Diese Gründe sprechen für einen Glastausch am Fenster
Aus dem Inhalt:
Geht es um die Energieeffizienz von Gebäuden, stellen die Fensterflächen häufig eine der größten Schwachstellen dar. Denn durch die transparenten Bauteile geht viel Wärme verloren. Im Durchschnitt fallen 10 bis 20 Prozent der Wärmeverluste eines Hauses auf die Fensterscheiben. Wer das Fensterglas austauschen lässt, kann bares Geld sparen. Dann je besser die Scheiben, umso geringer sind die Wärmeverluste nach draußen. Die Heizung muss weniger leisten und der Energieverbrauch sinkt.
Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Gründe, die für einen Glastausch sprechen. Die folgende Liste gibt einen Überblick:
- die alten Gläser sind gebrochen
- die bestehende Verglasung ist blind
- der Einbruchschutz ist zu gering
- der Lärmschutz ist zu gering
- Wasser zwischen den Scheiben
- Fenster bieten keinen Sonnenschutz
Übrigens: Lässt sich das Fensterglas austauschen, sparen Hausbesitzer viel Geld. Denn die Arbeiten sind oft günstiger als der Tausch kompletter Fenster. Das liegt zum einen an den geringeren Materialkosten. Zum anderen aber auch daran, dass Handwerker weniger zu tun haben. So bleiben die alten Rahmen und Flügel in der Wand. Das Gebäude nimmt keinen Schaden und Verputz- sowie Ausbesserungsarbeiten an der Innen- und Außenseite der Fassade sind nicht nötig.
Fensterglas austauschen: Diese Voraussetzungen sind zu erfüllen
Natürlich können Handwerker nicht an jedem Fenster die Scheibe austauschen. Wichtig ist, dass Rahmen und Beschläge die Last der neuen Verglasung tragen. Denn mit Mehrscheibenverglasungen kommt einiges an Zusatzgewicht auf die Bauteile zu. Wichtig ist darüber hinaus aber auch eine gewisse Mindestgröße. Diese ist erforderlich, um Scheiben samt Zwischenraum in den Rahmen zu bekommen. Während das bei Kunststofffenstern häufig kein Problem ist, sollten Hausbesitzer bei Holzfenstern genauer hinschauen. Haben diese eine alte Einfachverglasung, finden mehrere Scheiben oft keinen Platz. Außerdem kann es sein, dass das Holz an Rahmen und Flügeln beschädigt ist. So kann Feuchtigkeit dazu führen, dass die Konstruktion allmählich verwittert. Und das sogar dann, wenn von außen nichts zu sehen ist.
Alte Holzfenster vor dem Glastausch auf Schäden überprüfen
Ob das Holz intakt oder morsch ist, lässt sich in der Praxis sehr einfach herausfinden. Drücken Hausbesitzer mit den Fingern oder einem Schraubenzieher an mehrere Stellen der Konstruktion, sollte diese nicht nachgeben. Andernfalls ist vom Rahmen oft nichts mehr übrig und ein kompletter Fenstertausch steht an.
Unser Tipp: Wer plant, das Fensterglas austauschen zu lassen, sollte zunächst einen Experten um Hilfe bitten. Fensterbauer und Energieberater können sich die alten Elemente ansehen und die Möglichkeiten ausloten. Sie geben außerdem wertvolle Hinweise darüber, welche Scheiben am besten zum Einsatz kommen sollten. Ansprechpartner finden Sie dabei im eccuro Experten-Netzwerk.
Neues Glas für alte Flügel: Der Ablauf im Überblick
Wer das Fensterglas austauschen möchte, muss zunächst neue Gläser in Auftrag geben. Hier gibt es heute eine große Auswahl an Spezialscheiben. Neben Verglasungselementen mit hohem Sonnenschutz gibt es auch extra weißes oder schmutzabweisendes Glas. Darüber hinaus stehen Hausbesitzern unter anderem Sicherheits-, Wärmeschutz- und Schallschutzgläser zur Auswahl. Wichtig ist, dass die neuen Fensterscheiben optimal in den Rahmen passen.
Übrigens: Möchten Hausbesitzer zum Energiesparen das Fensterglas tauschen, sollten Sie auf den U-Wert achten. Dieser steht einfach beschrieben für das Dämmvermögen und sollte möglichst klein sein. Denn nur dann lassen die Fenster im Winter wenig Energie nach draußen.
Vorbereitung: Diese Punkte sind vor dem Glastausch zu erledigen
Wir empfehlen, Fachhandwerker damit zu beauftragen, das Fensterglas austauschen zu lassen. Denn die Experten haben viel Erfahrung und sorgen für einen sicheren und fachgerechten Einbau der neuen Fensterscheiben. Damit sie ihre Arbeit schnell erledigen können, sind jedoch einige wenige Vorbereitungen zu treffen. So sollten Hausbesitzer den Arbeitsbereich genauso wie die Fensterbänke frei räumen. Außerdem sind vorhandene Rollos sowie Vorhänge oder Plissees von den Fenstern zu entfernen.
