Klimaanlage einbauen und viele Vorteile nutzen
Aus dem Inhalt:
- angenehm kühle Innenräume
- gesunder Schlaf in der Nacht
- Wohlbefinden und Konzentrationsfähigkeit am Tage
- insgesamt höhere Wohnqualität
Darüber hinaus gibt es aber auch Nachteile, wenn Verbraucher eine Klimaanlage nachrüsten lassen. So kostet die Technik bei Anschaffung und Installation erst einmal Geld. Hinzu kommen die Stromkosten im Betrieb und die trockene Luft, die die Klimatechnik in der Regel mit sich bringt. Nachteilig sind außerdem auch die Geräusche, die vor allem mobile Klimageräte von sich geben. Ist die Technik falsch eingestellt, können darüber hinaus auch Zugerscheinungen auftreten. Diese senken den Wohnkomfort und führen im schlimmsten Falle sogar zu schmerzhaften Verspannungen. Die folgende Liste zeigt mögliche Nachteile, wenn Verbraucher eine Klimaanlage einbauen lassen.
- hohe Kosten bei Anschaffung, Montage und im Betrieb
- Trockene Luft in Wohn- und Schlafräumen
- Geräusche von Kompressoren und Ventilatoren
- Zugerscheinungen bei falscher Einstellung der Technik
Eine Klimaanlage nachrüsten: Diese Arten gibt es
Möchten Verbraucher eine Klimaanlage nachrüsten und einbauen lassen, müssen sie sich zunächst für eine Art entscheiden. Die folgende Tabelle zeigt, welche Systeme dabei zur Verfügung stehen und welche Vor- sowie Nachteile diese haben.
Art der Klimaanlage zum Nachrüsten | Beschreibung der Technik | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|
Ventilator mit Kühlfunktion | Ventilatoren mit Kühlfunktion sind die einfachste Art, die Raumtemperatur zu senken. Sie blasen Luft über einen Behälter mit Eis oder kaltem Wasser. Die Luft gibt Energie ab und strömt mit geringerer Temperatur in den Raum ein. | geringe Anschaffungskosten, niedriger Stromverbrauch, mobil und flexibel aufstellbar | sehr geringe Kühlleistung; störende Geräusche durch den Ventilator |
Mobile Klimaanlage (Monoblockgerät) | Mobile Klimaanlagen bestehen aus einem Gerät (Monoblickgerät) in dem sich die gesamte Klimatechnik befindet. Es saugt Luft aus dem Raum an, entzieht ihr Energie und bläst die kühlere Luft in den Raum ein. Die aufgenommene Wärme blasen die Geräte über einen Schlauch nach außen ab. Letzterer lässt sich dabei fest durch die Mauer oder flexibel durch ein geöffnetes Fenster führen. Eine Alternative ist die Klimaanlage mobil und ohne Abluftschlauch. Dabei gelangt die entzogene Wärme direkt wieder in den Aufenthaltsraum. | überschaubare Anschaffungskosten, flexibel und mobil im Raum aufstellbar, Kühlleistung ist ausreichend für normale Wohnräume | störende Geräusche im Innenraum; höherer Stromverbrauch bei Geräten mit Abluftschlauch (Wärme strömt über leicht geöffnete Fenster nach innen); ineffiziente Betriebsweise bei Geräten ohne Abluftschlauch |
Klimasplitgeräte | Split-Klimaanlagen bestehen aus zwei Bauteilen: Einer Inneneinheit und einer Außeneinheit. Die Inneneinheit saugt Raumluft an und führt diese über einen Wärmeübertrager. Die Luft gibt thermische Energie ab und strömt mit geringeren Temperaturen zurück. In der Außeneinheit befindet sich die nötige Klimatechnik, um die aufgenommene Wärme an die Umgebung abzugeben. | hohe Effizienz; geringe Stromkosten; hohe Kühlleistung möglich; geringere Lärmbelästigung in Innenräumen; mehrere Innengeräte lassen sich mit einer Außeneinheit verbinden; einige Klimageräte verfügen über eine Funktion zum Heizen | höhere Anschaffungskosten; nicht mobil einsetzbar |
