Balkone und Geländer: Arten im Vergleich
Aus dem Inhalt:
Balkone und Geländer gibt es heute in ganz unterschiedlichen Arten. Noch vor dem Beginn der Planung sollten Interessierte dabei die richtige für sich finden. Zur Auswahl stehen Geländer für französische Balkone, konventionelle auskragende Balkone, Loggien oder Wintergärten. Auch Wind- und Sichtschutzelemente sind im Handel erhältlich.
Geländer für französische Balkone
Französische Balkone sind eigentlich gar keine Balkone. Zumindest nicht im herkömmlichen Sinne. Denn sie bestehen in der Regel nur aus einer Fenstertür und einem außen liegenden Geländer. Sie kommen vor allem in innerstädtischen Gebieten vor und entstanden durch sehr knappe Platzverhältnisse. Denn durch enge Bebauung erlaubt das Recht nicht immer einen auskragenden Balkon. Die Ausführungsvarianten geeigneter Geländer sind heute mannigfaltig: Von romantisch verspielt bis schlicht und modern.
Auskragende Balkone und Loggien
Klassische Balkone ragen aus der Fassade hervor. Sie lassen sich teilweise oder komplett am Bauwerk befestigen oder frei vor diesem aufstellen. Sind die Freiflächen in das Haus integriert, sprechen Experten hingegen von einer Loggia. Ganz gleich, welche Art vorhanden ist: Balkongeländer gibt es auch hierfür in jeder erdenklichen Art und Weise. Zur Auswahl stehen unter anderem natürliche Holzgeländer für Gebäude im ländlichen Raum oder nahezu unsichtbare Edelstahl-Glas-Kombinationen für minimalistische Neubauten.
Balkongeländer für den Wintergarten
Eine Besonderheit stellen Wintergärten da. Denn diese sind in der Regel komplett verglast und lassen sich auch im Herbst oder im Frühjahr nutzen. Balkongeländer kommen hier meist aus Kunststoff, Aluminium oder Edelstahl zum Einsatz. Sie bestehen dann aus einer dekorativen Brüstung und schützenden Glas-Elementen, die sich im Sommer meist komplett entfernen oder zur Seite schieben lassen.
Übrigens: In diesem Beitrsg verraten wir, wann Hausbesitzer einen Wintergarten ohne Baugenehmigung anbauen können.
Sichtschutz für Privatsphäre auf dem Balkon
Neben den klassischen Balkongeländern gibt es heute auch Sichtschutzelemente, die Wind und störende Blicke abwehren. Selbst beim Hitzeschutz können die Elemente helfen. Neben bepflanzten Rankgittern oder Wänden aus Glas gibt es dabei auch Holz- oder Kunststoffelemente, die sich einfach nachträglich installieren lassen.
Verschiedene Materialien für Geländer
Egal ob Verbraucher einen Balkon anbauen oder einen bestehenden sanieren: Die Auswahl der Materialien für ein neues Balkongeländer ist groß. Neben den klassischen Werkstoffen Holz, Aluminium oder Edelstahl gibt es dabei auch Kunststoffelemente sowie Balkongeländer aus verzinktem Stahl oder Edelstahl. Besonders interessant für moderne Baustile: Geländer aus Glas in Kombination mit Edelstahl oder Aluminium. Die folgenden Abschnitte geben einen Überblick über die Eigenschaften der verschiedenen Werkstoffe.
Balkongeländer Material | Eigenschaften |
---|---|
Geländer aus Kunststoff | Leichtes und witterungsbeständiges Material, das in vielen Dekoren erhältlich ist. In Form von Latten oder Platten kommt es für den Beschlag der Brüstung infrage. Geländerpfosten bestehen aus Stahl oder Aluminium. |
Holz-Balkongeländer | Natürliches Material für Gebäude mit ländlichem Charme. Vergleichsweise hoher Pflegeaufwand durch regelmäßig nötige Anstriche zum Schutz vor dem Verwittern. |
Balkongeländer aus Alu | Witterungsbeständiges und pflegeleichtes Material, das sich in vielen Formen umsetzen lässt. Interessant sind die verschiedenen Farben und Dekore, die durch die Pulverbeschichtung möglich sind. |
Edelstahlgeländer | Besonders stabil, langlebig und elegant. Das Material ist pflegeleicht und für besonders schlanke Konstruktionen geeignet. |
Balkongeländer aus verzinktem Stahl | Verzinkter Stahl ist ein witterungsbeständiger Werkstoff, der sich mit den richtigen Farben und Lacken an das Haus anpassen lässt. Stahl Balkongeländer sind pflegeleicht und vielfältig einsetzbar. |
Glasgeländer für den Balkon | Außergewöhnliche Geländer, die je nach Konstruktion kaum sichtbar sind. Wichtig ist jedoch, dass vor allem transparente Platten ohne regelmäßige Reinigung schnell unansehnlich wirken können. |
Geländer aus Kunststoff sind leicht und langlebig
Kunststoff ist ein leichtes und stabiles Material, das sich auch für Balkongeländer eignet. Infrage kommt es dabei aber nicht für die tragenden Bauteile, sondern für die dekorativen Beschläge. Zur Auswahl stehen dabei Latten in Holzoptik, Farbige Balkonlatten oder durchgängige Platten in unterschiedlichen Farben und Mustern. Von Vorteil ist dabei neben dem geringen Gewicht vor allem die pflegeleichte Nutzung. So müssen Hausbesitzer Balkongeländer aus Kunststoff nicht streichen oder beschichten. Lediglich reinigen sollten sie die Elemente von Zeit zu Zeit.
