Wann ist ein Heizungsaustausch notwendig?

Heizungssysteme sind normalerweise für 20 bis 30 Jahre ausgelegt. Eine sorgfältige Wartung verlängert dessen Lebensdauer und reduziert die angebundenen Kosten des Systems. Wenn alle Wartungsmaßnahmen gescheitert sind und Ihre Heizungstechnik weiterhin unzuverlässig arbeitet, bleibt meistens keine andere Wahl als die Heizung zu erneuern oder komplett zu tauschen.

Laut des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie liegt das Durchschnittsalter deutscher Heizungsanlagen bei 17,6 Jahren. Heizkessel, die vor 1987 eingebaut wurden, stehen nach der Regelung der EnEV 2014 vor einer Austauschpflicht. Dies sind einige Hunderttausend deutschlandweit. Betroffen sind nur sogenannten Konstanttemperaturkessel mit einer Nennleistung von vier bis 400 Kilowatt. Wenn Ihnen das Baujahr oder die Nennleistung Ihrer Kessel unbekannt sind, reicht es auf dem Typenschild auf der Seite des Kessels  nachzulesen. Im Zweifelsfall kann auch der Bezirksschornsteinfeger, eine eindeutige Antwort geben, ob Ihre Heizung ausgetauscht werden muss.

Sie möchten Ihre Heizung modernisieren?

Bei uns finden Sie den richtigen Ansprechpartner für Ihr Projektanliegen.

Weitere Informationen zum verpflichtenden Heizungstausch finden Sie auch in der neuen Broschüre der BMWi “Neues Energielabel für alte Heizungen”.

Heizungsart wählen

Pelletheizung und Wärmepumpe gewinnen in den letzten Jahren an Popularität gegenüber herkömmlichen Öl- oder Gaskesseln. Für manche Bauherren lohnt es sich ein BHKW zu installieren und damit Wärme und Stromerzeugung zu kombinieren. Eine Brennstoffzellen-Heizung bietet eine ähnliche alternative dazu die für Privathäuser besser angepasst werden kann. Obwohl die Anschaffungskosten einer Elektroheizung ziemlich gering sind, ist das Heizen mit Strom aufgrund seiner hohen Preise für längere Perioden nicht empfohlen.

Im Neubau oder bei einer Komplettsanierung lohnt es sich eine Fußbodenheizung in Erwägung zu ziehen, denn sie bietet einige Vorteile. Eine Fußbodenheizung kann durch ihre niedrigen Vorlauftemperaturen Energie sparen. Während ein Heizkörpersystem Temperaturen von 55°C bis 60°C benötigt, braucht eine Fußbodenheizung lediglich etwa zwischen 40 und 45°C. Weil die Wärme erst an die kälteempfindlichen Füße übertragen wird, kann die Raumtemperatur rund zwei Grad Celsius niedriger liegen, als bei herkömmlichen Heizungssystemen. Als Flächenheizung wärmt eine Fußbodenheizung den Raum durch ihre Strahlung auf. Dies minimiert die Staubaufwirbelung im Raum. Zusätzlich bleiben Fußbodenheizungen unsichtbar im Raum und haben dadurch platzsparende Effekte sowie einen ästhetischen Vorteil.

Egal welches neue Heizsystem Sie installiert haben, nach der Montage muss ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden, um eine optimale Wärmeverteilung im Haus durchzusetzen.

Die regenerative Option

Wird eine bestehende Heizung getauscht oder eine neue installiert? Das Erneuerbare Wärme Gesetz (EWärmeG BW) fordert, dass Hausbesitzer den jährlichen Wärmeenergiebedarf ihres Gebäudes mit mindestens 15 Prozent erneuerbare Energien decken. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, den Wärmebedarf um mindestens 15 Prozent zu reduzieren. Dazu können zum Beispiel ein Fensteraustausch oder eine neue Dämmung beitragen. Das Gesetz gilt zuerst nur für Gebäude der öffentlichen Hand, einzig in Baden-Württemberg gilt das Gesetz schon für alle Gebäude.

Dadurch, dass sie regionale und nachwachsenden Rohstofef verbrauchen,sind Pelletanlagen fast CO2-neutral. Die Preise für Holz sind im Vergleich zum Gas oder Öl relativ gering und leiden nicht unter Preisschwankungen durch Geopolitik oder Marktmanipulationen.