Kühlen mit der Wärmepumpe | Wer in einem Neubau oder nach einer energetischen Sanierung eine Wärmepumpe einsetzt, kann mit dieser nicht heizen. Viele Geräte sind auch mit einer aktiven oder passiven Kühlfunktion ausgestattet. Dabei entziehen sie dem Raum über Wand-, Decken- und Fußbodenheizung Wärme. Diese lässt sich dann entweder aktiv mit der beinhalteten Heiz- und Kühltechnik nach außen abführen oder passiv an Wasser oder das Erdreich übertragen. | Verbraucher müssen keine Klimaanlage einbauen; hohe Kühlleistung; sehr niedrige Betriebskosten; passive Kühlung ist besonders klima- und umweltschonend | sehr hohe Anschaffungskosten; Flächenheizung muss vorhanden sein; Gefahr der Taupunktunterschreitung (Feuchte Stellen an Wänden und Böden) |
Wer heute eine Klimaanlage einbauen möchte, entscheidet sich meist für innovative Splitanlagen. Denn diese bieten eine hohe Kühlleistung. Sie lassen sich einfach nachrüsten und verursachen vergleichsweise geringe Stromkosten.
Funktionsweise einer Klimaanlage zum Nachrüsten
Abgesehen von Ventilatoren mit Kühlfunktion arbeiten alle aufgeführten Gerätearten nach dem gleichen Prinzip. Sie führen ein flüssiges Kältemittel über einen sogenannten Verdampfer. Der Wärmeübertrager lässt thermische Energie von der Raumluft auf das Kältemittel übergehen, wobei sich dieses erwärmt. Es wechselt seinen Aggregatzustand und strömt anschließend komplett gasförmig zu einem elektrisch angetriebenen Kompressor. Dieser erhöht den Druck und damit auch die Temperatur des Kältemittels. Liegt Letztere über der aktuellen Außentemperatur, strömt das gasförmige Medium durch einen zweiten Wärmeübertrager. Der sogenannte Verflüssiger gibt thermische Energie an die Außenluft ab und sorgt dafür, dass sich das Kältemittel entspannt. Es nimmt seinen Ausgangszustand wieder ein und strömt in flüssiger Form zum Verdampfer zurück. An dieser Stelle beginnt der Prozess erneut.
Übrigens: Möchten Verbraucher eine Klimaanlage einbauen, sollten sie bereits bei Planung und Kauf darauf achten, dass diese tatsächlich zum Haus passt. Während zu kleine Geräte die gewünschten Temperaturen nicht immer erreichen, verbrauchen zu große oft zu viel Energie. Das führt zu einem höheren Strombedarf und dazu, dass die Betriebskosten der Anlagen steigen.
In 5 Schritten die Klimaanlage einbauen: Anleitung
Wer sich für eine Klimaanlage entschieden hat, kann diese in der Regel einfach im eigenen Haus einbauen. Nötig sind dazu die folgenden 5 Schritte:
- Kühllast und richtige Größe bestimmen
- Die passende Art der Klimaanlage wählen
- Installation von Außen- und Innengerät
- Kältemittelleitung der Klimaanlage einbauen
- Strom und Kondensatleitung installieren
Schritt 1: Die richtige Größe der Klimaanlage zum Nachrüsten
Mit welcher Leistung Verbraucher eine Klimaanlage einbauen müssen, hängt vor allem von den örtlichen Gegebenheiten ab. Befinden sich viele Fenster, Außenwände und elektrische Geräte im Aufstellraum, muss die Kühlleistung entsprechend hoch sein. Für eine passgenaue Dimensionierung berechnet ein Fachmann zunächst die Kühllast. Dabei addiert er alle Wärmeeinträge, die die Technik im Auslegungsfall ausgleichen muss, um die Wohnräume auf angenehme Temperaturen zu bringen. Für eine einfachere Auswahl geben viele Hersteller auch das Raumvolumen an, das sich mit dem entsprechenden Klimagerät kühlen lässt.