An Kunststofffenstern das Fensterglas austauschen
Bei Alu- oder Kunststofffenstern ist der Glastausch in der Regel in etwa 30 Minuten erledigt. Denn hier müssen Fensterbauer nur die Halteleisten an der Innenseite abmontieren. Anschließend entfernen sie die Dichtungen und die alte Verglasung. Ist das erledigt, legen die Experten die neuen Fensterscheiben ein. Sie bringen neue Abstandshalter ein und befestigen die Fensterdichtung. Abschließend kommen die Halteleisten zurück ans Fenster und die Arbeiten sind erledigt.
An Holzfenstern das Glas der Fensterscheibe tauschen
An Holzfenstern lässt sich das Fensterglas ähnlich einfach austauschen. Erfahrene Handwerker benötigen dazu etwa eine Stunde pro Flügel. Genau wie bei den Kunststofffenstern entfernen sie dabei zunächst die innen angebrachten Halteleisten. Anschließend heben die Handwerker die alten Scheiben heraus, bevor sie den Rahmen vor Gummi-, Klebe- und Dichtungsresten befreien. Im nächsten Schritt kommen Vorlegebänder und Abstandshalter in den alten Rahmen. Beide verhindern, dass sich Holz und Glas direkt berühren. Ist das erledigt, können die Fensterbauer die neuen Scheiben einsetzen und die inneren Halteleisten anpassen. Abschließend versiegeln sie die Fensterscheibe mit einer geeigneten Dichtmasse.
Fensterglas austauschen: Kosten und Förderung vom Staat
Wie viel der Glastausch kosten kann, hängt von der Einbausituation und der gewünschten Verglasung ab. Scheiben mit einem guten Wärmeschutz kosten in üblichen Größen etwa 80 bis 100 Euro. Bei Sonderformaten oder Zusatzfunktionen (zum Beispiel Schallschutz, Sonnenschutz oder Einbruchschutz) fallen die Preise in der Regel höher aus.
Neben den Materialpreisen fallen Kosten auch für den fachgerechten Einbau an. Mit welchen Ausgaben hier zu rechnen ist, hängt von der Art der Fenster ab. Bei Kunststofffenstern ist es zum Beispiel einfacher, das Fensterglas austauschen zu lassen. Hier entstehen Kosten von 80 bis 120 Euro. Geht es um die Erneuerung alter Holzfenster oder von Fenstern mit besonderen Formaten, können die Preise auch höher ausfallen. Üblicherweise liegen sie dann bei 120 bis 250 Euro.
Wie viel es tatsächlich kostet, das Fensterglas austauschen zu lassen, erfahren Interessenten nur aus dem Angebot eines Fachhandwerkers aus ihrer Region.
Attraktive Förderung für den Glastausch an alten Fenstern
Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude für Einzelmaßnahmen (BEG EM) fördert der Staat den Austausch der Verglasung mit Zuschüssen in Höhe von 20 bis 25 Prozent. Voraussetzung ist, dass Hausbesitzer die Mittel vor der Vergabe von Liefer- und Leistungsverträgen mit einem Energieberater beantragen. Möglich ist das ganz einfach online über die Webseite des BAFA. Um die Mittel zu bekommen, müssen die Fenster jedoch technische Anforderungen erfüllen. So gilt ein maximal zulässiger U-Wert von:
- 1,3 W/m²K bei dem Glastausch an Fenstern und Kastenfenstern sowie Fenster mit Sonderverglasung
- 1,6 W/m²K bei dem Glastausch Fenstern in Baudenkmalen oder erhaltenswerter Bausubstanz
Wer diese Anforderungen erfüllt, bekommt alternativ auch andere Fördermittel, wenn Handwerker das Fensterglas austauschen sollen. So gibt es über die BEG-EM-Förderung der Fenster auch Darlehen mit Tilgungszuschüssen in Höhe von 20 bis 25 Prozent. Zu beantragen sind die Kredite mit einem Energieberater über die eigene Hausbank.
Haben Hausbesitzer den Antragszeitpunkt verpasst, können Sie auch den neuen Steuerbonus für die Sanierung nutzen. Über diesen ist es möglich, 20 Prozent der Sanierungskosten über einen Zeitraum von drei Jahren von der Steuer abzusetzen. Dazu geben sie die Kosten in der alljährlichen Einkommensteuererklärung an.
Erfüllen die neuen Fensterscheiben die hohen technischen Anforderungen nicht? Auch dann können Hausbesitzer das Fensterglas austauschen lassen und Fördermittel beantragen. Möglich ist das über den Steuerbonus für Handwerkerkosten. Bei diesem zieht das Finanzamt 20 Prozent der Lohnkosten für Handwerkerleistungen (maximal 1.200 Euro im Jahr) von der Einkommensteuerlast ab. Um die Lohnkosten absetzen zu können, sind diese einfach in der Einkommensteuererklärung für den entsprechenden Steuerzeitraum einzutragen.
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