Haben Sie vor, mit Pellets zu heizen, sollten sie erstmal sicherstellen, dass sie genug Platz für einen Pellettank haben. Halbautomatische Pelletsanlagen brauchen weniger Platz, aber benötigen ein wöchentliches Nachfüllen. Eine andere Möglichkeit für Platznutzung ist die Umrüstung bestehender Öltanks zu einem Pellettank.

Eine Wärmepumpe funktioniert hingegen nach einem anderen Prinzip. Sie nutzt die Energie der

Umgebung aus der Luft, Erde oder Wasser zum Heizen von Gebäuden. Um die Temperaturen dann weiter zu erheben, verbraucht die Pumpe Strom.  Daher ist eine Wärmepumpe gut mit einer Photovoltaikanlage kombinierbar. Somit entsteht die Wärme auf eine besonders nachhaltigen Weg.

Bei einer ganzheitlichen Sanierung oder Heizungsmodernisierung muss man sich oft zwischen einer fossilen und erneuerbaren Energiequelle für die Heizung entscheiden. Für viele Bauherren bedeutet das eine Wahl zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Eine Hybridheizung löst dieses Problem indem sie zwei Energieträger in einem System kombiniert. Eine Kombination zwischen einer fossilen Heizung und einem regenerativen Wärmeerzeuger lässt Ihnen etwa 30% der Heizkosten sparen.

So sind zum Beispiel Solarthermie oder Luft/Wasser-Wärmepumpe mit Öl/Gasheizung kombinierbar. Eine herkömmliche Heizung kann auf diese Weise eine regenerative Ergänzung bekommen. Wichtige Bedingung dafür ist der Einbau eines Pufferspeichers sowie ausreichende Fläche auf dem Dach für Solarkollektor, wenn es vorhanden ist.

Wie viel wird es kosten?

Eine geschätzte Berechnung für die Gesamtkosten einer Heizung für 20 Jahre können Sie in der folgenden Tabelle finden:

* Durchschnittlicher Preis pro kWh - keine Preisänderungen wurde vorgenommen

** Durchschnittswerte für Förderung, zusätzliche Bonussen sind für neue Pufferspeicher und Effizienz sind erhältlich     

*** Als Mini oder Mikro-BHKW gerechnet, nur Basisförderung vorgesehen. Zusätzlich sind Wärmeeffizienzbonus und Stromeffizienzbonus erhältlich.  

 

Wer sich einen monatlichen Festpreis für die Heizung wünscht, kann sich auch ein Paket von Heizungsmiete suchen. Dabei ist es besonders wichtig unterschiedliche Angeboten zu vergleichen und über den Vertrag bis auf das letzte Detail zu prüfen.
Einen Artikel über die Gesamtkosten von Heizungssystemen können Sie hier finden.

Fördermittel für die neue Heizugn bekommen Sie in vielen Fällen über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). So gibt es Zuschüsse oder Darlehen für Gasbrennwert-Hybridheizungen (20 bis 30 Prozent), Solaranlagen (30 Prozent), Wärmepumpen (35 Prozent) sowie Biomasse- und Brennstoffzellenheizungen (35 bis 40 Prozent). Hinzu kommen verschiedene Boni, wie die 10 prozentige Extraförderung für den Austausch einer Ölheizung oder weitere 5 Prozent für die Beauftragung von Maßnahmen aus einem individuellen Sanierungsfahrplan. Alles in allem stehen damit Fördermittel in höhe von maximal 55 Prozent zur Verfügung, wenn Sie eine neue Heizugn einbauen lassen. Wichtig ist, dass Sie die Mittel vor der Vergabe von Liefer- und Leistungsverträgen beantragen. Einen Energieberater benötigen Sie dazu nur, wenn Sie auch andere Einzelmaßnahmen am Gebäude fördern lassen oder den sogenannen iSFP-Bonus (Sanierungsfahrplan) beantragen. 

Mehr Information über Fördermittel für den Heizungstausch finden sie hier.

Egal ob Sie noch am Überlegen oder bereits sich für eine Heizungsart entschieden haben, lohnt es sich einen Experten zu Rate zu ziehen. Denn mithilfe eines unabhängigen Energieberaters können Sie die passende Heizung für Ihr Haus finden. 

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