Schritt 2: Die passende Art der Klimatechnik auswählen
Steht die Leistung fest, müssen Verbraucher eine Art der Klimaanlage zum Nachrüsten auswählen. Während mobile Anlagen dabei immer nur einen Raum kühlen, lassen sich sogenannte Multi-Split-Anlagen in mehreren Zimmern montieren. Dazu verbindet ein Fachmann mehrere Innengeräte über ein Netz aus Kältemittelleitungen mit einer zentralen Außeneinheit. Entscheiden sich Verbraucher für eine Single-Split-Anlage, bekommen Sie hingegen nur eine Innen- und eine Außeneinheit.
Schritt 3: Innen- und Außengerät der Klimaanlage einbauen
Im nächsten Schritt können Verbraucher die Klimaanlage einbauen. Dazu befestigen sie das Innengerät/ die Innengeräte sicher an den Wänden der zu kühlenden Räume. Anschließend installieren sie die Außeneinheit vor dem Haus. Aufstellen lassen sich die Außengeräte dabei zum Beispiel auf dem Boden, auf Konsolen an der Außenwand oder sogar auf dem Dach.
Schritt 4: Kältemittelleitungen fachgerecht verlegen
Sind die Bauteile montiert, kann ein Fachmann die Kältemittelleitungen für die Klimaanlage einbauen. Dazu führt er schlanke Leitungen von dem Innengerät/ den Innengeräten durch die Außenwand zur Außeneinheit.
Übrigens: Die Kältemittelleitungen der Klimageräte zum Nachrüsten sollte nur ein erfahrener Fachmann installieren. Dieser kann die Anlage anschließend auch befüllen und nach dem Abschluss aller Arbeiten in Betrieb nehmen.
Schritt 5: Strom- und Kondensatleitungen anschließen
Damit sich die Klimaanlage in Betrieb nehmen lässt, müssen Innen- und Außeneinheiten an das Stromnetz angeschlossen werden. Wir empfehlen auch hier, die Arbeiten von einem Fachmann durchführen zu lassen. Die Kondensatleitung der Inneneinheiten können Verbraucher hingegen selbst mit Gefälle nach außen verlegen.
[VIDEO] Anleitung zum Nachrüsten der Klimatechnik
Das folgende Video zeigt, wie ein Experte die Klimaanlage in einem Wohnhaus einbaut.
Kosten für Anschaffung und Betrieb der Technik
Entscheiden sich Verbraucher für eine mobile Klimaanlage, müssen sie je nach Leistung mit Kosten von 200 bis 800 Euro rechnen. Hinzu kommt noch eine Fensterdichtung für etwa 20 bis 50 Euro. Diese verhindert das Einströmen warmer Außenluft, wenn der Abluftschlauch durch das geöffnete Fenster nach außen führt.
Wer nachträglich eine Split-Klimaanlage einbauen möchte, muss mit Kosten von 800 bis 2.000 Euro rechnen. Dafür gibt es eine Innen- und eine Außeneinheit mit dem entsprechenden Zubehör zur Installation. Soll eine Multi-Split-Anlage mehrere Räume kühlen, liegen die Kosten bei 2.000 bis 5.000 Euro. Anlagen mit mehr als drei Inneneinheiten sind in der Regel teurer.
Kosten für den Betrieb der Klimatechnik
Wie viel Strom die Anlagen verbrauchen, hängt von ihrer Leistung und der Betriebszeit ab. Wertvolle Informationen geben dabei die Energielabel, die Klimageräte in Klassen von A+++ bis D einteilen. Erkenntlich sind dabei die Leistungsdaten, der Geräuschpegel und Informationen über den durchschnittlichen Stromverbrauch im Jahr. Multiplizieren Verbraucher diesen mit dem aktuellen Strompreis, können sie die Stromkosten einfach ermitteln.
