zeiten, in denen Energieüberschüsse bestehen, könnte so mit einem günstigeren Strompreis belohnt und starke Schwankungen im Stromnetz teilweise ausgeglichen werden.
SmartMeter per Gesetz – Wer muss? Wer kann?
Die Einführung der modernen Technologie schreitet in Europa unterschiedlich schnell voran. Generell sieht die EU den Aufbau von cleveren Infrastrukturen vor und zielt damit auf eine aktive Beteiligung der Verbraucher am Stromversorgungsmarkt. Es wird jedoch auch darauf hingewiesen, dass vor einer verpflichtenden Einführung die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit geprüft werden muss.
In Deutschland wird der Einbau intelligenter Zähler seit 2010 zumindest im Neubaubereich oder nach großen Renovierungen vorgeschrieben. Praktisch haben sowohl Verbraucher als auch Messstellenbetreiber die Möglichkeit SmartMeter abzulehnen, wenn sie wirtschaftlich nicht sinnvoll sind.
Ganz anders sieht es da zum Beispiel in Schweden aus. Denn da wurden elektronische Stromzähler von den Netzbetreibern verpflichtend eingeführt.
Nachtrag vom 14.09.2015 / Ro
Nach aktuellem Entwurf des "Gesetz über den Messstellenbetrieb und die Datenkommunikation in intelligenten Energienetzen", dem sog. "SmartMeter-Gesetz", wird der Einbau von SmartMetern in Zukunft auch für Konsumenten mit geringen Stromverbrauch verpflichtend sein. Die Entscheidung liegt dann beim Messstellenbetreiber, der allerdings frei gewählt werden kann.
Für weiter Infos möchten wir die Beiträge auf Phasenprüfer.info empfehlen: http://bit.ly/1QznNQu
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