Negative Strompreise – Wie sie entstehen

Strom kann auf der Strombörse gehandelt werden. Dabei bieten Stromerzeuger ihre Stromkontingente an und Stromversorger kaufen diesen um ihn an den Endkunden weiterzuleiten.
Dabei wird unterschieden ob der Strom am gleichen Tag oder erst am nächsten Tag geliefert werden soll. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit Strom für einen festen Betrag für zum Beispiel ein Jahr zu kaufen.
Da Strom direkt nach der Gewinnung verbraucht werden muss, da er nur schwer gelagert werden kann, richtet sich der Preis für Strom danach, wie viel Strom hergestellt wird und wie viele Abnehmer es für den Strom gibt. Wird an einem sonnigen und windigen Tag viel Strom erzeugt, dann sinkt der Preis für Strom. Wird so viel Strom erzeugt, dass es keine Abnehmer mehr für den Strom gibt, dann kann es passieren,  dass der Strompreis negativ wird.
Das bedeutet, dass dem Verbraucher sogar Geld bezahlt wird, wenn er Strom verbraucht.

 

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Gründe für negative Strompreise

Technische Gründe:
Braunkohle- und Atomkraftwerke sind als Grundlastkraftwerke nur schlecht regulierbar. Sie brauchen nach einer Komplettabschaltung zwischen 9 und 24 Stunden bis sie wieder hochgefahren sind. Mit ihnen kann kaum auf kurzfristige Veränderungen des Stromangebotes reagiert werden.

Wirtschaftliche Gründe:
Die meisten Stromanbieter haben langfristige Verträge mit denen sie selbst bei niedrigen Strompreisen ihre Gewinne sichern. Ist der Strompreis negativ, dann wir der Stromanbieter zum Stromverbraucher um mehr Geld zu verdienen.
Deshalb lassen viele Anbieter ihre Kraftwerke auf hoher Leistung weiter laufen und verkaufen ihren Strom gewinnbringend im Ausland.


Auswirkungen von negativen Strompreisen auf den Umbau der Energiewende

Nach Johannes Mayer vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme zahlt in erster Linie der normale Stromverbraucher diese Rechnung. Über die EEG Umlage wird die Differenz zum niedrigen Börsenstrompreis von den normalen Stromverbrauchern bezahlt. Dieses Politisch entstandene Konstrukt war notwendig, um die regenerative Energie, Photovoltaik und Windkraft technisch und wirtschaftlich voran zu treiben.
Nimmt man die politischen Ziele ernst, so soll im Jahr 2050 der Energieverbrauch nahezu 100% regenerativ erzeugt werden. Daraus ergibt sich das ein weiterer, stärkerer Ausbau der Regenerativen Energien bei gleichzeitiger Reduzierung der fossilen Energieträger. Dieser Umbau der konventionellen Kraftwerksparkanlagen wird auch zukünftig Konfliktpotential hervorrufen.

 

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