Unser Tipp: Wer eine Klimaanlage einbauen und Kosten sparen möchte, sollte die Kühllast soweit es geht senken. Möglich ist das zum Beispiel mit Außenrollläden, Vorhängen oder einem angepassten Lüftungsverhalten. Dabei sind die Fenster überwiegend nachts zu öffnen, um Wärme abzuführen und einen Puffer für den folgenden Tag zu schaffen. Weitere Informationen finden Sie im Beitrag zum sommerlichen Wärmeschutz.
Vergleich: Kompakte Klimaanlagen im Test
Wer eine Klimaanlage einbauen möchte, sucht nach effizienten und zuverlässigen Geräten. Stiftung Warentest hat 2018 5 Monoblock- sowie 5 Klimasplitgeräte miteinander verglichen und bewertet. Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse der mobilen Anlagen.
Fabrikat | Test-Urteil | Kriterien | Mittlerer Preis |
---|---|---|---|
De'Longhi PAC EX100 Silent | Befriedigend (2,8) | befriedigende Kühlleistung, befriedigende Umwelteigenschaften, sehr gute Verarbeitung | 799 Euro |
Comfee Eco friendly | Befriedigend (2,9) | befriedigende Kühlleistung, gute Umwelteigenschaften, sehr gute Verarbeitung | 445 Euro |
Remko MKT 251 | Ausreichend (3,7) | ausreichende Kühlleistung, mangelhafte Umwelteigenschaften, sehr gute Verarbeitung | 395 Euro |
Obi KGM 9000-90 | Ausreichend (3,9) | ausreichende Kühlleistung, mangelhafte Umwelteigenschaften, sehr gute Verarbeitung | 250 Euro |
Suntec Wellness Klimatronic Energic 9.0+ | Ausreichend (4,1) | ausreichende Kühlleistung, mangelhafte Umwelteigenschaften, sehr gute Verarbeitung, Heizfunktion | 795 Euro |
In der folgenden Tabelle haben wir die Ergebnisse des Split-Klimaanlagen-Tests zusammengestellt.
Fabrikat | Test-Urteil | Kriterien | Mittlerer Preis |
---|---|---|---|
Panasonic CS-Z25TKEW (IG); CU-Z25TKE (AG) | Gut (2,5) | gutes Kühlverhalten, guter Komfort, ausreichende Umwelteigenschaften, sehr gute Verarbeitung; mit Heizfunktion | 1.250 Euro |
Daikin FTXM25M (IG); RXM25M (AG) | Befriedigend (2,6) | gutes Kühlverhalten, guter Komfort, ausreichende Umwelteigenschaften, sehr gute Verarbeitung; mit Heizfunktion | 1.400 Euro |
Mitsubishi Electric MSZ-LN25VGW (IG); MUZ-LN25VG (AG) | Befriedigend (2,6) | gutes Kühlverhalten, sehr guter Komfort, ausreichende Umwelteigenschaften, sehr gute Verarbeitung; mit Heizfunktion | 1.260 Euro |
Hitachi RAK-25PED (IG); RAC-25WED (AG) | Befriedigend (2,8) | befriedigendes Kühlverhalten, guter Komfort, ausreichende Umwelteigenschaften, befriedigende Verarbeitung; mit Heizfunktion | 795 Euro |
Toshiba RAS-10BKVG-E (IG); RAS-10BAVG-E (AG) | Ausreichend (4,0) | ausreichendes Kühlverhalten, guter Komfort, ausreichende Umwelteigenschaften, befriedigende Verarbeitung; mit Heizfunktion | 1.800 Euro |
Den vollständigen Klimaanlagen Test finden Interessierte in Ausgabe 07/2018 der Stiftung Warentest.
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