Ablauf und Umfang einer Heizungswartung
Aus dem Inhalt:
Kommt ein Fachbetrieb zur Heizungswartung, prüft er zunächst das äußere Erscheinungsbild der gesamten Heizungsanlage. Dabei sucht er nach undichten Stellen in brennstoff-, wasser- und abgasführenden Bauteilen. Im nächsten Schritt führt der Experte einen Funktionscheck des Wärmeerzeugers durch. Er öffnet den Brennraum und nimmt Wärmeübertrager und Brenner genau unter die Lupe. Sind hier Ablagerungen und Verbrennungsrückstände erkennbar, reinigt er die Bauteile mit einer Drahtbürste und saugt die feinen Reststoffe mit einem speziellen Sauger ab. Sind am Wärmeerzeuger selbst keine Probleme feststellbar, prüft der Fachbetrieb Temperaturen und Druck im System. Er entlüftet die Heizkörper und füllt Heizwasser nach, wenn der Wasserstand in der Heizungsanlage zu niedrig ist. Der Heizungsfachmann dokumentiert dann die Ergebnisse der Wartung in einem Bericht, den er seinen Kunden zum Abschluss aushändigt.
Übrigens: Im Rahmen der Heizungswartung kann ein Monteur auch defekte Bauteile oder Komponenten, die nah an der Verschleißgrenze sind austauschen. Die dabei anfallenden Kosten stellt er jedoch extra in Rechnung.
Intervalle: So oft sollen Verbraucher die Heizung warten
Da eine Heizungsanlage mehr als 1.000 Stunden im Jahr ohne besondere Beachtung arbeitet, sollte eine Heizungswartung regelmäßig stattfinden. Experten empfehlen hier einen jährlichen Turnus. Wer die Wartung der Heizung immer wieder neu in Auftrag gibt, kann sich aber auch für längere Abstände zwischen den Arbeiten entscheiden.
Der beste Zeitpunkt für die regelmäßige Heizungswartung
Der optimale Zeitpunkt für die Wartung einer Heizungsanlage ist der späte Sommer. Kurz vor der anstehenden Heizperiode geht es dabei darum, die Technik noch einmal komplett durchzuchecken und auf Zuverlässigkeit und Effizienz zu trimmen. Das minimiert das Ausfallrisiko im folgenden Winter und führt in aller Regel auch zu sinkenden Heizkosten.
Eine digitale Heizung mit dem Heizungsmonteur verbinden
Wer eine digitale Heizung besitzt, sollte diese auch mit dem zuständigen Fachbetrieb verbinden. Dieser kann die wichtigsten Anlagenparameter dann aus der Ferne sehen. Gerät die Heizungsanlage aus dem Gleichgewicht, kann er sofort nachjustieren oder vor Ort nach einem fehlerhaften Bauteil suchen. Die Heizung arbeitet somit sparsamer und Störungen lassen sich bereits erkennen, bevor sie überhaupt auftreten.
Fordert der Gesetzgeber die regelmäßige Heizungswartung?
Generell gibt es keine gesetzliche Verpflichtung, die eigene Heizung regelmäßig professionell warten zu lassen. Das ab und zu eine Überprüfung nötig ist, steht jedoch in §gas11 der aktuell gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV 2016). Denn hier heißt es: „Komponenten mit wesentlichem Einfluss auf den Wirkungsgrad […] sind vom Betreiber regelmäßig zu warten und instand zu halten. Für die Wartung und Instandhaltung ist Fachkunde erforderlich. Fachkundig ist, wer die zur Wartung und Instandhaltung notwendigen Fachkenntnisse und Fertigkeiten besitzt.“ Darüber hinaus können Heizungshersteller auch die Garantie für eine Heizung an eine regelmäßige Heizungswartung binden.