Holzgeländer für Balkone im urigen Landhausstil
Pflegeleicht sind Balkongeländer aus Holz nicht gerade. Dafür wirken sie natürlich und passen vor allem zu ländlichen Baustilen. Damit die Elemente aus nachwachsenden Rohstoffen lange wie neu aussehen, sind sie in regelmäßigen Abständen zu streichen. Die aufgetragene Schicht schützt das Holz und wehrt die ständig wechselnden Witterungsbedingungen ab. Holzbalkongeländer bestehen in der Regel aus zwei horizontalen Gürteln, die die dekorativen und schützenden Latten tragen. Geländerpfosten aus Stahl oder Aluminium tragen die Konstruktion. In Abhängigkeit von der baulichen Situation kommen hier Systeme zur aufgesetzten und zu seitlichen Montage infrage.
Alu-Balkongeländer sind modern und robust
Balkon Geländer aus Aluminium sind witterungsbeständig und robust. Sie müssen nicht gestrichen werden und lassen sich durch eine Pulverbeschichtung in vielen Farben und Dekoren gestalten. Einige Hersteller bieten Elemente an, die perfekter Holzoptik kaum von dem natürlichen Material zu unterscheiden sind. Geht es um den Aufbau der Konstruktion, lassen sich heute nahezu alle Wünsche erfüllen.
Edelstahl Balkongeländer sind besonders stabil
Auch Edelstahlbalkone sind robust und langlebig. Sie glänzen außerdem durch eine besonders elegante Oberfläche und einen minimalen Reinigungsaufwand. Während sich in der Umsetzung viele Formen realisieren lassen, entscheiden sich immer mehr Bauherren für Edelstahl-Glasgeländer. Hier spielen die filigranen Elemente aus Edelstahl mit durchsichtigem Glas. Im Ergebnis entstehen einzigartige Geländer, die optisch perfekt in die individuelle Gebäudearchitektur einfließen.
Verzinkter Stahl für Geländer am Balkon
Eine Alternative zum Edelstahl bieten Balkongeländer aus verzinktem Stahl. Auch diese gelten als robust sowie langlebig und sind in vielen Formen umsetzbar. So zum Beispiel in leichten Konstruktionen aus Vierkantrohren und Stahlbändern. Gefragt sind darüber hinaus auch hier Kombinationen mit dem transparenten Werkstoff Glas. Die Geländerpfosten der feuerverzinkten Stahlsysteme sind je nach Balkon in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Infrage kommen dabei Pfosten zur aufgesetzten oder zur seitlichen Montage.
Glas-Balkongeländer sind modern und elegant
Glasgeländer sind in vielerlei Hinsicht etwas ganz Besonderes: Während sie auf der einen Seite mit ihrer Witterungsbeständigkeit punkten, lassen sie sich fast unsichtbar am Balkon befestigen. Möglich ist das durch spezielle Systeme, bei denen die Platten in Bodenhalterungen stecken. Darüber hinaus ist auch die Kombination mit Edelstahl, verzinktem Stahl oder Aluminium möglich. Wichtig zu wissen: Wer sich für transparente Elemente entscheidet, muss diese auch regelmäßig reinigen. Andernfalls verlieren die Platten schnell ihre elegante Wirkung und sehen nicht mehr ansehnlich aus.
Balkongeländer kaufen: Darauf ist zu achten
Wer ein neues Balkongeländer kaufen möchte, muss zunächst einige Punkte beachten. So muss das Bauteil nicht nur zum eigenen Haus, sondern auch zu den eigenen Lebensumständen passen. Es muss die Wünsche und Bedürfnisse in Bezug auf Pflege- und Wartungsaufwand entsprechen und sicher vor dem Herunterfallen schützen.
Video: Feuchtigkeitsschäden durch Balkongelädner
Falsch angebrachte Geländer können Wasserschäden am Balkon verursachenDie richtige Planung für neue Balkongeländer
Bei der Planung kommt es zunächst auf die Wahl geeigneter Materialien an. Diese müssen zum Haus und zu den eigenen Wünschen passen. Wer sich für ein natürlich anmutendes Geländer interessiert, dieses aber nicht pflegen möchte, ist zum Beispiel mit pulverbeschichtetem Aluminium in Holzoptik gut beraten. Für moderne und außergewöhnlich puristische Gebäude kommen hingegen eher Glasgeländer infrage. Auch dann, wenn Verbraucher eine Balkon-Solaranlage installieren möchten, ist das bei der Planung zu berücksichtigen. Ein Experte berät Hausbesitzer hier umfangreich und zeigt die verschiedenen Varianten auf.