Kosten für die Wartung der Heizungsanlage
Wie viel eine Heizungswartung kosten kann, hängt grundsätzlich von der Art der Technik ab. Denn im Detail können sich die nötigen Arbeiten bei Gas-, Öl- oder Holzheizungen deutlich voneinander unterscheiden. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über mögliche Ausgaben bei einer Wartung der Heizung.
Art der Heizung | Kosten der Heizungswartung |
---|---|
Gasheizung (Bsp.: Gasbrennwerttherme) | 100 bis 200 Euro |
Ölheizung | 150 bis 250 Euro |
Pelletheizung | 300 bis 400 Euro |
Scheitholzheizung | 200 bis 300 Euro |
Wärmepumpe | 50 bis 150 Euro |
BHKW | 300 bis 400 Euro |
Brennstoffzelle | 400 bis 650 Euro |
Solarthermieanlage | 50 bis 150 Euro |
Kamin und Kachelofen | 100 bis 200 Euro |
Elektroheizung | keine |
Wichtig zu wissen ist, dass Hausbesitzer viele Wartungsarbeiten auch in Eigenregie übernehmen können. So können sie zum Beispiel die Brennräume oder Kamine selbst reinigen. Das verkürzt die Dauer der Heizungswartung und sorgt für sinkende Ausgaben.
Unser Tipp: Wer Geld durch Eigenleistung sparen möchte, sollte die Heizungswartung mit einem Fachbetrieb absprechen. Dieser kann Hausbesitzern einfache Arbeiten erklären. Bei der eigentlichen Wartung der Heizung hat er dann weniger zu tun und die Kosten sinken.
Mit einem Wartungsvertrag Kosten sparen
Gut beraten sind Hausbesitzer, die zur Heizungswartung einen sogenannten Wartungsvertrag abschließen. Dieser beinhaltet alle Rahmenbedingungen, wie durchzuführende Arbeiten und Fristen. Er läuft in der Regel über mehrere Jahre und bietet dem Heizungsmonteur eine gewisse Planungssicherheit. Dieser würdigt das mit Rabatten, wodurch die Wartung der Heizung oft günstiger ausfällt.
Übrigens: Meist lohnt es sich, einen Wartungsvertrag mit dem Fachbetrieb abzuschließen, der die Anlage auch installiert und in Betrieb genommen hat. Das ist jedoch keine Pflicht. Hausbesitzer können auch verschiedene Heizungsbauer anfragen und sich dann für den günstigsten entscheiden. Wenn Verbraucher die Lohnkosten absetzen, bekommen sie 20 Prozent vom Finanzamt zurück.
Auch Mieter zahlen für die Heizungswartung
Wer ein Haus oder eine Wohnung mietet, kommt auch nicht um die Kosten der Heizungswartung herum. Während der Hausbesitzer die Aufgaben zwar beauftragen muss, zahlen Mieter diese zumindest anteilig über ihre Nebenkosten. Anders verhält sich das mit Instandsetzungskosten. Diese fallen zum Beispiel für Ersatzteile nach einer Störung an und sind vom Vermieter zu tragen.
Übrigens: Ob und in welcher Höhe Mieter zur Zahlung der Heizungswartungskosten verpflichtet sind, richtet sich nach den Vereinbarungen im Mietvertrag. Wer sich dabei unsicher ist, sollte diesen von einem erfahrenen Experten prüfen lassen.
Gründe für die regelmäßige Heizungswartung
Gründe für die Durchführung einer Wartung an der Heizung gibt es viele. Allen voran steht natürlich die höhere Sicherheit. Eine regelmäßig gewartete Anlage arbeitet zuverlässiger und fällt weniger oft aus. Sie ist aber auch effizienter und sorgt somit für niedrigere Heizkosten. Wer sich für eine regelmäßige Heizungswartung entscheidet, trägt außerdem zu einer höheren Lebensdauer bei. Er kann die Garantieansprüche behalten und schadet der Umwelt weniger.
Übrigens: Ob die Wartungsarbeit aktuell erlaubt sind, lesen Sie im Beitrag zu Corona - Informationen für Hausbesitzer.
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