Übrigens: Geht es um die Konstruktion der Balkongeländer, spielt auch die Lebenssituation eine große Rolle. So sollten Interessierte mit Kindern oder Haustieren auf ein dichteres Geländer achten. Das schützt sowohl die Kleinen als auch deren Spielzeug vor dem Herunterfallen.
Wer montiert das Geländer auf dem Balkon
Eine wichtige Frage betrifft immer auch die Installation der Geländer. Während sich die Pfosten zur seitlichen und aufgesetzten Montage gibt, können diese selbst oder durch einen Fachmann angebracht werden. Auf fachliche Unterstützung sollten alle setzen, die auf individuelle und vor allem sichere Lösungen sorgen. Wer ausreichend handwerkliches Geschick hat, kann hingegen auch einen Geländerbausatz kaufen und diesen selbst montieren. Möglich sind aber auch Kombinationen: Dabei bringen Fachexperten die Pfosten sicher an, während sich Hausbesitzer nur noch um die Beschläge kümmern.
Preise vergleichen und bares Geld sparen
Wie in jedem Bereich empfehlen wir auch hier: Wer Geld sparen möchte, muss Preise vergleichen. Haben sich Hausbesitzer für Art und Material entschieden, können sie sich mehrere Angebote erstellen lassen und das am besten passendste wählen. Aber Achtung: Das Angebot für ein Balkongeländer ist nicht immer das günstigste.
Die richtige Pflege für Geländer am Balkon
Damit das neue Balkon-Geländer lange im neuen Glanz erstrahlt, ist eine regelmäßige Pflege meist unerlässlich. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über Materialien und Maßnahmen.
Material der Balkongeländer | Pflegetipps |
---|---|
Kunststoff | regelmäßige Reinigung; spezielle Lösungen schützen die Materialien vor dem Ergrauen |
Holz | Reinigen und Befreien von Algen oder anderen Beschmutzungen, je nach Zustand alle 5 bis 10 Jahre beschädigte Oberflächen abschleifen, anrauen und neu streichen; |
Aluminium | ein bis zwei Mal im Jahr mit Wasser vor groben Schmutz befreien, Schäden in der Oberfläche lassen sich mit Lackstiften oder Pflegemitteln ausgleichen. |
Edelstahl | Oberflächen je nach Grad der Verschmutzung mit Wasser oder geeigneten Mitteln reinigen. Gebürstete oder geschliffene Edelstahlgeländer immer parallel zur Struktur abwischen |
Verzinkter Stahl | verzinkte Oberflächen bilden in den ersten Wochen eine schützende Deckschicht und sind dann witterungsbeständig; Reinigung mit Wasser und Haushaltsschwamm; saure oder alkalische Reinigungsmittel sind nicht zu empfehlen |
Glas | abhängig vom Grad der Verschmutzung mit speziellen Glasreinigern vom Schmutz befreien, Nano-Beschichtungen sorgen dafür, dass der Staub und Schmutz nicht haften bleibt |
Balkongeländer: Kosten und Fördermittel
Die Balkongeländer Kosten können heute sehr unterschiedlich ausfallen. Neben dem Material wirkt sich dabei auch die Gestaltung auf den Preis aus. Wer nach einer schicken individuellen Lösung sucht, muss dabei in der Regel tiefer in die Tasche greifen. Die folgende Liste gibt einen Überblick über Meterpreise.
- Holzgeländer kosten etwa 15 bis 70 Euro pro Meter
- Feuerverzinkte Stahlgeländer schlagen mit 30 bis 100 Euro pro Meter zu Buche
- Edelstahl-Balkongeländer kosten 60 bis 150 Euro pro Meter
- Glasgeländer mit Stahl gibt es für 80 bis 250 Euro pro Meter
- Reine Glasgeländer sind mit 150 bis 300 Euro pro Meter teurer
Achtung: Die angegebenen Werte verstehen sich lediglich als Richtwerte. Aufschluss gibt hingegen das individuelle Angebot von Herstellern oder Handwerkern.
Der Staat fördert die Sanierung vom Balkon Geländer
Viele Sanierungsarbeiten am selbst genutzten Haus werden vom Staat gefördert. So können Hausbesitzer ihre Steuerlast jedes Jahr um bis zu 1.200 Euro verringern, wenn sie die Lohnkosten der Handwerker in der Einkommenssteuererklärung angeben. Die Förderung beläuft sich dabei auf 20 Prozent, jedoch nicht mehr als 1.200 Euro im Jahr. Wichtig zu wissen ist, dass die Lohnkosten getrennt aus der Rechnung hervorgehen müssen. Denn für die Materialkosten gibt es in diesem Fall keine Fördermittel.
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